09.08.2022, 09:02
Zur Lage am AKW Saporischschja:
So wie ich es deute, geht es also weniger um die Intention, dieses Kraftwerk zu sprengen, sondern eher darum, es zu verminen und somit als Faustpfand zu nehmen, um die Ukrainer unter Druck zu setzen. Macht es natürlich nicht besser und ist quasi dennoch eine atomare Erpressung. Zumal unklar wäre, ob denn diese Sprengladungen, die wohl für den Fall eines versuchten Gegenangriffs gelegt wurden, wirklich gezündet werden würden, wenn das AKW wieder zurückerobert werden würde.
@Nightwatch
Schneemann
Zitat:UKRAINEKRIEGhttps://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...30534.html
Atomkraftwerk vermint und unter Beschuss
Immer wieder kommt es zu Kampfhandlungen am Kernkraftwerk Saporischschja im Süden der Ukraine. Die Ukraine berichtet von Minen und Geschossen in den Werkshallen und warnt vor einer „atomarer Erpressung“ durch Russland. [...] Die russischen Truppen, die das Atomkraftwerk (AKW) und die Umgebung besetzt haben, bedrohten ganz Europa durch „Verminung des AKW-Geländes, die Lagerung von Geschossen in den Werkshallen und direkte Drohungen, durch eine Sprengung ‚verbrannte Erde‘ zu hinterlassen“. [...]
Zuvor, ebenfalls am Montag, hatte die ukrainische Atombehörde Enerhoatom in ihrem Telegram-Kanal über die Botschaft eines russischen Generals an seine Soldaten berichtet. Der den Truppen für ABC-Schutz, also vor atomaren-, biologischen und chemischen Gefahren, angehörende Generalmajor Walerij Wasiljew, der „jetzt die Garnison am Kernkraftwerk Saporischschja befehligt“, habe gesagt: „Wir haben alle wichtigen Objekte des Kernkraftwerks vermint.“ [...]
Nachdem am Freitag und Samstag auf dem Kraftwerksgelände Geschosse eingeschlagen waren und ein Reaktorblock heruntergefahren werden musste, meldete Enerhoatom für den Sonntagnachmittag einen weiteren Fall von Beschuss. Die AKW-Mitarbeiterin Julia Janschula habe durch Splitter Verletzungen erfahren und sei „in mittelschwerem Zustand“ in einem Krankenhaus. [...]
Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums sagte am Montag, das „Selenskyj-Regime“ habe am vergangenen Sonntag am Kernkraftwerk einen „neuen Akt des nuklearen Terrorismus verübt“, um eine „humanitäre Katastrophe in den Gebieten von Cherson und Saporischschja“ auszulösen. [...]
Als Ergebnis ukrainischen Beschusses sei eine Hochspannungsleitung beschädigt worden, die Strom in die beiden Gebiete leite. Ein „Spannungssprung“ sei eingetreten, Qualm habe sich entwickelt, die Stromdurchleitung sei abgestellt worden, der Brandschutz eingeschritten, und das technische Personal habe letztlich die Leistung zweier Blöcke des Kraftwerks herabgesetzt. In dem Kraftwerk arbeitet ukrainisches Personal unter Aufsicht russischer Besatzungstruppen.
Ende Mai hatte der stellvertretende russische Ministerpräsident Marat Chusnullin bei einem Besuch der besetzten Teile der Gebiete Cherson und Saporischschja gesagt, das Atomkraftwerk werde künftig nur dann weiter „für die Ukraine arbeiten“, wenn Kiew für den Strom bezahle, andernfalls „für Russland“.
So wie ich es deute, geht es also weniger um die Intention, dieses Kraftwerk zu sprengen, sondern eher darum, es zu verminen und somit als Faustpfand zu nehmen, um die Ukrainer unter Druck zu setzen. Macht es natürlich nicht besser und ist quasi dennoch eine atomare Erpressung. Zumal unklar wäre, ob denn diese Sprengladungen, die wohl für den Fall eines versuchten Gegenangriffs gelegt wurden, wirklich gezündet werden würden, wenn das AKW wieder zurückerobert werden würde.
@Nightwatch
Zitat:@SchneemannJa, ich habe es eben auch gelesen (https://edition.cnn.com/2022/08/08/polit...index.html), aber ich frage mich, wie die Ukrainer diese Raketen einsetzen wollen? Meines Wissens ist es eine rein luftgestützte Waffe - und mir wäre keine derzeit genutzte Plattform der Ukrainer geläufig, die diese Rakete umgehend einsetzen könnte. Raytheon wird wohl kaum schon einen Rüstsatz für MiG-29 oder Frogfoot gebastelt haben?
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Schneemann