23.07.2022, 14:51
Zitat:Und zum Thema wer soll das bezahlen, und wer soll es bedienen ??
Panzer, leichte Jagdflugzeuge, Haubitzen... Polen steht angeblich kurz davor, große Verträge mit Südkorea zu unterzeichnen.
OPEX 360 (französisch)
von Laurent Lagneau - 21. Juli 2022
[Bild: http://www.opex360.com/wp-content/upload...210329.jpg]
In den letzten Jahren waren die USA der Hauptlieferant von militärischer Ausrüstung für die polnischen Streitkräfte. Und das soll auch so bleiben, denn Polen hat 250 neue Panzer vom Typ M1A2 Abrams [und weitere 116 gebrauchte Panzer, Anm. d. Ü.] und 32 Jagdbomber vom Typ F-35A bestellt.
Darüber hinaus ist auch die Rede von einem Kauf von 500 Mehrfachraketenwerfern M142 HIMARS [High Mobility Artillery Rocket System], zusätzlich zu den 20 Einheiten, die 2019 beschafft werden, von sechs zusätzlichen Patriot-Luftabwehrbatterien und von Angriffshubschraubern AH-64E Guardian oder AZ-1 Viper [die endgültige Wahl ist noch nicht getroffen].
Abgesehen davon schaut Polen bei der Modernisierung seiner Streitkräfte auch in andere Richtungen, insbesondere nach Südkorea, mit dem vor kurzem Kooperationsabkommen geschlossen wurden, vor allem im industriellen Bereich. So unterzeichneten im Juni der polnische Konzern PGZ und der südkoreanische Hyundai Rotem ein Memorandum über die gemeinsame Entwicklung eines Kampfpanzers und eines Infanterie-Kampffahrzeugs.
Um die T-72 und PT-91 "Twardy" [fast 500 Stück] der polnischen Armee zu ersetzen, die einen Großteil davon an ihre ukrainische Schwesterarmee abgegeben hat, hat sich zudem die Vermutung erhärtet, dass Hyundai Rotem einen Großauftrag für den Panzer K2PL "Black Panther" erhalten wird. Auch der Kauf von leichten Kampfflugzeugen des Typs F/A-50 "Golden Eagle", die von Korea Aerospace Industries [KAI] mit Unterstützung von Lockheed-Martin entwickelt wurden, um die aus der Sowjetzeit stammenden MiG-29 außer Dienst zu stellen.
Laut einem Bericht von Defense News stehen die Verhandlungen zwischen Warschau und Seoul kurz vor dem Abschluss, und eine Absichtserklärung soll am 27. Juli unterzeichnet werden. Dieser Tag könnte für Südkoreas verteidigungstechnologische und -industrielle Basis (DTIB) von historischer Bedeutung sein, wenn man bedenkt, um welche Mengen und damit um welche Summen es geht...
Laut Defense News plant das polnische Verteidigungsministerium die Bestellung von 180 Panzern des Typs K2PL "Black Panther" für 2,25 Milliarden Euro [zum aktuellen Wechselkurs], mit einer Option auf weitere 400 Einheiten, die bis 2030 ausgeübt werden können. Außerdem ist die Rede von einem Vertrag über die Lieferung von 670 Fahrgestellen für K9-Haubitzen von Hanwha Defence im Wert von fast 3 Milliarden Euro und von einem Kauf von 48 leichten Jagdflugzeugen F/A-50″Golden Eagle" im Wert von 2,5 Milliarden Euro.
Die Wahl des von KAI vorgeschlagenen Flugzeugs ist nicht überraschend. Als Überschallflugzeug kann die F/A-50 mit einem AESA-Radar ausgerüstet werden, das vom Modell AN/APG-83 abgeleitet ist, mit dem auch die F-16 "Viper" ausgestattet ist. Darüber hinaus können Synergien mit den von der polnischen Luftwaffe eingesetzten F-16C/D Block 52+ leicht gefunden werden [z. B. Kompatibilität der Datenverbindung].
Insgesamt würden sich diese Verträge, wenn Warschau die Kaufoptionen ausübt, auf über 14 Milliarden Euro belaufen. Das polnische Verteidigungsministerium wollte keine weiteren Details zu den laufenden Gesprächen bekannt geben, außer dass es dabei auch um "Fragen der industriellen Zusammenarbeit und des Technologietransfers" geht.
Zu beachten ist, dass Jarosław Kaczyński, der Vorsitzende der regierenden Partei Recht und Gerechtigkeit [PiS], kürzlich vorgeschlagen hat, dass Polen seine Militärausgaben von derzeit 2,4% auf 5% seines BIP anheben sollte.
"Wir brauchen eine starke Armee zur Abschreckung" und eine wesentliche Erhöhung der Verteidigungsausgaben des Landes würde Russland zu dem Schluss führen, dass ein Angriff auf Polen unvernünftig und zum Scheitern verurteilt wäre", argumentierte Kaczyński.