15.03.2022, 22:35
(15.03.2022, 12:00)FJ730 schrieb: Was ist denn das Szenario bzw die derzeitige Situation?In dieser Diskussion ist das Szenario für mich gerade der endlich vorhandene gesellschaftlich-politische Konsens, dass die Bundeswehr nicht hinreichend für die Landes- und Bündnisverteidigung aufgestellt ist und man bereit ist, das vor allem mit zusätzlichem Geld zu lösen. Daher ist es in diesem aktuell tatsächlich vorliegenden Szenario schon wichtig, ob eine Ausgabe diesem übergeordneten Ziel direkt oder nur indirekt im Rahmen des -durchaus weiterhin erforderlichen- IKM dient. Das wird aus politisch-medialer Sicht wichtig sein. Und die entscheidet nun mal letztlich über die Finanzierung.
Zitat:Von daher halte ich es für sinnvoll und längst überfällig einen "weiteren" geschlossenen Verband aufzustellen der logistisch weitgehend eigenstandig von der SKB, schnell verlegbar, in allen Regionen einsetzbar ist. Wo, oder wie man diesen ansiedelt ist dabei einerlei, ich fand die " Marineinfanterie" auf Grund ihrer Ausrichtung und Ausbildung naheliegend und hier insbesondere die Troupes de Marine einen Blick wert.Das ist natürlich etwas völlig anderes als das, wovon ich und (ich nehme mal an) auch der 26er gesprochen haben. Uns ging es ja um "Marineinfanterie" im engeren Sinne als Schnittstelle zwischen Land- und Seekriegsführung, immer mit dem klaren Bezug zum maritimen und insbesondere amphibischen Einsatz.
Deine Interpretation der Truppengattung scheint mir geprägt von den großen Vertretern dieses "Genres", neben den TdM auch dem USMC, also Verbänden, die sich bei weitem nicht mehr nur auf die rein amphibische Kampfweise beschränken, sondern lediglich die von dir hervorgehobenen Eigenschaften und Fähigkeiten aufweisen. Da wäre es dann interessant etwas mehr zu hören darüber, wie diese deiner Meinung nach aufgestellt und ausgerüstet werden sollten, welche Formen des Kampfes sie betreiben sollten, und welche besonderen Leistungen du dir von dieser Truppe erwartest, neben der schnellen Verlegbarkeit und dem flexiblen Einsatz unter verschiedenen Bedingungen. Oder geht es dir tatsächlich nur darum, einen Großverband außerhalb der bestehenden Strukturen aufzustellen? Das hat dann nämlich nichts mit Marineinfanterie zu tun, sondern entspricht nur einem Profil, das häufig auch von solcher erfüllt werden kann. Das können aber Gebirgs- und Fallschirmjäger genauso gut.
(15.03.2022, 13:54)FJ730 schrieb: Wer immer nur die aktuellen Gegebenheiten vor Augen hat, bekommt dann eben eine F125 und muss sie sich irgendwie als grosses OPV schön reden, ohne die Möglichkei zu habent sie (wie bspw die Thaon di Revel Klasse der Italiener) an neue Situationen und Gegebenheiten "wirklich" anpassen zu können. ...Bei der Marine bewegt man sich ja Gott sei Dank seit einiger Zeit so langsam in diese Richtung!Genau, das wurde ja nun schon längst begriffen und hat bei den Planungen für F126 und F127 Berücksichtigung gefunden. Insgesamt ist gerade die Marine hier auch mMn inzwischen auf einem guten Kurs, der durch zu große Ambitionen hinsichtlich internationaler Amphibik eher gefährdet als gefördert werden würde.