28.05.2022, 22:50
(28.05.2022, 11:52)Schneemann schrieb: Naja, da muss man aber etwas fair bleiben. Vor acht Wochen hatten wir Ende März. Das würde bedeuten, dass Deutschland innerhalb von vier Wochen nach Kriegsbeginn 10.000 tragbare Waffensysteme, 100.000 Handgranaten, tausende Richtminen, Millionen Schuss Munition und anderes Gedöns an ein Land liefern hätte müssen, wobei man noch gar nicht genau abschätzen konnte, wie lange der Krieg geht, wie die Verhandlungen ausgehen etc. Quasi ein blindes Zuschütten eines Landes mit allerlei Waffen auf Verdacht hin - das wäre sowohl politisch wie auch taktisch und finanziell riskant und kopflos. Dass diese Lieferungen also nach und nach eintrafen, ist insofern durchaus verständlich. Und wie gesagt: Wir haben quasi so viel geliefert, wie das restliche Europa zusammen (Großbritannien rausgenommen).
da ist mein Punkt nicht klar geworden, denke ich.
das was da geliefert worden ist, ist ok, ist auch viel, mehr als andere liefern, aber nun mal seit Wochen nicht mehr das was die Ukraine dringend benötigt. Also am Anfang das Richtige, aber vor ~8 Wochen war erkennbar, dass der Krieg sich verlagert und in Richtung Materialschlacht und Stellungskrieg sich wandeln wird.
Oder anders ausgedrückt. Die Ukraine hätte vermutlich sehr gerne auf bspw. 50.000 Handgranaten verzichtet, wenn sie dafür bereits 12 PzH2000 in der Ukraine stehen hätte.
Noch "glücklicher" wären sie wohl, wenn anstatt von 10.000 tragbaren Waffensystemen es "lediglich" 5.000 gewesen wären, sie dafür aber bereits die ersten der zügig nachkommenden 88 Leopard 1 im Donbass hätten
(lediglich Beispiele zur Verdeutlichung)
(28.05.2022, 11:52)Schneemann schrieb: Darüber hinaus: Auch wenn sich die gegenwärtigen Wetter- und Bodenbedingungen nun besser für den Bewegungskrieg jenseits von festen Straßen eignen, so würde ich tragbaren Waffensystemen und z. B. auch Richtminen nicht den Nutzen absprechen. Auch wenn ich quer über Felder fahren kann, so bleiben Wälder und Städte immer noch bestehen, und da sind solche Systeme sehr sinnvoll.
prinzipiell ok, aber aktuell werden die Ukrainer durch massivsten Artillerieeinsatz auseinandergerissen, solange bis quasi kein Widerstand mehr in der sturmreif zerbombten Stadt ist und dann werden durch die Russen die Landgewinne realisiert .. Stück für Stück für Stück fressen sie sich so druch .. langsam aber stetig und dagegen hilft nur, wenn man wie sie aus der Entfernung dagegen halten kann, daher Artillerie und bewaffnete Drohnen und für Entlastungsangriffe halt der Bedarf an Panzer ..
(28.05.2022, 11:52)Schneemann schrieb: Ich stimme dir ja durchaus zu, dass bei schwerem Gerät bei uns alles ziemlich "zäh" vonstatten geht.
Aber die einzigen bislang gelieferten schweren Systeme, die den Ukrainern Vorteile gebracht haben, sind meines Kenntnisstandes nach die M-777 der Amerikaner (von denen sie wohl 100+ erhalten haben, dazu noch fünf oder sechs aus Australien; insgesamt sind wohl noch 75+ verfügbar, der Rest ist bereits ausgefallen). Geliefertes anderes schweres Gerät oder Hubschrauber sieht man allerdings nur recht selten - über die Ursache bin ich mir nicht ganz sicher -, da wird es meinem Empfinden nach aber auf ein paar alte Leopard 1 oder T-72 auch nicht ankommen.
was ist mit den 9 Haubitzen aus ehemaligen NVA Beständen die aus Litauen geliefert wurden?
was ist mit den 12x CAESAR Haubitzen aus Frankreich?
was ist mit den T-xx Panzern aus Polen, Tschechien und Slowakei?
was ist mit den Switchblade und Phoenix Ghost aus den US?
was ist mit den Bayraktar Drohnen aus der Türkei?
heute wurde gemeldet durch das ukrainische Verteidigungsministerium, dass sie Selbstfahr-Haubitzen aus den USA und Harpoons aus Dänemark erhalten hätten...
wenn alleine Polen 200 T-xx geliefert hat/kann (bisher zumindest teilweise) dann macht das für die Ukraine denke ich schon einen großen Unterschied.
(28.05.2022, 11:52)Schneemann schrieb: Artillerie ist derzeit die Gunst der Stunde, insofern wird es wichtig sein, hier rasch die PzH 2000 rüber zu schaffen und vor allem auch die Logistikketten auszubauen (Lastwagen, Munitionsreserven). Wäre spannend, ob z. B. auch die DM702A1-Munition mitgeliefert wird.
Schneemann
Es wäre halt sehr wünschenswert, wenn aus den 7+5 PzH2000 in Summe nachher vielleicht wenigstens 20-30 werden. Ich denke hier an Griechenland, Italien, Kroation, Litauen und Ungarn, welche in Summe ebenfalls über rund 150 Stück verfügen. Und die 100 Stück die angeboten wurden von KMW nicht zu vergessen. Weiß jemand ob KMW die auf dem "Hof" stehen hat?
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