14.03.2022, 09:59
@Quintus
Bedeutet: Die in den Augen vieler prorussischer Nationalisten große russische Nation will dem "bösen" Westen endlich mal zeigen, wo die rote Linie ist. Und man will deshalb die Ukraine kurzerhand überrennen und wieder "eingliedern". Planung: Blitzaktion, kurzer Krieg, zwei Wochen oder so. Das geht ziemlich schief.
Die Truppen sind "bogged down", nach zweieinhalb Wochen hat man grob 15% der Ukraine erobert, aber vermutlich zählt man bald fünfstellige Verluste, die Moral der von der eigenen Propaganda angelogenen Soldaten ist am Boden, es zeigen sich gröbste taktische Fehler (und auch einige strategische Führungsfehler, s. Schlammphase), man versinkt in einem blutigen Häuser- und Kleinkrieg, die als gefürchtet verkaufte Luftwaffe scheint keine Lust zu haben, die Wirtschaft bricht zusammen, hunderttausende Russen flüchten ins Ausland - und man wird nicht nur international zum Paria, sondern blamiert sich vor dem Rest der Welt, weil ersichtlich wird, mit welchen schlicht unzureichenden Kräften - und weil man quasi alles unterschätzt hat (von der Landesgröße, über dessen Topographie, bis hin zur westlichen Reaktion und dem Widerstandswillen der Ukrainer) - man eine Drohkulisse aufgebauscht hat, die sich mehr und mehr als Gespinst herausstellt.
Und wenn das noch einige Wochen so weitergeht, ist gut möglich, dass der Ton in Moskau schriller wird und mancher Hitzkopf mit "der Bombe" liebäugelt. Hoffen wir mal, dass rechtzeitig die Militärs diesen Hasardeuren im Kreml in den Arm fallen, was gut sein kann, wenn jetzt schon erste Säuberungen in Moskau geschehen...
Schneemann
Zitat:Im russischen Fernsehen wird der Ton derweilen immer radikaler: es wird ganz offen über den Einsatz von Nuklearwaffen gesprochen - gegen den Westen - weil dieser sich derart in die Sonderoperation einmischt und deshalb die Gefahr bestünde, dass diese zu einem richtigen Krieg gegen das ukrainische Volk wird, und damit zu einem Krieg gegen die russische Nation (gebt euch mal eine solche Argumentation!). Ebenso wird darüber geredet, dass die Einmischung des Westens zwingend dazu führen wird, dass man an den Grenzen der Ukraine nicht Halt machen wird, sondern weiter marschiert.In gewisser Weise, auch wenn ich den Ukrainern ihre Abwehrerfolge gönne (auch angesichts der russischen Unzulänglichkeiten), ist dies ein Umstand, der mir etwas Sorgen macht.
Bedeutet: Die in den Augen vieler prorussischer Nationalisten große russische Nation will dem "bösen" Westen endlich mal zeigen, wo die rote Linie ist. Und man will deshalb die Ukraine kurzerhand überrennen und wieder "eingliedern". Planung: Blitzaktion, kurzer Krieg, zwei Wochen oder so. Das geht ziemlich schief.
Die Truppen sind "bogged down", nach zweieinhalb Wochen hat man grob 15% der Ukraine erobert, aber vermutlich zählt man bald fünfstellige Verluste, die Moral der von der eigenen Propaganda angelogenen Soldaten ist am Boden, es zeigen sich gröbste taktische Fehler (und auch einige strategische Führungsfehler, s. Schlammphase), man versinkt in einem blutigen Häuser- und Kleinkrieg, die als gefürchtet verkaufte Luftwaffe scheint keine Lust zu haben, die Wirtschaft bricht zusammen, hunderttausende Russen flüchten ins Ausland - und man wird nicht nur international zum Paria, sondern blamiert sich vor dem Rest der Welt, weil ersichtlich wird, mit welchen schlicht unzureichenden Kräften - und weil man quasi alles unterschätzt hat (von der Landesgröße, über dessen Topographie, bis hin zur westlichen Reaktion und dem Widerstandswillen der Ukrainer) - man eine Drohkulisse aufgebauscht hat, die sich mehr und mehr als Gespinst herausstellt.
Und wenn das noch einige Wochen so weitergeht, ist gut möglich, dass der Ton in Moskau schriller wird und mancher Hitzkopf mit "der Bombe" liebäugelt. Hoffen wir mal, dass rechtzeitig die Militärs diesen Hasardeuren im Kreml in den Arm fallen, was gut sein kann, wenn jetzt schon erste Säuberungen in Moskau geschehen...
Schneemann