29.07.2022, 22:16
Broensen:
Das setzt aber dann voraus, dass wir die überzähligen "50 Einheiten" welche du nun für unsere Verbündeten einsetzen willst auch dort zu diesen verbringen, dort unterhalten und einsetzen kannst. Und diese haben wiederum ebenfalls eigene Sanitätskräfte usw.
Im übrigen ist das ja tatsächlich eine der ständig seit Jahren wiederkehrenden Aussagen und primären Begründungen für die absurd überblähten Sanitätskräfte: dass man diese ja dann den Verbündeten zur Verfügung stellen kann und die Bundeswehr halt eben Führung, Sanitätspersonal usw stellt, während die Kampftruppe von anderen Ländern kommt etc
Meiner rein privaten Ansicht nach sind die Sanitätskräfte auch dafür überbläht und zu groß. Wobei die allermeisten Soldaten und Leute die sich auskennen mir da grundsätzlich widersprechen und erklären, ich unterläge da einem grundsätzlichen Irrtum. Aber selbst wenn man von einem größeren IKM Szenario ausgeht, ist die Zahl der Sanitäter meiner Überzeugung nach immer noch zu groß und geht zu Lasten der anderen Truppenteile und zwar vor allem deshalb, weil das Personal begrenzt ist:
"50 Einheiten" Sanis weniger bedeutet freiwerdendes Personal für andere Einheiten. Ein praktisches Beispiel: ich spare ein Bataillon Sanis ein und habe Personal für ein Bataillon Kampfpanzer. Das ist natürlich jetzt gröbst vereinfacht, aber als Grundprinzip sollte es eben exakt darauf hinaus laufen.
Unser primäres Problem vor allem anderen ist das Personalproblem! Daher muss jeder MANN möglichst effektiv verwendet werden. Daher muss jeder Posten der nicht zwingend absolut notwendig ist für die Erzeugung von mehr Kampfkraft in Frage gestellt und falls nötig anders verwendet werden. Das geschieht viel zu wenig.
voyageur:
Perfekt formuliert! Exakt das meine ich. Wenn man, wie es in der real existierenden Bundeswehr der Fall ist, ganz grundsätzlich so etwas wie Triage nicht zulassen will, sondern diese in jedem Fall und mit allen Mitteln vermeiden will, dann ist eine überblähte Sanitätstruppe die zwingende Folge. Und damit ist diese eben der Ausfluss einer Scheinwelt die zwingend in einem großen konventionellen Krieg von der Realität eingeholt werden wird.
Das setzt aber dann voraus, dass wir die überzähligen "50 Einheiten" welche du nun für unsere Verbündeten einsetzen willst auch dort zu diesen verbringen, dort unterhalten und einsetzen kannst. Und diese haben wiederum ebenfalls eigene Sanitätskräfte usw.
Im übrigen ist das ja tatsächlich eine der ständig seit Jahren wiederkehrenden Aussagen und primären Begründungen für die absurd überblähten Sanitätskräfte: dass man diese ja dann den Verbündeten zur Verfügung stellen kann und die Bundeswehr halt eben Führung, Sanitätspersonal usw stellt, während die Kampftruppe von anderen Ländern kommt etc
Zitat:Maßgeblich für die Bemessung der Sanitätstruppe sollte daher mMn - zusätzlich zur regulären Truppenversorgung - die optimale Versorgung des unter regulären Umständen maximal denkbaren IKM-Einsatzes sein. Inwieweit das aktuell passt, kann ich nicht beurteilen.
Meiner rein privaten Ansicht nach sind die Sanitätskräfte auch dafür überbläht und zu groß. Wobei die allermeisten Soldaten und Leute die sich auskennen mir da grundsätzlich widersprechen und erklären, ich unterläge da einem grundsätzlichen Irrtum. Aber selbst wenn man von einem größeren IKM Szenario ausgeht, ist die Zahl der Sanitäter meiner Überzeugung nach immer noch zu groß und geht zu Lasten der anderen Truppenteile und zwar vor allem deshalb, weil das Personal begrenzt ist:
Zitat:Aber es ist ja in der real existierenden Bundeswehr nicht so, dass 50 Sani-Einheiten weniger gleichzeitig auch 50 Kampfeinheiten mehr bedeuten würden. Es wären einfach nur 50 Einheiten weniger.
"50 Einheiten" Sanis weniger bedeutet freiwerdendes Personal für andere Einheiten. Ein praktisches Beispiel: ich spare ein Bataillon Sanis ein und habe Personal für ein Bataillon Kampfpanzer. Das ist natürlich jetzt gröbst vereinfacht, aber als Grundprinzip sollte es eben exakt darauf hinaus laufen.
Unser primäres Problem vor allem anderen ist das Personalproblem! Daher muss jeder MANN möglichst effektiv verwendet werden. Daher muss jeder Posten der nicht zwingend absolut notwendig ist für die Erzeugung von mehr Kampfkraft in Frage gestellt und falls nötig anders verwendet werden. Das geschieht viel zu wenig.
voyageur:
Zitat:Triage will nicht sagen jemanden zum Sterben in die Ecke zu schieben (selbst wenn das in Extremfällen passieren könnte)
Triage will nur sagen das jedem Verletzten/Kranken die lokal best mögliche Versorgung zugeteilt wird.
Triage ist die reelle Welt, und egal ob Militär oder Zivilmedizin keiner kommt daran vorbei unangenehme Entscheidungen zu treffen und zu verantworten.
Es ist natürlich viel einfacher (virtuell) in einer Scheinwelt zu "leben" eher zu theoretisieren und große Reden zu schwingen, und zu hoffen nie von der Realität eingeholt zu werden.
Perfekt formuliert! Exakt das meine ich. Wenn man, wie es in der real existierenden Bundeswehr der Fall ist, ganz grundsätzlich so etwas wie Triage nicht zulassen will, sondern diese in jedem Fall und mit allen Mitteln vermeiden will, dann ist eine überblähte Sanitätstruppe die zwingende Folge. Und damit ist diese eben der Ausfluss einer Scheinwelt die zwingend in einem großen konventionellen Krieg von der Realität eingeholt werden wird.