30.12.2021, 15:35
Generell denke ich, dass es ein Fehler ist, wenn man - wie Quintus schon ausführte - denkt, man könne über die Lieferungen von Waffen an Einfluss darauf gewinnen, wie sich Länder verhalten; geschweige denn werden sich die Dinge zum besseren hin wenden. Das wird nicht funktionieren und hat auch fast nie funktioniert, halbwegs noch als Ausnahmen hiervon könnte man vielleicht manches südamerikanische Land ansehen (mit viel positivem Denken). Aber darüber hinaus, gerade auch in Nahost und in Asien, wird die Rechnung nicht aufgehen.
Zumal: Wenn man sich hinter dem moralisierenden Mäntelchen verbirgt, dass man keine Waffen an Krisenstaaten liefern wolle, so wäre denn die Frage, welche Länder vorzugsweise Waffen kaufen, zuerst zu beantworten. Wenn es keine direkten Verbündeten sind, so sind die Interessenten eben fast immer Staaten, die irgendwelche Krisen vor der Haustüre haben, weil ansonsten würden sie auch keine Waffen benötigen.
Wenn es nach mir persönlich ginge, so würde ich Waffenlieferungen an Nicht-Verbündete auf ein absolutes Minimum zurückfahren, und im Falle eines ggf. zudem noch missliebigen Systems oder Regierungschefs dürfte nicht einmal mehr eine einzige Patrone über die Grenze gehen.
Und davon würden wir auch nicht arm werden - wir exportier(t)en insg. Produkte für rund 180 Mrd. Euro im Jahr 2020, davon ca. 6 Mrd. Euro Rüstungsgüter (ebenfalls 2020). Von diesen aber wiederum gingen rund 50% an Verbündete in EU und NATO. D. h. wir würden im schlimmsten Fall 3 Mrd. Euro verlieren, wenn wir keine "Problemstaaten" mehr beliefern, was bei unseren Zuwachsraten leicht verschmerzbar wäre - und auch noch viel, viel günstiger, als wenn wir vielleicht irgendwann unsere Leute irgendwo hinschicken müssen, damit sie unser Gedöns unter Lebensgefahr wieder einsammeln. Das Argument, dass wir also verlieren würden, zieht hier nicht ganz...
PS: Ach so...um die Frage zu beantworten: Ich denke, dass diese Entscheidungen im Außenamt gefällt werden sollten.
Schneemann
Zumal: Wenn man sich hinter dem moralisierenden Mäntelchen verbirgt, dass man keine Waffen an Krisenstaaten liefern wolle, so wäre denn die Frage, welche Länder vorzugsweise Waffen kaufen, zuerst zu beantworten. Wenn es keine direkten Verbündeten sind, so sind die Interessenten eben fast immer Staaten, die irgendwelche Krisen vor der Haustüre haben, weil ansonsten würden sie auch keine Waffen benötigen.
Wenn es nach mir persönlich ginge, so würde ich Waffenlieferungen an Nicht-Verbündete auf ein absolutes Minimum zurückfahren, und im Falle eines ggf. zudem noch missliebigen Systems oder Regierungschefs dürfte nicht einmal mehr eine einzige Patrone über die Grenze gehen.
Und davon würden wir auch nicht arm werden - wir exportier(t)en insg. Produkte für rund 180 Mrd. Euro im Jahr 2020, davon ca. 6 Mrd. Euro Rüstungsgüter (ebenfalls 2020). Von diesen aber wiederum gingen rund 50% an Verbündete in EU und NATO. D. h. wir würden im schlimmsten Fall 3 Mrd. Euro verlieren, wenn wir keine "Problemstaaten" mehr beliefern, was bei unseren Zuwachsraten leicht verschmerzbar wäre - und auch noch viel, viel günstiger, als wenn wir vielleicht irgendwann unsere Leute irgendwo hinschicken müssen, damit sie unser Gedöns unter Lebensgefahr wieder einsammeln. Das Argument, dass wir also verlieren würden, zieht hier nicht ganz...
PS: Ach so...um die Frage zu beantworten: Ich denke, dass diese Entscheidungen im Außenamt gefällt werden sollten.
Schneemann