20.03.2022, 00:21
(18.03.2022, 08:31)Kul14 schrieb: Würde es zukünftig nicht eher sinn machen einen Kettenpanzer zu entwickeln welcher mit den Modulen des Boxers kompatibel ist. Gerne auch auf Basis des Pumas...
(18.03.2022, 21:40)Broensen schrieb: Da man aber von den meisten Systeme zwingend eine Version auf Rädern benötigt, bedeutet das dann Doppelbeschaffungen und ist somit eher unwahrscheinlich. Da käme dann tatsächlich ein "BOXER-Modul-PUMA" sehr gelegen, bei dem ich allerdings davon ausgehen würde, dass die Änderungen am PUMA zu umfangreich wären, um noch als sinnvolle Fahrzeugfamilie durchzugehen, zumal das Schutzlevel im oberen Modulbereich ja auch noch stark abweichend von dem des PUMAs an sich ist.
Nachdem ich das bisher eigentlich immer für mehr oder weniger ausgeschlossen und auch sinnbefreit gehalten hatte, habe ich mich aufgrund dieser Debatte hier nochmal mit den beiden Fahrzeugen und ihrer Fusion beschäftigt. Und ich muss mich wohl korrigieren: Es scheint mir zumindest von den Geometrien und Bauteilen her doch unter annehmbarem Aufwand möglich zu sein, ein Derivat des PUMAs zu erstellen, das hinter Fahrer und Motor eine Aufnahme für die Module des BOXERs aufweist. ABER:
- Es bedarf einer verlängerten Wanne von min. 30-50cm, vielleicht sogar mit einer zusätzlichen Laufrolle.
- Die Modulaufnahme säße im PUMA etwa 20-30cm höher über dem Boden als im BOXER, was sich auch auf die Gesamthöhe auswirkt.
- An der Front des Missionsmoduls läge die Oberkante etwa 50-60cm höher als das Fahrmodul. Hier muss die frontale Panzerung des Fahrmoduls entsprechend hoch geführt werden.
- Der seitliche Schutz ließe sich nur durch Austausch der modularen Panzerung direkt am Modul dem PUMA-Niveau angleichen.
- Einige Module (z.B. RCH) müssten für die beiden Fahrzeuge unterschiedlich gestaltet werden, da der Zugang zum Fahrerplatz beim PUMA auf der anderen Seite läge, was aber in den meisten Fällen irrelevant ist.
Diese Lösung kombiniert im Prinzip zwei Entwürfe von BAE, zum Einen die Hägglunds SEP, zum Anderen den M113-Nachfolger AMPV, der auf dem Bradley aufbaut. Hauptkritikpunkt dabei wäre wohl die Höhe des Gesamtsystems, die sich hauptsächlich aus den im PUMA seitlich über den Laufwerken verbauten Komponenten ergibt. Hier gäbe es natürlich auch Möglichkeiten, diese abzuändern, aber das führt dann immer weiter weg von der gewünschten logistischen Gleichheit. Da würde man einen sinnvollen Mittelweg finden müssen. Wobei für viele der infrage kommenden Varianten diese "hohe Stirn" auch nicht problematisch sein dürfte.
Überlegenswert wäre es tatsächlich, nach Zulauf der SPz PUMA einen solchen Mehrzweck-PUMA zu produzieren, der in den mechanisierten Verbänden dann die dort eingesetzten BOXER ablösen könnte. Bis dahin kann man einfach alles auf BOXER entwickeln inkl. der Nachfolger für MARS-III, PzH2k etc. ohne Bedenken hinsichtlich der Querfeldeinfähigkeiten. Zusätzlich dazu dann eine nur geringfügig abgeänderte PUMA-Variante mit anderem bzw. überarbeitetem Turm und flexiblerem Innenraumausbau, die den Fennek bei den mechanisierten Verbänden ablösen kann.