10.04.2022, 20:44
Es gibt heute im Prinzip zwei Tendenzen: 1. wenn man die Erkenntnisse der modernen Materialwissenschaften auf die Mörser selbst anwendet und diese weiter technisch so einfach wie möglich hält, dann sinkt das Gewicht der Mörser dramatisch ab. 2. Die Munition wird immer leistungsfähiger, vor allem auch in ihrer Wirkung.
Hier und heute steht 60mm Munition zur Verfügung welche bereits die Wirkung einer 81mm erreicht und wiederum hat diese ebenfalls eine deutlich größere Wirkung als früher usw. Wenn man nun auf besonders große Reichweitensteigerungen verzichtet, dann kann die Wirkung im Ziel immens werden.
Bezüglich der Kaliberfrage spricht daher meiner Meinung nach sehr viel für das 60mm Kaliber, insbesondere weil es für dieses sowohl Kommando-Mörser gibt, - von denen ich extrem viel halte - als auch konventionelle Mörser mit Langrohr, welche eine höhere Reichweite im Vergleich erzielen und man könnte auch in diesem Kaliberbereich sehr leicht schallgedämpfte Mörser umsetzen etc. Vom Verhältnis: Gewicht - Leistung - technische Einfachheit ist daher dieses Kaliber meiner Meinung nach besonders geeignet.
Wenn andere Kaliber nun leistungsfähgier sind dann lässt das außer Acht, dass man mit dem gleichen Aufwand, den gleichen Kosten, dem gleichen Gewicht / Abmessungen immer wesentlich mehr Systeme mit dem niedrigeren Kaliber realisieren und einsetzen kann. Zudem benötigt man meiner Meinung nach ohnehin Kleinkalibrige Mörser. Es macht aber dann beispielsweise keinen Sinn parallel 50mm und 81mm zu betreiben. Man kann diesen ganzen Bereich einfach mit 60mm abdecken.
Die Querfeldeinbeweglichkeit ist hier nur ein Argument unter mehreren, und nicht das bedeutendste, weil hier und heute auch 81mm Mörser verfügbar sind bzw. herstellbar wären, die ganz genau so uneingeschränkt querfeldeinbeweglich wären. Beispielsweise gibt es einen finnischen 81mm Mörser, den Patria Vammas Commando Mortar, der es auf gerade mal 25 kg bringt und es gibt einen UL Prototypen davon der das Gewicht sogar auf 22 kg runter bringt. Im Vergleich zu den sonst üblichen 40 bis 50 kg für einen 81mm Mörser sind das Welten.
Spezifisch in Bezug auf solche Ultraleichten Mörser ist zudem nicht nur die letale Wirkung von Splittergranaten etc al relevant, sondern vor allem auch das Legen von Gefechtsfeldbeleuchtung (auch im nicht-sichtbaren Bereich), Rauch und was vor allem interessant wäre CS Gas und Weißem Phosphor. Und natürlich das Abfeuern von Drohnen im weitesten Sinne.
Wenn man sich nun aus den genannten Gründen für dieses Kaliber entscheiden würde, dann macht es absolut Sinn dieses wesentlich breiter in der Infanterie zu verwenden. Dann sollte nicht nur der schwere Zug über Mörser in diesem Kaliber verfügen, sondern jede Gruppe sollte einen Kommando-Mörser in diesem Kaliber haben. Entsprechend kann man die GMW wegfallen lassen.
Ein Beispiel: aktueller Stand: 1 Kompanie zu 3 Zügen zu je 3 Gruppen zzgl. 1 schwerer Zug. Die ganze Kompanie kann als Steilfeuer-Komponente insgesamt 3 Granatmaschinenwaffen in 40mm anbieten. Diese sind deutlich schwerer, sperriger, aufwendiger und sehr viel weniger querfeldeinbeweglich als ein leichter Mörser.
Die gleiche Kompanie mit je 1 Kommando-Mörser pro Gruppe und 3 Langrohr-Mörsern des gleichen Kalibers im schweren Zug käme auf 12 Mörser im 60mm Kaliber.
