20.02.2022, 19:35
Jetzt müssen wir wieder aufpassen, nicht zu weit vom KF41 weg zu kommen...
Das macht natürlich nur dann Sinn, wenn man auch entsprechend große Stückzahlen ordert, was in diesem Fall stark an der Vielfalt der Varianten hängt. Sollten wir also PzMrs, FlaPz und noch weitere neue Unterstützer kaufen, könnte man tatsächlich dafür den KF41 andenken. Allerdings glaube ich daran nicht, zumal wir uns bei den Pionieren ja gerade erst wieder für ein Fahrzeug auf LEO2-Basis entschieden haben und den Rest wohl eher auf Rädern bekommen werden.
Sieht man es nur als LEO2/Leclerc-Ersatz, dann brauchen wir weiterhin min. 2 Kettenplattformen, zumindest östlich des Rheins.
Geht man das ganze langsamer und weniger konventionell an, könnte das anders sein, aber das ist leider nicht sehr wahrscheinlich.
So gesehen - um zum Thema zurück zu finden - könnte eine gepanzerte Einheitsplattform LYNX zwar durchaus eine sinnvolle Option sein, unter den gegebenen Umständen wird sie das aber zumindest in Deutschland nicht werden, und das ist auch richtig so.
Ganz anders sieht das aber bei anderen kleineren Streitkräften aus. Für Tschechien und die Slowakei bspw. wäre es äußerst empfehlenswert, den KF41 als einzigen Nachfolger aller ihrer durchweg veralteten Kettenpanzer im Bestand vorzusehen. Durch die Industriedeals, die Rheinmetall bei der LYNX-Familie eingeht, kann da so eine hohe Wertschöpfung erzielt werden, dass man im Endeffekt trotz des Verzichts auf einen schweren MBT dann letztlich deutlich mehr Kampfkraft für die eingebrachten Mittel erzielen kann, als wenn man sich wie die Ungarn zusätzlich noch die ganze LEO2-Familie dazu kauft.
(20.02.2022, 16:28)reflecthofgeismar schrieb: Leowannen sind zu wertvoll, selbst bei der Nachrüstung älterer Wannen, Neubau sowieso.Das würde ich so nicht sehen. Gerade aus dem LEO2 ist mittlerweile ja eine Bausatz-System-Familie geworden, bei der fast schon beliebig Wannen, Türme und andere Aufbauten wiederverwendet oder ergänzt werden können. Z.B. haben für die experimentelle Nachrüstung mit Trophy gerade erst 17 BW-LEOs fabrikneue Wannen erhalten. So gesehen spräche also nichts dagegen, einen Turmmörser oder einen neuen FlaK-Turm einfach auf alte LEO2-Wannen zu setzen, die bei solchen Nachrüstungen frei werden. Ist halt die Frage, ob das sinnvoll ist hinsichtlich dem erforderlichen Raumangebot für Munition und Bedienerplätze, deren Zugänglichkeit und ähnlichen Aspekten. Außerdem ist das natürlich auch eine Effizienzfrage hinsichtlich der Betriebskosten, aber ich könnte mir schon vorstellen, dass sich einzelne Systeme günstiger auf alten LEOs umsetzen lassen, als dass man dafür den PUMA umkonstruiert oder den KF41 zusätzlich einführt. Der Gepard baute schließlich auch schon auf der KPz-Wanne auf und so ein AMOS-PzMrs auf Leo-Basis wäre zumindest mal eine Studie wert, falls die FFG Zeit dafür haben sollte.
Zitat:Zweigleisig zu fahren halte ich für extremst verschwenderisch (und nur als Übergangslösung für tolerierbar, Marder/Puma bis mehr Puma vorhanden sind) - entweder oder.Es gibt natürlich auch Vorteile durch die Redundanz bei zwei eingeführten Systemen, aber grundsätzlich sehe ich das auch so. ABER. Früher hatten wir auch den Marder und den M113 im Dienst, obwohl es mit dem AIFV auch eine SPz-Variante des M113 gab. Weil der Marder einfach der bessere Panzer war. Und so kann man das hier vielleicht auch betrachten: Wir haben den PUMA als "weltbesten" SPz und ergänzen ihn durch eine Familie von Unterstützungsfahrzeugen auf einer anderen Basis, ohne den auf dieser Basis möglichen SPz ebenfalls zu beschaffen. (Auch wenn der Vergleich Marder/M113 und PUMA/KF41 vielleicht etwas fragwürdig ist.)
