07.02.2022, 21:45
@Broensen: Deine Pläne zum Thema Hubschrauber kann ich nicht so wirklich nachvollziehen, weil du auf der einen Seite sinnvolle "Grundannahmen" und Zielsetzungen nennst, diese dann aber bei den Entscheidungen nicht berücksichtigst:
Die Einsatzdoktrin des Tigers im Speziellen und von Kampfhubschraubern im Allgemeinen lässt sich nicht mit dem H145M umsetzen, folglich wird es im Zuge einer solchen Umstellung zu einem Erfahrungsverlust im Bereich der Kampfhubschrauber kommen, was deiner Zielsetzung, keine "irreversiblen Sparmaßnahmen" durchzuführen, widerspricht. Auch ohne das aktuell von Frankreich und Spanien geplante Mk-III-Upgrade bietet der Tiger durch kleinere Maßnahmen zur Obsoleszenzbeseitigung und Verbesserungen eine Möglichkeit zum Weiterbetrieb bis weit über 2030 hinaus, was das Know-How sichern würde und zudem Raum schafft für eine langfristige Ersatzstrategie. Die Alternative dazu ist natürlich ein völliger Verzicht auf Kampfhubschrauber und die Entwicklung einer neuen Einsatzdoktrin aufbauend auf entsprechende Unterstützungshubschrauber (wie in der Vergangenheit) möglich, nur bedarf das meines Erachtens weiterer Erklärungen.
Eine solche Verlegung würde den Weiterbetrieb der Stützpunkte Laupheim und Holzdorf nicht länger rechtfertigen, was im Widerspruch zu deiner Forderung, keine Standorte oder Einheiten zu schließen steht und dementsprechend ebenso eine "irreversible Sparmaßnahme" darstellen würde.
Zudem erschließt sich mir der Sinn einer solchen Maßnahme auf zwei Ebenen nicht. Zum einen gilt auch hier wieder, entweder akzeptierst du die aktuelle Einsatzdoktrin der Bundeswehr hinsichtlich schwerer Transporthubschrauber, dann kann "eine kleine Zahl" nicht die Lösung sein und es braucht eine Umsetzung zumindest nahe den aktuell geplanten Stückzahlen. Oder du stellst eine eine neue Einsatzdoktrin auf, dann bedarf das aber weiterer Erklärungen. Hier wäre dann auch die generelle Sinnfrage zu stellen, weil eventuell eine komplette Streichung und stattdessen die Beschaffung einer größeren Zahl an NH-90 eine sinnvollere Maßnahme sein könnten.
Zum anderen ergibt eine gemeinsame Einheit mit anderen Nationen abseits von politischen Überlegungen nur aus zwei Gründen einen Sinn: entweder hochintegriert, um trotz einer eigenen kleinen Teilflotte eine hohe Bereitschaft zu erzielen (Kontingentsystem, bspw. MMU), oder teilintegriert um die generellen Systemfixkosten aufzuteilen. Beides setzt aber eine nur kleine Zahl an weitgehend gleichen Maschinen voraus, und das wäre im Fall einer Beschaffung mit einer realistischen Auslieferung ab 2025+ (eher 2026+) nicht gegeben. Entweder müssten wir also aus Kommunalitätsgründen eine "veraltete" Maschine beschaffen CH-47F MYII CAAS, sofern das überhaupt möglich wäre, oder es fehlen die Anreize für einen gemeinsamen Betrieb, weil die Typenunterschiede so groß sind.
Hier stellt sich die Frage, was du mit "gemeinsamen Betrieb" meinst. Das bisher von mir vertretene Konzept sah vor, eine teilintegrierte Einheit zu schaffen, die organisatorisch und mit Blick auf Ausbildung und Wartung zusammengefasst, geographisch und im normalen Einsatzbetrieb aber getrennt wäre. Dies würde aber zwingend die ergänzende Beschaffung weiterer Eurofighter bedeuten, um auf einen sinnvollen Sollbestand für das Geschwader 33 und einen adäquaten Ersatz für den Tornado zu kommen. Die Alternative dazu wäre eine Vollausstattung des Geschwaders mit F-35, was aber zu einer Stückzahl führt, bei dem der gemeinsame Betrieb nur noch minimale Vorteile, aber zunehmende Nachteile mit sich bringt.
Grundsätzlich sollte nicht außer acht gelassen werden, dass der bisherige Plan für den Tornado-Ersatz neben 30 F/A-18F und 15 EA-18G auch weitere 40 Eurofighter Tranche 3B (bzw. Tranche 4) plus eine Option für weitere 15 Eurofighter ECR vorsah, also ein Volumen von insgesamt 85 bis 100 Maschinen besaß, für aktuell 90 in Dienst stehende Tornados. Demgegenüber wäre ein Ersatz mit einer geringen Zahl F-35 im gemeinsamen Betrieb (also bspw. 20-25 Maschinen) sowie eine Ausrüstung des Geschwaders 51 mit Eurofighter ECR eine deutliche Stückzahlreduzierung (von 20 bis 40 Maschinen, je nach verwendeter Zahl). Ich halte das für einen sehr drastischen Einschnitt, insbesondere weil es wieder Fragen über die Verteilung der Maschinen und die Notwendigkeit von sechs Geschwadern aufwerfen würde.
