24.03.2022, 23:11
(24.03.2022, 22:02)Quintus Fabius schrieb: So wie du es selbst darlegst, sind doch die Wahrscheinlichkeiten für einen negativen Ausgang immer noch viel zu hoch. Das ist doch ein einziges Hasardeurtum. Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit für einen vollumfänglichen Atomkrieg "nur" bei 25% oder weniger liegen sollte (eine von vier Optionen) ist das politisch-strategisch absolut untragbar.
Die 4 Varianten unterliegen doch nicht gleich großen Wahrscheinlichkeiten. Außerdem haben wir ja noch die Option, die möglichen Varianten einzugrenzen.
Variante 1 betrifft ja nur den aktuellen Zustand und setzt sich zusammen aus:
1a: kein Nuklearwaffeneinsatz
1b: ungestrafter Nuklearwaffeneinsatz
Wie verteilen sich da die Wahrscheinlichkeiten? Vermutlich verschieben sie sich mit fortschreitendem Kriegsverlauf immer weiter von 1a nach 1b.
Nur die anderen drei Varianten betreffen meinen Vorschlag:
V.2 ist der erwünschte Effekt
V.3 ist mindestens vertretbar und sicher besser als 1b
V.4 ist das einzige Problem.
Also muss man jetzt abwägen: Je weiter sich die Wahrscheinlichkeiten im aktuellen Zustand von 1a zu 1b verlagern, desto weniger fällt das Risiko von 4 noch ins Gewicht.
Würde ich -so wie du- die Chancen jetzt einfach mal gleichmäßig aufteilen, wäre es die Entscheidung zwischen 50% Wahrscheinlichkeit auf einen russischen Atomschlag mit all seinen Langzeitfolgen (inkl. ggf. weiteren dieser Art) und 33% Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem voll ausgewachsenen Krieg NATO/RUS kommt, der aber auch nicht zwingend nuklear weitergeführt werden würde. Ginge es also nur um die A-Option, wäre das ein Verbesserung...
Natürlich sind die genannten %-Werte frei erfunden. Es geht mir nur darum, dass die Abwägung durchaus sinnvoll sein kann - je nach Konfliktverlauf.