11.08.2022, 20:37
Ich versuch es mal übersichtlich zu gliedern, da das ein recht komplexes Bündel von Faktoren ist:
1. Naturwälder sind keineswegs querschnitlich artenreicher als Wirtschaftswälder und/oder Kulturlandschaften, und gerade in unseren Breiten wäre es so, dass die Wälder welche sich ganz natürlich auf dem größten Teil der Fläche durchsetzen würden artenärmer sind als Wirtschaftswälder und Kulturlandschaften. Insbesondere die Buchenwäler welche sich in weiten Teilen als die natürliche Waldform hierzulande durchsetzen würden sind teilweise besonders artenarm. Mischwald und Artenvielfalt sind daher keineswegs natürlich oder naturnah, sondern genau so künstlich wie Wirtschaftswälder.
2. Natürlich ist die Dürre, Hitze usw ein Problem, dazu der aufeinanderfolgende Befall durch Kupferstecher (in den Kronen aufgrund Dürrestress, mangelnder Harzproduktion, dem folgend Befall mit Buchdrucker usw bei den Fichten) und schlußendlich aufgrund sandiger Böden (Ostdeutschland, oder auch andere Gegenden in Deutschland) und der dort überwiegend vorherrschenden Kiefernwälder die Waldbrandgefahr aufgrund von Dürre - ABER: unterschiedliche Baumarten sind natürlich höchst unterschiedlich anfällig für Trockenstress und gerade für Waldbrände ist nicht allein die Frage der Hitze und Dürre entscheidend, sondern zuvorderst und vor allem anderen die Frage der Brennmasse im Wald, und innerhalb dieser vor allem die Frage wievel Brennmasse in Form von Totholz in Bodennähe vorhanden ist.
Wälder in denen der Boden wie noch vor 100 Jahren in Zeiten der Streunutzung üblich wie blank gefegt ist, brennen selbst bei großer Dürre erstaunlich "schlecht", dazu muss dass Feuer überhaupt erstmal ein erhebliches Ausmaß annehmen damit die Bäume selbst Feuer fangen.
3. Das heißt wir haben zwei primäre Probleme: ungeeignete Baumarten auf der einen Seite und zu viel Totholz und Biomassein Bodennähe auf der anderen Seite. Um diese beiden Probleme auf einmal zu lösen muss man andere Baumarten anbauen und das Totholz in Bodennähe und die Brennmasse dort beseitigen. Und hier läuft uns die Zeit davon. Wir haben den notwendigen Umbau viel zu langsam betrieben, viel zu sehr von irgenwelchen romantischen Phantasievorstellungen getrieben angegangen und vor allem anderen uns der Wahnidee der sogenannten naturnahen Waldwirtschaft mit Mischwäldern verschrieben, wo man mit allerlei überkomplizierten Verfahren versucht den Wald so schonend und organisch wie möglich in den ach so naturnahen Mischwald zu überführen. Dabei sind Mischwälder eigentlich unnatürlich und kämen nur in einem geringen Teil der Fläche vor aufgrund spezifischer Umstände dort.
4. Eine möglichst einfache, möglichst schnelle und effektive Lösung für die genannte Problemstellung lautet beispielsweise Kahlschlag. Nehmen wir die Ostdeutschen Kiefernwälder auf sandigen Böden. Es wäre sinnvoll diese flächendäckend so zu roden, dass kilometerbreite Brandschneisen zwischen den verbleibenden Waldstreifen entstehen, dies wäre auch höchst effizient bewerkstelligbar, die Brennmasse am Boden komplett zu entnehmen und dem folgend dort per Saat bewusst Pionierbaumarten in Form von Laubbäumen auszubringen, und so gezielt Vorwälder zu erzeugen, die man im weiteren als Energiewälder nutzen kann, oder als Niederwald oder als Vorwald für eine dann unter diesen Vorwald später eingesetzte Pflanzung mit anderen Baumarten. Ironischerweise würde die Artenvielfalt dadurch sogar steigen.