12 x 60mm > 3 x 40mm - aber noch darüber hinaus können die Mörser wesentlich steiler wirken und im Steilfeuer von oben das Feuer viel näher an die eigenen Stellungen heran ziehen. Zudem können sie viel eher in voller Deckung bleiben, was gerade für Infanterie immer wesentlicher wird und sie sind vielseitiger !
Mit den 3 GMW kann man beispielsweise eben nicht schlagartig einen Waldrand einnebeln, mit den 12 Mörsern geht dies auf einen Schlag.
Beschließend in Bezug auf deine letzte Frage nach der Quantität der Mörser bei der Bundeswehr, da kann ich nur feststellen, dass diese völlig unzureichend ist. Die Pläne die zu geringe Anzahl von Mörsern in den schweren Kompanien dann durch ein paar wenige 60mm Mörser zu ergänzen ist völlig unzureichend.
Am sinnvollsten wäre es die GMW weitgehend durch leichte Mörser zu ersetzen, aber auch in den größeren Mörserkalibern wesentlich mehr Systeme zu beschaffen. Denn diese können auch für die Panzerbekämpfung immer relevanter werden. Wir hatten das ja schon in einem anderen Strang: Hardkillsysteme werden in naher Zukunft Panzer und andere Fahrzeuge aller Art gegen normale Raketenwerfer welche die Infanterie abgesessen einsetzen kann weitgehend immun machen. Sie nützen aber nichts gegen Streumunition die von oben auf die Panzer herab regnet und werden durch diese dann auch ausgeschaltet und weitere Mörsergeschosse und Zielsuchende Munition (Loitering Munition) können dann die Dachpanzerung durchschlagen und den Panzer vollständig vernichten. Oder man überschüttet die Panzer auf diese Weise mit Minen. Mörser sind daher meiner Ansicht nach ein für die Panzerbekämpfung in der Zukunft wesentliches Wirkmittel, geradeeben im Verbund mit Drohnen und zielsuchender Munition. Da bieten sich aufgrund der technologischen Entwicklung zur Zeit ganz neue Möglichkeiten.
Und man hat dann in Form des Mörsers trotzdem ein Mehrzweck-Werkzeug dabei, dass man auch noch auf viele andere Weisen einsetzen kann.
Hier und heute steht 60mm Munition zur Verfügung welche bereits die Wirkung einer 81mm erreicht und wiederum hat diese ebenfalls eine deutlich größere Wirkung als früher usw. Wenn man nun auf besonders große Reichweitensteigerungen verzichtet, dann kann die Wirkung im Ziel immens werden.
Bezüglich der Kaliberfrage spricht daher meiner Meinung nach sehr viel für das 60mm Kaliber, insbesondere weil es für dieses sowohl Kommando-Mörser gibt, - von denen ich extrem viel halte - als auch konventionelle Mörser mit Langrohr, welche eine höhere Reichweite im Vergleich erzielen und man könnte auch in diesem Kaliberbereich sehr leicht schallgedämpfte Mörser umsetzen etc. Vom Verhältnis: Gewicht - Leistung - technische Einfachheit ist daher dieses Kaliber meiner Meinung nach besonders geeignet.
Wenn andere Kaliber nun leistungsfähgier sind dann lässt das außer Acht, dass man mit dem gleichen Aufwand, den gleichen Kosten, dem gleichen Gewicht / Abmessungen immer wesentlich mehr Systeme mit dem niedrigeren Kaliber realisieren und einsetzen kann. Zudem benötigt man meiner Meinung nach ohnehin Kleinkalibrige Mörser. Es macht aber dann beispielsweise keinen Sinn parallel 50mm und 81mm zu betreiben. Man kann diesen ganzen Bereich einfach mit 60mm abdecken.
Die Querfeldeinbeweglichkeit ist hier nur ein Argument unter mehreren, und nicht das bedeutendste, weil hier und heute auch 81mm Mörser verfügbar sind bzw. herstellbar wären, die ganz genau so uneingeschränkt querfeldeinbeweglich wären. Beispielsweise gibt es einen finnischen 81mm Mörser, den Patria Vammas Commando Mortar, der es auf gerade mal 25 kg bringt und es gibt einen UL Prototypen davon der das Gewicht sogar auf 22 kg runter bringt. Im Vergleich zu den sonst üblichen 40 bis 50 kg für einen 81mm Mörser sind das Welten.