(06.02.2022, 20:41)Broensen schrieb: - Ablösung des TIGER durch H145M H-Force
Die Einsatzdoktrin des Tigers im Speziellen und von Kampfhubschraubern im Allgemeinen lässt sich nicht mit dem H145M umsetzen, folglich wird es im Zuge einer solchen Umstellung zu einem Erfahrungsverlust im Bereich der Kampfhubschrauber kommen, was deiner Zielsetzung, keine "irreversiblen Sparmaßnahmen" durchzuführen, widerspricht. Auch ohne das aktuell von Frankreich und Spanien geplante Mk-III-Upgrade bietet der Tiger durch kleinere Maßnahmen zur Obsoleszenzbeseitigung und Verbesserungen eine Möglichkeit zum Weiterbetrieb bis weit über 2030 hinaus, was das Know-How sichern würde und zudem Raum schafft für eine langfristige Ersatzstrategie. Die Alternative dazu ist natürlich ein völliger Verzicht auf Kampfhubschrauber und die Entwicklung einer neuen Einsatzdoktrin aufbauend auf entsprechende Unterstützungshubschrauber (wie in der Vergangenheit) möglich, nur bedarf das meines Erachtens weiterer Erklärungen.
Zitat:Verlegung nach Gilze-Rijen in den Niederlanden zwecks gemeinsamen Betrieb einer kleinen Anzahl CH47F
Eine solche Verlegung würde den Weiterbetrieb der Stützpunkte Laupheim und Holzdorf nicht länger rechtfertigen, was im Widerspruch zu deiner Forderung, keine Standorte oder Einheiten zu schließen steht und dementsprechend ebenso eine "irreversible Sparmaßnahme" darstellen würde.
Zudem erschließt sich mir der Sinn einer solchen Maßnahme auf zwei Ebenen nicht. Zum einen gilt auch hier wieder, entweder akzeptierst du die aktuelle Einsatzdoktrin der Bundeswehr hinsichtlich schwerer Transporthubschrauber, dann kann "eine kleine Zahl" nicht die Lösung sein und es braucht eine Umsetzung zumindest nahe den aktuell geplanten Stückzahlen. Oder du stellst eine eine neue Einsatzdoktrin auf, dann bedarf das aber weiterer Erklärungen. Hier wäre dann auch die generelle Sinnfrage zu stellen, weil eventuell eine komplette Streichung und stattdessen die Beschaffung einer größeren Zahl an NH-90 eine sinnvollere Maßnahme sein könnten.
Zum anderen ergibt eine gemeinsame Einheit mit anderen Nationen abseits von politischen Überlegungen nur aus zwei Gründen einen Sinn: entweder hochintegriert, um trotz einer eigenen kleinen Teilflotte eine hohe Bereitschaft zu erzielen (Kontingentsystem, bspw. MMU), oder teilintegriert um die generellen Systemfixkosten aufzuteilen. Beides setzt aber eine nur kleine Zahl an weitgehend gleichen Maschinen voraus, und das wäre im Fall einer Beschaffung mit einer realistischen Auslieferung ab 2025+ (eher 2026+) nicht gegeben. Entweder müssten wir also aus Kommunalitätsgründen eine "veraltete" Maschine beschaffen CH-47F MYII CAAS, sofern das überhaupt möglich wäre, oder es fehlen die Anreize für einen gemeinsamen Betrieb, weil die Typenunterschiede so groß sind.
Zitat:Taktisches Luftwaffengeschwader 33
- Ablösung der Tornado IDS durch F35A im gemeinsamen Betrieb mit der Luchtmacht
Hier stellt sich die Frage, was du mit "gemeinsamen Betrieb" meinst. Das bisher von mir vertretene Konzept sah vor, eine teilintegrierte Einheit zu schaffen, die organisatorisch und mit Blick auf Ausbildung und Wartung zusammengefasst, geographisch und im normalen Einsatzbetrieb aber getrennt wäre. Dies würde aber zwingend die ergänzende Beschaffung weiterer Eurofighter bedeuten, um auf einen sinnvollen Sollbestand für das Geschwader 33 und einen adäquaten Ersatz für den Tornado zu kommen. Die Alternative dazu wäre eine Vollausstattung des Geschwaders mit F-35, was aber zu einer Stückzahl führt, bei dem der gemeinsame Betrieb nur noch minimale Vorteile, aber zunehmende Nachteile mit sich bringt.
Grundsätzlich sollte nicht außer acht gelassen werden, dass der bisherige Plan für den Tornado-Ersatz neben 30 F/A-18F und 15 EA-18G auch weitere 40 Eurofighter Tranche 3B (bzw. Tranche 4) plus eine Option für weitere 15 Eurofighter ECR vorsah, also ein Volumen von insgesamt 85 bis 100 Maschinen besaß, für aktuell 90 in Dienst stehende Tornados. Demgegenüber wäre ein Ersatz mit einer geringen Zahl F-35 im gemeinsamen Betrieb (also bspw. 20-25 Maschinen) sowie eine Ausrüstung des Geschwaders 51 mit Eurofighter ECR eine deutliche Stückzahlreduzierung (von 20 bis 40 Maschinen, je nach verwendeter Zahl). Ich halte das für einen sehr drastischen Einschnitt, insbesondere weil es wieder Fragen über die Verteilung der Maschinen und die Notwendigkeit von sechs Geschwadern aufwerfen würde.