5. Das ist aber jetzt mal nur ein Beispiel von vielen. Kurz und einfach: wir bräuchten eine deutlich weniger konventionelle Forstwirtschaft, stattdessen ist die sogenannte naturnahe Forstwirtschaft einfach nur extrem strukturkonservativ, sie ist viel zu langsam und zu ineffizient und sie erhöht fortwährend die Waldbrandgefahr.
6. Wir müssen zu anderen Formen der Forstwirtschaft finden, wenn wir die Wälder in Deutschland erfolgreich an die Klimaveränderung anpassen wollen. Dies geschieht zur Zeit nicht - oder nicht ausreichend schnell. Vor allem aus dem Wahn der naturnahen romantischen Forstwirtschaft heraus und dem Wahn der Deutschen vom Wald als unberührter Natur, dabei sind die "Maisäcker" aus Bäumen welche hierzulande wuchern eigentlich Wirtschaftswälder. Je mehr Naturschutz und Naturbelassenheit man in diese Wälder hinein presst, desto weniger kann man sie an die Klimaveränderung anpassen, auch wenn das vielen zunächts als kontrainutitiv erscheint.
7. Zusammenfassung: Naturbelassenheit bedeutet immer mehr Brennmasse in Bodennähe und damit kritische Brennmasse. Diese Brennmasse ist das Problem, damit ist die "Naturbelassenheit", welche in Wahrheit in einem Gros der Waldfläche eine völlige Illusion und Phantasie ist das Problem. Der Umbau geht zu langsam. Wir benötigen in jedem Fall Kahlschläge, allein schon um notwendige Schneisen zu schaffen in denen sich etwaige Feuer totlaufen können.
Gleichzeitig benötigen wir immer mehr Energie aus Biomasse. Beides trifft sich vortrefflich. Indem wir die Brennmasse aus dem Wald entfernen und energetisch vernutzen, reduzieren wir zugleich die Waldbrandgefahr. Indem wir den Waldumbau eben nicht Naturnah gestalten, oder gar mit einer naturnahen Plenternutzung dem abgehobenen Treiben der Förster willfahren, deren Handwerk durch die universitäre Schulung degeneriert ist, könnten wir sowohl die Ertragskraft der Wälder für die Bereitstellung von Energie immens steigern und die Waldbrandgefahr drastisch vermindern.
1. Naturwälder sind keineswegs querschnitlich artenreicher als Wirtschaftswälder und/oder Kulturlandschaften, und gerade in unseren Breiten wäre es so, dass die Wälder welche sich ganz natürlich auf dem größten Teil der Fläche durchsetzen würden artenärmer sind als Wirtschaftswälder und Kulturlandschaften. Insbesondere die Buchenwäler welche sich in weiten Teilen als die natürliche Waldform hierzulande durchsetzen würden sind teilweise besonders artenarm. Mischwald und Artenvielfalt sind daher keineswegs natürlich oder naturnah, sondern genau so künstlich wie Wirtschaftswälder.
2. Natürlich ist die Dürre, Hitze usw ein Problem, dazu der aufeinanderfolgende Befall durch Kupferstecher (in den Kronen aufgrund Dürrestress, mangelnder Harzproduktion, dem folgend Befall mit Buchdrucker usw bei den Fichten) und schlußendlich aufgrund sandiger Böden (Ostdeutschland, oder auch andere Gegenden in Deutschland) und der dort überwiegend vorherrschenden Kiefernwälder die Waldbrandgefahr aufgrund von Dürre - ABER: unterschiedliche Baumarten sind natürlich höchst unterschiedlich anfällig für Trockenstress und gerade für Waldbrände ist nicht allein die Frage der Hitze und Dürre entscheidend, sondern zuvorderst und vor allem anderen die Frage der Brennmasse im Wald, und innerhalb dieser vor allem die Frage wievel Brennmasse in Form von Totholz in Bodennähe vorhanden ist.
Wälder in denen der Boden wie noch vor 100 Jahren in Zeiten der Streunutzung üblich wie blank gefegt ist, brennen selbst bei großer Dürre erstaunlich "schlecht", dazu muss dass Feuer überhaupt erstmal ein erhebliches Ausmaß annehmen damit die Bäume selbst Feuer fangen.
