07.10.2022, 20:56
FJ730:
Zum Glück bin ich nicht mehr im Staatsdienst, Gott sei es gedankt. Aber ist es nicht bezeichnend dass du eine rein kriegswissenschaftlich / philosophische Erwägung sogleich als Problem diesbezüglich ansiehst? Ist nicht genau das ein Ausfluss eben jenes Legalismus welchen ich hier als militärisches Problem ansehe?
Und ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich den Legalismus keineswegs in einem anderen Kontext gewertet habe, sondern nur in einem rein militärischen. Es war also lediglich eine rein kriegswissenschaftliche Aussage, und eben keine über den Wert oder Unwert von Legalismus im allgemeinen.
Desweiteren meine ich mit überbordendem Legalismus keineswegs das Grundgesetz oder die Charta der Vereinten Nationen oder die europäische Menschenrechtserklärung. Sondern das was daraus gemacht wird und was teilweise sogar dieses Fundament ad absurdum führt, weil es den ursprünglichen und eigentlichen Gesetzessinn missachtet, und schließlich zu einem völlig davon losgelösten Selbstläufer wird. Bei dem es eben nicht mehr um den Inhalt, sondern nur noch um die Form geht.
Diese Überbetonung der Formen vor den Inhalten ist der Kern des überbordenden Legalismus. Und eines der wesentlichsten Merkmale unserer aktuellen sozialkulturellen Grundströmung. Diese ist also nicht die Grundlage des Grundgesetz, wie du es richtig anmerkst, sondern sie ist der Grund für die Auswüchse, die sich von dieser Grundlage aus gebildet haben.
Und die - rein militärwissenschaftlich betrachtet - eben ein Nachteil im Krieg sind.
Das eindeutige Befolgen des Übermaß an Rechtsvorschriften und Vorschriften im allgemeinen ist im Krieg nachteilig. Das ist einfach eine völlig wertneutrale Feststellung. Die Vorteile eines solchen Systems in anderen Belangen sind völlig klar, von der ethisch-moralischen Seite her ist es in jedem Fall vorzuziehen. Aber Moral und Ethik und Krieg sind Dinge, die nicht zusammen gehen.
Die Idee eines sauberen, moralisch-ethischen Krieges der nach Rechtsvorschriften korrekt geführt wird ist daher eine Vorstellung, welche die Kriegsfähigkeit deutlich reduziert. Auch dass ist einfach nur eine völlig wertneutrale Feststellung.
Keineswegs heiße ich damit Rechtslosigkeit im Krieg gut. Ich weise nur darauf hin, dass man sich dieser Fakten bewusst sein muss, und dass man sie daher militärisch berücksichtigen sollte.
Spezifisch für die Ukrainer muss man beispielsweise feststellen, dass sie deine steifere, rigidere Auffassung der Befolgung des Rechts im Krieg so beispielsweise nicht anwenden. Reihenweise brechen auch die Ukrainer in diesem Krieg das Recht, an welches sich die Bundeswehr minutiös halten will und meiner Einschätzung nach auch halten würde.
Kurz und einfach: andere Nationen folgen deiner Auffassung nicht, und damit meine ich nicht einmal solche wie Russland, die mit ihren fortgesetzten Verbrechen auch direkt gegen jede Zweckmässigkeit handeln, und damit auch nach einer reinen Betrachtung ausschließlich nach der Zweckmässigkeit nur Böse sind, weil sie gerade eben durch diese Verbrechen nicht zweckmässig handeln!
Spezifisch die real existierende Bundeswehr und einige andere westeuropäische Länder haben sich demgegenüber eben in einem überbordendem Legalismus verfangen, der auch nur wenig mit dem Grundgesetz und der Menschenrechtserklärung zu tun hat, und sehr viel mit Bürokratie und organisch gewucherten Bergen aus beschriebenem Papier, welche teilweise völlig sinnfrei angebetet werden, und nichts anderes soll sein.
Rein moralisch ethisch ist dies sogar oft besser. Und für das zivile Zusammenleben ist es sogar oft zweckmässig. Nur rein militärisch kann das eben nachteilig sein. Wer diesen Widerspruch nicht wahrnehmen will, ihn gedanklich einfach verweigert, der wird dadurch in einem echten ernsthaften Krieg militärische Nachteile erleiden. Das ist schon alles was ich zum Ausdruck bringen wollte.