Spezifisch in Bezug auf solche Ultraleichten Mörser ist zudem nicht nur die letale Wirkung von Splittergranaten etc al relevant, sondern vor allem auch das Legen von Gefechtsfeldbeleuchtung (auch im nicht-sichtbaren Bereich), Rauch und was vor allem interessant wäre CS Gas und Weißem Phosphor. Und natürlich das Abfeuern von Drohnen im weitesten Sinne.
Wenn man sich nun aus den genannten Gründen für dieses Kaliber entscheiden würde, dann macht es absolut Sinn dieses wesentlich breiter in der Infanterie zu verwenden. Dann sollte nicht nur der schwere Zug über Mörser in diesem Kaliber verfügen, sondern jede Gruppe sollte einen Kommando-Mörser in diesem Kaliber haben. Entsprechend kann man die GMW wegfallen lassen.
Ein Beispiel: aktueller Stand: 1 Kompanie zu 3 Zügen zu je 3 Gruppen zzgl. 1 schwerer Zug. Die ganze Kompanie kann als Steilfeuer-Komponente insgesamt 3 Granatmaschinenwaffen in 40mm anbieten. Diese sind deutlich schwerer, sperriger, aufwendiger und sehr viel weniger querfeldeinbeweglich als ein leichter Mörser.
Die gleiche Kompanie mit je 1 Kommando-Mörser pro Gruppe und 3 Langrohr-Mörsern des gleichen Kalibers im schweren Zug käme auf 12 Mörser im 60mm Kaliber.
12 x 60mm > 3 x 40mm - aber noch darüber hinaus können die Mörser wesentlich steiler wirken und im Steilfeuer von oben das Feuer viel näher an die eigenen Stellungen heran ziehen. Zudem können sie viel eher in voller Deckung bleiben, was gerade für Infanterie immer wesentlicher wird und sie sind vielseitiger !
Mit den 3 GMW kann man beispielsweise eben nicht schlagartig einen Waldrand einnebeln, mit den 12 Mörsern geht dies auf einen Schlag.
Beschließend in Bezug auf deine letzte Frage nach der Quantität der Mörser bei der Bundeswehr, da kann ich nur feststellen, dass diese völlig unzureichend ist. Die Pläne die zu geringe Anzahl von Mörsern in den schweren Kompanien dann durch ein paar wenige 60mm Mörser zu ergänzen ist völlig unzureichend.
Am sinnvollsten wäre es die GMW weitgehend durch leichte Mörser zu ersetzen, aber auch in den größeren Mörserkalibern wesentlich mehr Systeme zu beschaffen. Denn diese können auch für die Panzerbekämpfung immer relevanter werden. Wir hatten das ja schon in einem anderen Strang: Hardkillsysteme werden in naher Zukunft Panzer und andere Fahrzeuge aller Art gegen normale Raketenwerfer welche die Infanterie abgesessen einsetzen kann weitgehend immun machen. Sie nützen aber nichts gegen Streumunition die von oben auf die Panzer herab regnet und werden durch diese dann auch ausgeschaltet und weitere Mörsergeschosse und Zielsuchende Munition (Loitering Munition) können dann die Dachpanzerung durchschlagen und den Panzer vollständig vernichten. Oder man überschüttet die Panzer auf diese Weise mit Minen. Mörser sind daher meiner Ansicht nach ein für die Panzerbekämpfung in der Zukunft wesentliches Wirkmittel, geradeeben im Verbund mit Drohnen und zielsuchender Munition. Da bieten sich aufgrund der technologischen Entwicklung zur Zeit ganz neue Möglichkeiten.
Und man hat dann in Form des Mörsers trotzdem ein Mehrzweck-Werkzeug dabei, dass man auch noch auf viele andere Weisen einsetzen kann.