26.06.2022, 05:49
Zitat:Darüber hinaus müsste man sich dann den in den USA völlig überfrachteten Adoptionsprozess reformieren und auch mal solche Dinge wie Maternity Leave angehen.
Oder es beispielsweise deutlich erleichtern das ungewünschte Kind nach der Geburt leichter abgeben zu können. Auch da fehlt in den USA staatliche Unterstützung. Wenn man schon ungeborenes Leben retten will, müsste man genau diese Sachen angehen.
Man muss sich auch mal die Zahlen vor Augen führen. In den USA werden seit Jahren über 900.000 Abtreibungen pro Jahr durchgeführt. Und in vielen Bundesstaaten ist es legal im 5 Monat oder sogar noch im 6 Monat abzutreiben! Es gibt auch Bundesstaaten ohne jede Begrenzung, da werden Kinder kurz vor der Geburt abgetrieben. Voll empfindungsfähige fertig ausgebildete eigenständige Menschen. Inzwischen ist man so weit, dass Abtreibungspillen online gekauft werden können und dann einfach per Post zugesendet werden. Die Frauen nehmen diese dann einfach ein. Das führte dazu, dass inzwischen der medikamentöse Schwangerschaftsabbruch in den USA vorherrschend ist. Offiziell muss die Einnahme zumindest telemedizinisch begleitet werden, in der Realität aber nehmen einfach unwissende Mütter einfach aus einem Impuls heraus im Internet bestellte Pillen, teilweise dann auch mit medizinischen Komplikationen.
Die ganze Abtreibungssituation in den USA ist deshalb ein völlig krankhafter übler Zustand und zutiefst ablehnenswert. Und da man immer die Vergewaltigung et al als Begründung für ein Recht auf Abtreibung heran zieht: solche Fälle machen weniger als 1% aus. Der meistgenannte Grund ist für Abtreibungen ist in Wahrheit, dass die Frau zu diesem Zeitpunkt einfach kein Kind möchte weil es ihre Lebensplanung stört. Dann soll sie halt verhüten und sich zurück halten, aber wie es hier ja schon so treffend angesprochen wurde ist die Abtreibung fast schon ein Verhütungsersatz geworden. Das Frauenrechte zu nennen ist allein schon deshalb ironisch, weil insbesondere ungeborene Mädchen oft abgetrieben werden. Was ist mit den Frauenrechten dieser Mädchen und deren Recht darauf leben zu dürfen?
Zitat:Trotzdem kann es meiner Meinung nach keine gesellschaftlich verantwortungsvolle Politik kompromisslos die eigene (religiös motivierte) Weltsicht mit staatlicher Autorität durchdrücken und jedem unterschiedslos auf zu zwingen zu wollen. Das hat trägt mindestens theokratische Züge und ist freiheitsfeindlich.
Das stimmt leider auch wieder.
Zitat:Meine ganz persönliche Lösung dieses Problems wäre insofern ein Abtreibungsrecht mit einer Altersgrenze von Initial 15 Wochen und diversen eng definierten Ausnahmen für medizinische Indikationen und Vergewaltigungen. Die Altersgrenze würde ich über eine Dekade graduell auf 8 Wochen reduzieren.
Das wäre zumindest viel besser als das was ist. Denn jetzt werden einige Staaten wie Kalifornien einfach weiter Menschen zu hunderttausenden aus egoistischen Gründen sinnlos ermorden lassen und diese Frauenrechte nennen, während andere selbst bei schwersten Behinderungen des Fötus die Mutter zwingen werden diesen auszutragen, ohne dafür im Gegenzug irgendeine Unterstützung anzubieten oder sich dann um das Kind selbst zu kümmern.