(Allgemein) Deutscher Marinechef in Indien
#18
(23.01.2022, 23:02)Quintus Fabius schrieb: Das folgende ist nicht spezifisch nur an spotz gerichtet, ich greife nur seinen Satz auf, weil er den Kern des ganzen am besten umreißt:
Im Kern geht es mir darum, dass man nach Innen gerne diskutieren kann, aber nach Außen geschlossen auftritt. Das ergibt sich auch aus den Worten Staatsdiener und dienen, sowie Staatsvertreter und vertreten. Admiral Schönbach dient und vertritt Deutschland und nicht sich selbst im Ausland. Die Frage lautete wie Deutschland zur NATO Erweiterung steht. Dann hat er als Repräsentant Deutschlands auch die deutsche Haltung zu referieren und nicht seine persönliche Meinung mit der der Bundesregierung zu verwechseln. Die indischen Offiziere verstanden seine Ausführungen irrigerweise als deutsche Position und waren ganz entzückt, da Russland für sie einer der wichtigsten strategischen Partner ist. Das ist ein Problem. Er hat sich aber während einer kritischen Situation in der Ukraine im Ausland dazu hinreißen lassen, seine persönliche Haltung als die offizielle deutsche Haltung darzustellen, die der offiziellen Haltung diametral entgegensteht. Nicht im Inland vor Deutschen.

(23.01.2022, 23:02)Quintus Fabius schrieb: Und was wenn diese offizielle Außenpolitik nichts anderes als zweifelhaft ist?! Sollen dann Soldaten dazu schweigen und nichts sagen was der sakrosankten Privat-Meinung der von Hybris befallenen Politiker dieser Bundesrepublik widerspricht oder widersprechen könnte?
Intern kann man gerne strittig diskutieren, aber vor ausländischen Militärs und Würdenträgern hat man die deutsche Haltung zu vertreten.

(23.01.2022, 23:02)Quintus Fabius schrieb: In der aktuellen Diskussion mit Russland fehlen deutlich Entspannungs-Signale, solche könnte man, wenn man geschickt wäre auch indirekt und/oder über Untergebene abgeben. Es fehlt jeder Versuch der Beruhigung, stattdessen verbreitet man Hysterie, was ich bei den Ukrainern durchaus noch verstehen kann weil diese sich davon persönliche Vorteile und Profite erhoffen, was uns aber schlecht zu Gesicht steht.
Die deutsche Außenpolitik wird nicht von der Marine bestimmt.

(23.01.2022, 23:02)Quintus Fabius schrieb: Soldaten haben also blind inkompetenten Zivil-Politikern bedingungslos zu folgen und ihnen lediglich nach dem Mund zu reden und alles zu tun was diese verlangen? Ist nicht das genau das entscheidende Problem dieser real existierenden Bundeswehr? Das man spätestens im Ministerium der ahnungslosen zivilen Führung nur noch nach dem Mund redet?
Nein, du zeichnest hier bewußt ein vereinfachendes, populistisches Schwarz-Weiß Bild, dass an einer komplizierten Wirklichkeit zerschellt. Es geht hier darum wer für was zuständig ist und wann und an welchen Orten man sich wie äußert.

(23.01.2022, 23:02)Quintus Fabius schrieb: Ausgerechnet eine gewisse FDP "Verteidigungsexpertin" warf der Generalskaste erst vor kurzem vor, dass sie nur noch Ja-Sager und Abnicker der jeweiligen Minsteri*ixe sind und dass ihr Zitat: Geschwurbel enden muss. Aber in Wahrheit will man genau das. Rückgratlose Ja-Sager die blind exekutieren was ihnen teilweise völlig ahnungslose Politiker mit fragwürdigen Qualifikationen vorgeben.
Um es mal klar zu sagen: Nicht nur Schönbach, sondern auch du scheinst da eine völlig falsche Vorstellung zu haben. Die Bundeswehr hat eine beratende Funktion der Bundesregierung gegenüber. Sie macht keine Regierungspolitik. Intern eine klare, gerne auch strittige, Ansprache, aber extern hat sie die Linie der Bundesregierung bzw Deutschlands zu vertreten.

(23.01.2022, 23:02)Quintus Fabius schrieb: Wollten und sollten wir nicht genau von diesem verfehlten Verständnis weg? Und was ist wesentlich, nach außen hin immer nur alles lächelnd abnicken, oder tatsächlich ungeachtet dessen was man vorher dazu geäußert hat Befehlen tatsächlich zu folgen, auch wenn diese einen selbst das Leben kosten können? Bloße Höflinge sind in Wahrheit nämlich keine guten Soldaten, weil sie dann, wenn es tatsächlich um alles geht eben nicht mit allem für die Sache einstehen. Diejenigen welche widersprechen, aber dann sich trotzdem bedenkenlos und grenzenlos für das Eigentliche einsetzen und alles dafür jederzeit und ohne zu Zögern riskieren, dass sind die Charaketer die man für den Krieg benötigt.
Sorry, die Bundeswehr ist kein Ersatzparlament oder Ersatzregierung. Dafür haben wir ein richtiges Parlament mit einer Opposition und für Regierungshandeln haben wir eine richtige Bundesregierung. Die Bundeswehr dient Parlament und Regierung.
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