3. Das heißt wir haben zwei primäre Probleme: ungeeignete Baumarten auf der einen Seite und zu viel Totholz und Biomassein Bodennähe auf der anderen Seite. Um diese beiden Probleme auf einmal zu lösen muss man andere Baumarten anbauen und das Totholz in Bodennähe und die Brennmasse dort beseitigen. Und hier läuft uns die Zeit davon. Wir haben den notwendigen Umbau viel zu langsam betrieben, viel zu sehr von irgenwelchen romantischen Phantasievorstellungen getrieben angegangen und vor allem anderen uns der Wahnidee der sogenannten naturnahen Waldwirtschaft mit Mischwäldern verschrieben, wo man mit allerlei überkomplizierten Verfahren versucht den Wald so schonend und organisch wie möglich in den ach so naturnahen Mischwald zu überführen. Dabei sind Mischwälder eigentlich unnatürlich und kämen nur in einem geringen Teil der Fläche vor aufgrund spezifischer Umstände dort.
4. Eine möglichst einfache, möglichst schnelle und effektive Lösung für die genannte Problemstellung lautet beispielsweise Kahlschlag. Nehmen wir die Ostdeutschen Kiefernwälder auf sandigen Böden. Es wäre sinnvoll diese flächendäckend so zu roden, dass kilometerbreite Brandschneisen zwischen den verbleibenden Waldstreifen entstehen, dies wäre auch höchst effizient bewerkstelligbar, die Brennmasse am Boden komplett zu entnehmen und dem folgend dort per Saat bewusst Pionierbaumarten in Form von Laubbäumen auszubringen, und so gezielt Vorwälder zu erzeugen, die man im weiteren als Energiewälder nutzen kann, oder als Niederwald oder als Vorwald für eine dann unter diesen Vorwald später eingesetzte Pflanzung mit anderen Baumarten. Ironischerweise würde die Artenvielfalt dadurch sogar steigen.
5. Das ist aber jetzt mal nur ein Beispiel von vielen. Kurz und einfach: wir bräuchten eine deutlich weniger konventionelle Forstwirtschaft, stattdessen ist die sogenannte naturnahe Forstwirtschaft einfach nur extrem strukturkonservativ, sie ist viel zu langsam und zu ineffizient und sie erhöht fortwährend die Waldbrandgefahr.
6. Wir müssen zu anderen Formen der Forstwirtschaft finden, wenn wir die Wälder in Deutschland erfolgreich an die Klimaveränderung anpassen wollen. Dies geschieht zur Zeit nicht - oder nicht ausreichend schnell. Vor allem aus dem Wahn der naturnahen romantischen Forstwirtschaft heraus und dem Wahn der Deutschen vom Wald als unberührter Natur, dabei sind die "Maisäcker" aus Bäumen welche hierzulande wuchern eigentlich Wirtschaftswälder. Je mehr Naturschutz und Naturbelassenheit man in diese Wälder hinein presst, desto weniger kann man sie an die Klimaveränderung anpassen, auch wenn das vielen zunächts als kontrainutitiv erscheint.
7. Zusammenfassung: Naturbelassenheit bedeutet immer mehr Brennmasse in Bodennähe und damit kritische Brennmasse. Diese Brennmasse ist das Problem, damit ist die "Naturbelassenheit", welche in Wahrheit in einem Gros der Waldfläche eine völlige Illusion und Phantasie ist das Problem. Der Umbau geht zu langsam. Wir benötigen in jedem Fall Kahlschläge, allein schon um notwendige Schneisen zu schaffen in denen sich etwaige Feuer totlaufen können.
Gleichzeitig benötigen wir immer mehr Energie aus Biomasse. Beides trifft sich vortrefflich. Indem wir die Brennmasse aus dem Wald entfernen und energetisch vernutzen, reduzieren wir zugleich die Waldbrandgefahr. Indem wir den Waldumbau eben nicht Naturnah gestalten, oder gar mit einer naturnahen Plenternutzung dem abgehobenen Treiben der Förster willfahren, deren Handwerk durch die universitäre Schulung degeneriert ist, könnten wir sowohl die Ertragskraft der Wälder für die Bereitstellung von Energie immens steigern und die Waldbrandgefahr drastisch vermindern.