Das macht natürlich nur dann Sinn, wenn man auch entsprechend große Stückzahlen ordert, was in diesem Fall stark an der Vielfalt der Varianten hängt. Sollten wir also PzMrs, FlaPz und noch weitere neue Unterstützer kaufen, könnte man tatsächlich dafür den KF41 andenken. Allerdings glaube ich daran nicht, zumal wir uns bei den Pionieren ja gerade erst wieder für ein Fahrzeug auf LEO2-Basis entschieden haben und den Rest wohl eher auf Rädern bekommen werden.
Zitat:(Brigadearti sollten RCH 155 sein, Div-Arti = HX3)Das tut hier zwar nix zur Sache, aber da würde mich mal interessieren, inwieweit es hier überhaupt noch einen Kostenvorteil für die HX3-Hbz gibt, wenn man den RCH155-BOXER ebenfalls einführt. Wie nah sind sich die jeweils verwendeten AGM-Versionen und wie groß ist der Effekt der Preiserhöhung bei geringerer Stückzahl der GTK-Hbz? Eigentlich wäre ich da nämlich deiner Meinung, glaube nur, dass es sich schlicht nicht rechnen wird, drei verschiedene 155mm-Haubitzen im Bestand zu haben.
Zitat:Son KF41 als Allzweckplattform bietet sich rein hypothetisch fürn Staat wie die Niederlande oder Dänemark, wenn sie keine Leo2 und CV90 mehr nutzen wollen an.Was für uns zum industriepolitischen Argument im Bündnisrahmen werden könnte. Je mehr unserer benachbarten Partnernationen sich für den LYNX entscheiden, desto interessanter wird es, hier gemeinsame Strukturen im Sinne des Rahmennations-Konzeptes aufzubauen, was wiederum weitere zum Einstieg bewegen könnte.
Zitat:Einen ausgezeichneten SPz haben wir bereits, wohl auch das "beste" 8x8 (Boxer) der Welt und bald kommt die "beste" Militär-LKW-Serie (HX3) in Produktion.Absolut. Aus der aktuellen realen Lage heraus ergibt es keinen Sinn. Ich wollte auch nur aufzeigen, unter welchen anderen Umständen es sehr wohl sinnvoll wäre hier einzusteigen.
Sehe das recht entspannt, wenn man das was man hat/haben kann, voll ausnutzt und sehe daher keinen Sinn für einen Ersatz durch KF41.
Zitat:Bzgl MGCS.Das ist so ein leidiges Thema mit dem MGCS....
EIN Chassis für KPz und SPz wenn PRIMÄR auf KPz gesetzt ist nur interessant wenn man einen schweren SPz mit 9 Mann Absitzstärke haben will.
Sieht man es nur als LEO2/Leclerc-Ersatz, dann brauchen wir weiterhin min. 2 Kettenplattformen, zumindest östlich des Rheins.
Geht man das ganze langsamer und weniger konventionell an, könnte das anders sein, aber das ist leider nicht sehr wahrscheinlich.
So gesehen - um zum Thema zurück zu finden - könnte eine gepanzerte Einheitsplattform LYNX zwar durchaus eine sinnvolle Option sein, unter den gegebenen Umständen wird sie das aber zumindest in Deutschland nicht werden, und das ist auch richtig so.
Ganz anders sieht das aber bei anderen kleineren Streitkräften aus. Für Tschechien und die Slowakei bspw. wäre es äußerst empfehlenswert, den KF41 als einzigen Nachfolger aller ihrer durchweg veralteten Kettenpanzer im Bestand vorzusehen. Durch die Industriedeals, die Rheinmetall bei der LYNX-Familie eingeht, kann da so eine hohe Wertschöpfung erzielt werden, dass man im Endeffekt trotz des Verzichts auf einen schweren MBT dann letztlich deutlich mehr Kampfkraft für die eingebrachten Mittel erzielen kann, als wenn man sich wie die Ungarn zusätzlich noch die ganze LEO2-Familie dazu kauft.