31.05.2022, 08:13
@voyageur

Zum EU-Öl-Embargo:
Ob der Boykott von rund zwei Dritteln des russischen Öls nun wirklich derart zu Buche schlägt, muss abgewartet werden, zumal sich derzeit abzeichnet, dass Inder und Chinesen zumindest mehr Kohle aus Russland bereits abnehmen bzw. zukünftig auch abnehmen wollen. Gut möglich, dass in Zukunft also auch mehr Öl abgenommen werden könnte, auch wenn Peking derzeit noch abwartet. Also bis zu einem gewissen Grad, wenngleich auch nicht vollständig, wird man die Folgen durchaus auffangen können. Darüber hinaus könnte die vollständige Abkopplung der Sberbank von SWIFT durchaus gravierende Folgen haben (bislang waren nur die europäischen Töchter der Sberbank betroffen).
Weiterhin - Japan hat zwar viele Sanktionen mitgetragen, aber bei der Gasversorgung mauert man mangels Alternativen (auch irgendwo verständlich). Seine Anteile an Sachalin 2 wird es behalten, zumal daran einige große Energieversorger hängen (u. a. Tokyo Gas, Tōhoku und Osaka Gas).
Schneemann
Zitat:Die Deutschen werden die Wahl haben, entweder wieder aufzurüsten, insbesondere die Wehrpflicht wieder einzuführen, oder sich mit Putin zu arrangieren. Was glauben Sie, werden sie tun? [...]Herrlich. Das wird mit Sicherheit aus Warschauer Sicht dem Schreiber zwei Tage Fegefeuer einbringen...
Die Polen werden einen furchtbaren Lärm machen, aber vergeblich; der Unterschied zwischen Ungarn und Polen ist, dass die Ungarn nicht den Fehler machen, zu denken, dass sie zählen. Und Indien wird weiterhin russisches Öl kaufen und Konsumgüter auf dem russischen Markt verkaufen.

Zum EU-Öl-Embargo:
Zitat:EU-GIPFEL IN BRÜSSELhttps://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...69788.html
Kompromiss zu Ölembargo gegen Russland
Im Streit um das geplante Ölembargo gegen Russland verständigen sich die EU-Staaten nach der Blockade Ungarns doch noch auf einen Kompromiss. Zudem werden der Ukraine weitere Finanzhilfen von bis zu neun Milliarden Euro zugesagt. [...]
Mehr als zwei Drittel der russischen Öllieferungen in die EU sollen von dem Einfuhrverbot betroffen sein, wie EU-Ratspräsident Charles Michel in der Nacht zum Dienstag während eines Gipfeltreffens in Brüssel mitteilte. Der Belgier schrieb auf Twitter von „maximalem Druck auf Russland“, um den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Nach Angaben von Diplomaten sieht der Kompromiss konkret vor, auf Drängen Ungarns hin vorerst nur russische Öllieferungen über den Seeweg zu unterbinden. Per Pipeline erfolgende Transporte sollen zunächst weiter möglich sein.
Ungarn wird sich so erst einmal weiter auf dem Landweg über die riesige Druschba-Leitung mit russischem Öl versorgen können. An ihr sind auch Raffinerien in Ostdeutschland und Polen sowie in der Slowakei und Tschechien angeschlossen. Deutschland und Polen haben allerdings bereits deutlich gemacht, dass sie nicht von der Ausnahme für Pipeline-Öl profitieren wollen. [...]
Relevant war das auch deswegen, weil es Teil eines ganzen Sanktionspaketes ist. Dieses sieht neben dem Ölembargo auch vor, die größte russische Bank, die Sberbank, aus dem Finanzkommunikationsnetzwerk Swift auszuschließen. Zudem sollen Russlands staatlicher Fernseh-Nachrichtensender Russia 24 (Rossija 24) sowie die ebenfalls staatlichen Sender RTR Planeta und TV Centre in der EU verboten werden.
Ob der Boykott von rund zwei Dritteln des russischen Öls nun wirklich derart zu Buche schlägt, muss abgewartet werden, zumal sich derzeit abzeichnet, dass Inder und Chinesen zumindest mehr Kohle aus Russland bereits abnehmen bzw. zukünftig auch abnehmen wollen. Gut möglich, dass in Zukunft also auch mehr Öl abgenommen werden könnte, auch wenn Peking derzeit noch abwartet. Also bis zu einem gewissen Grad, wenngleich auch nicht vollständig, wird man die Folgen durchaus auffangen können. Darüber hinaus könnte die vollständige Abkopplung der Sberbank von SWIFT durchaus gravierende Folgen haben (bislang waren nur die europäischen Töchter der Sberbank betroffen).
Weiterhin - Japan hat zwar viele Sanktionen mitgetragen, aber bei der Gasversorgung mauert man mangels Alternativen (auch irgendwo verständlich). Seine Anteile an Sachalin 2 wird es behalten, zumal daran einige große Energieversorger hängen (u. a. Tokyo Gas, Tōhoku und Osaka Gas).
Zitat:Japan won’t leave Sakhalin-2 project even if asked: Ministerhttps://www.aljazeera.com/news/2022/5/30...s-liveblog
Japan won’t leave the Sakhalin 2 liquefied natural gas (LNG) project even if asked to leave, the Japanese industry minister has said.
The land for the project is Russia’s but the plant is owned by the Japanese government and companies, Economy, Trade and Industry Minister Koichi Hagiuda told a parliamentary committee on Tuesday.
Schneemann