11.07.2022, 22:10
@ Quintus,@ Nigthwatch
Ich sehe in den Sanktionen einen typisch deutschen verschwurbelten Kompromiss. Man hat absichtlich Sanktionen verhängt, die erst dann wirklich Wirkung zeigen würden, wenn die Ukraine planmäßig schon erobert sein sollte - zweifellos mit der Absicht, diese Sanktionen dann schnellstmöglich auszusetzen. Die Wette lautete: Entweder Russland macht nichts, oder es siegt rasch.
Die Waffenlieferungen an die Ukraine sehe ich weniger als ernstgemeinte Hilfeleistung - too little, too late - denn vielmehr als Teil eines Paktes, der die Ukrainer daran hindern soll, ihre stärkste Waffe auszuspielen: Die russischen Gasexporte sind unglaublich verwundbar. Eine Sprengung der durch die Ukraine und durch Weißrussland führenden Leitungen hätte Kiew binnen zwanzig Minuten nach Beginn der Großoffensive herbeiführen können - und die Nordstream-Leitungen zu kappen dürfte angesichts tausender auf internationalen Schiffen fahrender ukrainischer Seeleute auch keine Herausforderung sein.
Dabei ist Russland auf dem Sanktionswege bestenfalls über den Energiesektor klein zu kriegen. Ein vollumfängliches Energieembargo im Februar hätte noch am ehesten die Chance geboten, Putins Wirtschaft auf Talfahrt zu schicken. Das wäre auch für uns schmerzhaft gewesen, aber wir hätten dann eine komplette heizungsfreie Saison gehabt, um entweder selbst eine Lösung zu finden oder darauf zu warten, bis jemand Putin mit einer Billion-Rubel-Note erstickt.
Unser eigentliches energiepolitisches Problem ist also: Wir können den Hahn zudrehen, wollen aber nicht. Putin kann den Hahn zudrehen, profitiert aber wesentlich mehr von einer Verknappung. Selensky kann den Hahn ebenfalls zudrehen, ist aber auf Goodwill angewiesen. Je mehr Putin verknappt, desto schmerzhafter wird unser Ausstieg und desto mächtiger Selenskys Druckmittel.
Ich sehe für uns eigentlich nur noch einen Ausweg: Wir drehen den Hahn selber zu - dann können wir wenigstens halbwegs sicher bestimmen, wann es knallt.
Ich sehe in den Sanktionen einen typisch deutschen verschwurbelten Kompromiss. Man hat absichtlich Sanktionen verhängt, die erst dann wirklich Wirkung zeigen würden, wenn die Ukraine planmäßig schon erobert sein sollte - zweifellos mit der Absicht, diese Sanktionen dann schnellstmöglich auszusetzen. Die Wette lautete: Entweder Russland macht nichts, oder es siegt rasch.
Die Waffenlieferungen an die Ukraine sehe ich weniger als ernstgemeinte Hilfeleistung - too little, too late - denn vielmehr als Teil eines Paktes, der die Ukrainer daran hindern soll, ihre stärkste Waffe auszuspielen: Die russischen Gasexporte sind unglaublich verwundbar. Eine Sprengung der durch die Ukraine und durch Weißrussland führenden Leitungen hätte Kiew binnen zwanzig Minuten nach Beginn der Großoffensive herbeiführen können - und die Nordstream-Leitungen zu kappen dürfte angesichts tausender auf internationalen Schiffen fahrender ukrainischer Seeleute auch keine Herausforderung sein.
Dabei ist Russland auf dem Sanktionswege bestenfalls über den Energiesektor klein zu kriegen. Ein vollumfängliches Energieembargo im Februar hätte noch am ehesten die Chance geboten, Putins Wirtschaft auf Talfahrt zu schicken. Das wäre auch für uns schmerzhaft gewesen, aber wir hätten dann eine komplette heizungsfreie Saison gehabt, um entweder selbst eine Lösung zu finden oder darauf zu warten, bis jemand Putin mit einer Billion-Rubel-Note erstickt.
Unser eigentliches energiepolitisches Problem ist also: Wir können den Hahn zudrehen, wollen aber nicht. Putin kann den Hahn zudrehen, profitiert aber wesentlich mehr von einer Verknappung. Selensky kann den Hahn ebenfalls zudrehen, ist aber auf Goodwill angewiesen. Je mehr Putin verknappt, desto schmerzhafter wird unser Ausstieg und desto mächtiger Selenskys Druckmittel.
Ich sehe für uns eigentlich nur noch einen Ausweg: Wir drehen den Hahn selber zu - dann können wir wenigstens halbwegs sicher bestimmen, wann es knallt.