24.02.2022, 16:29
@aramiso
Bedeutet also: Das, was Moskau mit seiner hybriden bzw. medialen Propagandakampagne über Jahre erreichen wollte (und auch teils wohl erreicht hat), also die politische Spaltung und innergesellschaftliche Zersetzung und somit Schwächung westlicher Staaten, könnte durch diese Invasion innerhalb kürzester Zeit zunichte gemacht werden, weil die Menschen angesichts der Bedrohung, an die anfangs niemand so richtig glauben wollte und die nun aber brutal und offenkundig Realität geworden ist, wieder enger zusammenrücken. Moskau hat also in seiner aggressiven, nationalistisch-militärischen Verblendung und Paranoia sein eigenes, zuvor aufwendig errichtetes "PsyOps-Szenario" in Europa selbst zerstört.
Insofern könnte die russische Aggression gegenüber der Ukraine dazu führen, dass unsere Nation und die Menschen in Deutschland (und auch in anderen Staaten in Europa, wo innenpolitische Gräben teils massiv aufgerissen wurden) wieder untereinander zueinander finden, was ich ausdrücklich begrüßen würde.
Das ist auch nicht nur in Deutschland zu beobachten. Selbst "Fans" von Putin und EU-Kritiker, wie etwa Herr Orban, rudern derzeit schon zurück, verurteilen den Angriff und schwenken auf EU-Kurs ein. Selbst Serbien, gewissermaßen der "kleine slawische Bruder", der aber nach der EU schaut, geht derzeit auf Distanz - zwar bislang unmerklich, aber erste Zeichen sind zu sehen.
Insofern hat Putin uns einen Gefallen getan, weil er in seinem Wahn geholfen hat, dass sich unsere Reihen wieder schließen können...
Schneemann
Zitat:Hier könnte es zur Destabilisierung Polens, vielleicht Deutschlands und damit der EU kommen.Das denke ich nicht. Ich habe eher, vorsichtig gesagt, das Gefühl, dass das gegenwärtige russische Handeln uns zugute kommt. D. h. die Nationen rücken zusammen, die politische Landschaft wird sich einiger. Man sieht das auch bei uns, wo z. B. selbst linke bzw. Politiker mit Sympathien für Russland sich hinter die Regierung stellen. Auch die AfD, nicht gerade bekannt für einen kritischen Kurs gegenüber dem Kreml, hat sich aktuell klar gegen die Invasion ausgesprochen, den Rückzug der Russen verlangt und der Ampel-Regierung die Unterstützung zugesagt. Wann gab es diese nationale Einheit denn schon einmal in den letzten Jahren?
Bedeutet also: Das, was Moskau mit seiner hybriden bzw. medialen Propagandakampagne über Jahre erreichen wollte (und auch teils wohl erreicht hat), also die politische Spaltung und innergesellschaftliche Zersetzung und somit Schwächung westlicher Staaten, könnte durch diese Invasion innerhalb kürzester Zeit zunichte gemacht werden, weil die Menschen angesichts der Bedrohung, an die anfangs niemand so richtig glauben wollte und die nun aber brutal und offenkundig Realität geworden ist, wieder enger zusammenrücken. Moskau hat also in seiner aggressiven, nationalistisch-militärischen Verblendung und Paranoia sein eigenes, zuvor aufwendig errichtetes "PsyOps-Szenario" in Europa selbst zerstört.
Insofern könnte die russische Aggression gegenüber der Ukraine dazu führen, dass unsere Nation und die Menschen in Deutschland (und auch in anderen Staaten in Europa, wo innenpolitische Gräben teils massiv aufgerissen wurden) wieder untereinander zueinander finden, was ich ausdrücklich begrüßen würde.
Das ist auch nicht nur in Deutschland zu beobachten. Selbst "Fans" von Putin und EU-Kritiker, wie etwa Herr Orban, rudern derzeit schon zurück, verurteilen den Angriff und schwenken auf EU-Kurs ein. Selbst Serbien, gewissermaßen der "kleine slawische Bruder", der aber nach der EU schaut, geht derzeit auf Distanz - zwar bislang unmerklich, aber erste Zeichen sind zu sehen.
Insofern hat Putin uns einen Gefallen getan, weil er in seinem Wahn geholfen hat, dass sich unsere Reihen wieder schließen können...
Schneemann