01.04.2022, 11:51
Zu der Verstrahlungssache hinsichtlich Tschernobyl:
Also vor allem der letzte Absatz irritiert mich etwas. Erst kämpft man um ein havariertes AKW, es gibt Tote auf beiden Seiten und auch erhebliche Risiken für die Anlage und das Umland, und dann rückt man auf einmal recht geordnet wieder ab - und übergibt die Ruine weitgehend korrekt und anscheinend sogar schriftlich wieder dem alten Besitzer? Fast so, als wenn nie was gewesen wäre. Es ist die Frage, was davon zu halten ist? Ist es ein eher generelles Zeichen des Goodwill, dass man bereit ist von irgendwo auch abzuziehen? Oder ist man eher froh, diesen etwas dubiosen Strahlentrümmerhaufen wieder los zu sein? Oder sind die eigenen Leute nicht mehr bereit gewesen, vor Ort zu stehen und sich den Risiken auszusetzen?
Schneemann
Zitat:Abzug aus Tschernobylhttps://www.tagesschau.de/ausland/europa...g-101.html
Russische Soldaten angeblich verstrahlt
Fünf Wochen nach Beginn des Krieges in der Ukraine ist die russische Armee aus der Region rund um das frühere Atomkraftwerk Tschernobyl abgezogen. Nach ukrainischen Angaben haben Teile der Truppen "erhebliche Strahlendosen" abbekommen.
Einige der vom Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl abgezogenen russischen Soldaten haben nach ukrainischen Angaben "erhebliche Strahlendosen" abbekommen. Der staatliche Energieversorger Energoatom berichtete, die Soldaten hätten Gräben im Wald in der Sperrzone rund um das teilweise havarierte AKW ausgehoben. Dabei seien sie vermutlich mit verstrahltem Material unter der Oberfläche in Kontakt geraten. [...] Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk schrieb auf Facebook, die russischen Soldaten hätten solch große Strahlungsdosen abbekommen, "dass ihnen die Konsequenzen von Ärzten in speziellen Schutzanzügen erklärt werden" müssten. Eine unabhängige Bestätigung für die ukrainischen Angaben liegt bislang nicht vor. [...]
Die russischen Truppen hatten gestern mit dem Abzug aus der Region rund um Tschernobyl begonnen. Die IAEA teilte unter Berufung auf ukrainische Angaben mit, Russland habe die Kontrolle über das Gebiet schriftlich wieder an die Ukrainer übertragen. Russische Soldaten seien in zwei Kolonnen in Richtung der Grenze nach Belarus gefahren. Das Personal des AKW Tschernobyl sei am Morgen über den geplanten Abzug informiert worden.
Also vor allem der letzte Absatz irritiert mich etwas. Erst kämpft man um ein havariertes AKW, es gibt Tote auf beiden Seiten und auch erhebliche Risiken für die Anlage und das Umland, und dann rückt man auf einmal recht geordnet wieder ab - und übergibt die Ruine weitgehend korrekt und anscheinend sogar schriftlich wieder dem alten Besitzer? Fast so, als wenn nie was gewesen wäre. Es ist die Frage, was davon zu halten ist? Ist es ein eher generelles Zeichen des Goodwill, dass man bereit ist von irgendwo auch abzuziehen? Oder ist man eher froh, diesen etwas dubiosen Strahlentrümmerhaufen wieder los zu sein? Oder sind die eigenen Leute nicht mehr bereit gewesen, vor Ort zu stehen und sich den Risiken auszusetzen?
Schneemann