13.03.2022, 22:19
(13.03.2022, 18:23)26er schrieb: Du wirst die Große von 5 oder 6kto aber brauchen, um die Landungs- und Kampfboote zu transportieren. Ich halte auch nicht viel von zu großen Schiffen, sondern lieber mehrere mittlere. Sobald man Fahrzeuge nicht nur in einer geschützten Bucht bei Windstille zu verladen möchte, kommt man um ein Welldeck nicht rum.Selbst das Fassmer 90 hat ein -wenn auch kleines- Welldeck und bringt nur 3,2kto. ins Wasser.
Es kommt dabei halt sehr darauf an, die richtige Kombination von Mutterschiff und Subsystemen zu finden. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die F127-Heckschleppe auf einer kleineren Einheit anstelle eines Welldecks Verwendung finden könnte. Aber auch das Thema hatten wir hier schon...
Zitat:Für die Norwegische See braucht man auch eine gewisse Größe, um dort operieren zu können. Mit einem LCU und dergleichen fährt man da eher nicht rauf. Da ist man sehr schnell bei richtigen Schiffen, vor allem wenn man dort auch im Winter operieren möchte.Klar, auf dem LCU möchte ich auch nicht mitfahren müssen.
Aber wie bereits angeführt, sehe ich für Deutschland auch keine große Landung in der Barentssee, sondern eigentlich nur die Ostsee als amphibisches Revier über Kommandoaktionen hinaus. Und da ist nur das Wetter ein Thema, nicht aber die Entfernungen.
Zitat:Genau, am Ende ist das nicht mehr als bestenfalls Brigade, bzw. nur ein Teil davon. Das finde ich für Landesverteidigung jetzt nicht die ultimative Streitmacht. Aktuell gehen wir ja noch davon aus, dass alle Schiffe verfügbar sind, was utopisch ist. Bei der normalen Drittel-Rechnung bleibt dann nicht mehr viel übrig.Also wenn wir an dieser Situation ernsthaft etwas ändern wollten, müssten wir ja schon eine eigene Brigade -oder zumindest ein Regiment- inklusive Landungsfahrzeugen zusätzlich aufstellen UND eine eigene Flotte entsprechender Schiffe unterhalten. Und dann gilt für mich erst recht: Für welche Einsätze, speziell im LV/BV-Kontext benötigen wir solch einen Großverband?
Zitat:Das finde ich jetzt eher linke Tasche - rechte Tasche. Das Verteidigungsbudget gibt es doch trotzdem.Ja, klar. Das ist aber doch oft so, wenn etwas zweckgebunden finanziert wird. Und hier haben wir nun mal einen Sondertopf, der nur für LV/BV-begründete Ausgaben zu verwenden ist. (Vorausgesetzt, das kommt auch wirklich so, wovon ich aber ausgehe)
Zitat:Meinst du ein Schiff oder eine Klasse? Ein Schiff bringt niemand was...Es gibt doch schon länger Ansätze, hier mit den Niederländern gemeinsam Schiffe zu betreiben. Und im Rahmen der eh schon stark verzahnten D/NL-Streitkräfte, kann ich mir durchaus eine gemeinsam betriebene Flotte aus drei Schiffen als Nachfolger der Rotterdamklasse vorstellen. Wenn wir dazu einen entsprechenden Verband in Bataillonsgröße aufstellen, passt das auch mit den Mannzahlen gut zusammen. Und unsere weiteren Marineinfanteriekräfte haben dann F125, MUSe und die neuen küstengebundenen Boote in der Ostsee.
Zitat:Ja, da bin ich ganz dabei. Das ist für mich der Aufwuchs der Küsteneinsatzkräfte, das ist ja die klassische Marineinfanterie.Ja, nur sind die doch -mWn- sehr auf vorhandene Infrastruktur ausgerichtet, also Häfen, Straßen, Marineeinrichtungen etc. Daher fehlt mir hier sowas wie die alte Strandmeisterkompanie, also ein Verband mit einem gewissen Pionieranteil, der für weitere Kräfte die Grundlagen bietet. Außerdem küstengebundener Seebeschuss, sprich eine Küstenartilleriebatterie mit landgestützten Seezielflugkörpern. Und auch einfach eine gewisse infanteristische Mannstärke, um bspw. Anlegestellen für weitere Kräfte sichern zu können.
Man wird da sicherlich einiges mit dem bestehenden Seebataillon kombinieren oder aus diesem heraus aufbauen können, aber man braucht einfach von allem mehr, auch ohne dass man größere Landungsschiffe bemannt.
Zitat:Für mich macht da nur ein Verband mit eigenen Booten usw. Sinn. Warum das beim Heer aufgehängt werden soll, erschließt sich mir nicht.Muss es ja nicht. Das hängt sehr davon ab, wie genau dieser Verband ausgestaltet wird. Wenn das ein Jägerbataillon mit'ner Kompanie BV206 und ein paar RIBs wird, der ansonsten auf Boote der Marine angewiesen ist, dann kann das beim Heer Sinn ergeben.
Wenn aber der Verband vollständig mit eigenen Mitteln über das Wasser verlegt werden kann, gehört er natürlich besser zur Marine. So oder so sollte zumindest die Aufstellung aus Anteilen beider TSKs erfolgen.
(13.03.2022, 20:31)26er schrieb:Das ist ja das Einsatzfeld des bestehenden Seebataillons und des KSM, sprich: das sind unsere vorhandenen "amphibischen" Fähigkeiten in der Marine. Jetzt geht es darum, die Lücke zwischen diesen und den Heeres-Pionieren zu schließen. Und dabei stellt sich halt die Frage der Dimension, die für unsere Aufgaben die sinnvollste ist, vor allem hinsichtlich der dafür zu beschaffenden Schiffe.(13.03.2022, 19:22)Seafire schrieb: Die neuen Fregatten F125 sind die ersten, bei denen Bordeinsatzgruppen des Seebataillons eine wesentliche Komponente des Waffensystems bildet. Demnach ist die F125 mit der Fähigkeit Spezialkräfte abzusetzen und aufzunehmen (vier Boote, zwei Hubschrauber) und als Einsatzzentrale von See zu fungieren sowie von dort Naval Gunfire Support zu geben, doch das vorhandende Mittel der Stunde um weitere Erfahrungen zu sammeln, oder?Grundlegende Erfahrung sammeln, ist mit Sicherheit sinnvoll. Auch wenn ich diese Schiffe und auch die Buster-RHIB's in einem anderen Umfeld sehe.