Zum Glück bin ich nicht mehr im Staatsdienst, Gott sei es gedankt. Aber ist es nicht bezeichnend dass du eine rein kriegswissenschaftlich / philosophische Erwägung sogleich als Problem diesbezüglich ansiehst? Ist nicht genau das ein Ausfluss eben jenes Legalismus welchen ich hier als militärisches Problem ansehe?
Und ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich den Legalismus keineswegs in einem anderen Kontext gewertet habe, sondern nur in einem rein militärischen. Es war also lediglich eine rein kriegswissenschaftliche Aussage, und eben keine über den Wert oder Unwert von Legalismus im allgemeinen.
Desweiteren meine ich mit überbordendem Legalismus keineswegs das Grundgesetz oder die Charta der Vereinten Nationen oder die europäische Menschenrechtserklärung. Sondern das was daraus gemacht wird und was teilweise sogar dieses Fundament ad absurdum führt, weil es den ursprünglichen und eigentlichen Gesetzessinn missachtet, und schließlich zu einem völlig davon losgelösten Selbstläufer wird. Bei dem es eben nicht mehr um den Inhalt, sondern nur noch um die Form geht.
Diese Überbetonung der Formen vor den Inhalten ist der Kern des überbordenden Legalismus. Und eines der wesentlichsten Merkmale unserer aktuellen sozialkulturellen Grundströmung. Diese ist also nicht die Grundlage des Grundgesetz, wie du es richtig anmerkst, sondern sie ist der Grund für die Auswüchse, die sich von dieser Grundlage aus gebildet haben.
Und die - rein militärwissenschaftlich betrachtet - eben ein Nachteil im Krieg sind.
Das eindeutige Befolgen des Übermaß an Rechtsvorschriften und Vorschriften im allgemeinen ist im Krieg nachteilig. Das ist einfach eine völlig wertneutrale Feststellung. Die Vorteile eines solchen Systems in anderen Belangen sind völlig klar, von der ethisch-moralischen Seite her ist es in jedem Fall vorzuziehen. Aber Moral und Ethik und Krieg sind Dinge, die nicht zusammen gehen.
Die Idee eines sauberen, moralisch-ethischen Krieges der nach Rechtsvorschriften korrekt geführt wird ist daher eine Vorstellung, welche die Kriegsfähigkeit deutlich reduziert. Auch dass ist einfach nur eine völlig wertneutrale Feststellung.
Keineswegs heiße ich damit Rechtslosigkeit im Krieg gut. Ich weise nur darauf hin, dass man sich dieser Fakten bewusst sein muss, und dass man sie daher militärisch berücksichtigen sollte.
Spezifisch für die Ukrainer muss man beispielsweise feststellen, dass sie deine steifere, rigidere Auffassung der Befolgung des Rechts im Krieg so beispielsweise nicht anwenden. Reihenweise brechen auch die Ukrainer in diesem Krieg das Recht, an welches sich die Bundeswehr minutiös halten will und meiner Einschätzung nach auch halten würde.
Kurz und einfach: andere Nationen folgen deiner Auffassung nicht, und damit meine ich nicht einmal solche wie Russland, die mit ihren fortgesetzten Verbrechen auch direkt gegen jede Zweckmässigkeit handeln, und damit auch nach einer reinen Betrachtung ausschließlich nach der Zweckmässigkeit nur Böse sind, weil sie gerade eben durch diese Verbrechen nicht zweckmässig handeln!
Spezifisch die real existierende Bundeswehr und einige andere westeuropäische Länder haben sich demgegenüber eben in einem überbordendem Legalismus verfangen, der auch nur wenig mit dem Grundgesetz und der Menschenrechtserklärung zu tun hat, und sehr viel mit Bürokratie und organisch gewucherten Bergen aus beschriebenem Papier, welche teilweise völlig sinnfrei angebetet werden, und nichts anderes soll sein.
Rein moralisch ethisch ist dies sogar oft besser. Und für das zivile Zusammenleben ist es sogar oft zweckmässig. Nur rein militärisch kann das eben nachteilig sein. Wer diesen Widerspruch nicht wahrnehmen will, ihn gedanklich einfach verweigert, der wird dadurch in einem echten ernsthaften Krieg militärische Nachteile erleiden. Das ist schon alles was ich zum Ausdruck bringen wollte.