23.12.2021, 18:35
Ich habe es hier im Forum schon sehr häufig erwähnt, Kostenvergleiche anhand willkürlicher Quellen sind selten sinnvoll, weil in der Regel eine einheitliche Grundlage fehlt. Da geht es um unterschiedliche inhaltliche Umfänge (was wird alles beschafft), unterschiedliche verwaltungstechnische Umfänge (welche Kosten werden wie abgerechnet), und nicht zuletzt unterschiedliche finanzielle Verrechnung (bspw. Steuern). Selbst bei einer einheitlichen Grundlage ist nicht gewährleistet, dass die Zahlen untereinander wirklich vergleichbar sind. Bezeichnend sind hier etwa die nach Jahren und Stückzahlen differenzierten Budgetauszüge der US-Beschaffungen, bei denen Kostenunterschiede von weit über 100% keine Seltenheit sind (auch im Falle des Apaches). Sinnvoller sind da die Mittelwerte aus den Budgetauszügen, wobei auch diese nicht den tatsächlichen Einzelpreis bedeuten, und zudem keine weitere Kosten beinhalten. Wer sich einen zumindest einigermaßen realistischen Eindruck verschaffen will, der sollte auf die Zahlen der DSCA schauen. Diese stellen basierend auf den US-Beschaffungen sowie den Kostenvorträgen der Unternehmen Schätzungen auf, die sich bisher als weitgehend zutreffend herausgestellt haben. Natürlich muss auch da der Umfang jeweils berücksichtigt werden.
30 bis 60 Millionen für eine einsatzfähige Maschine inklusive entsprechendem Ausbildungs- und Unterstützungsumfang sind jedenfalls realistisch nicht haltbar, und die im Link genannte Zahl im Falle Marokkos stimmt ebenfalls nicht. Tatsächlich liegt der bewilligte Gesamtumfang von maximal 36 Maschinen (24 neu und 12 modernisierte gebrauchte) bei 4,25 Millarden US-Dollar, wobei dieser Wert eine doch recht umfangreich Bewaffnung einschließt. Jedoch auch wenn man diese mit realistischen Preisen ausschließt liegt man fernab der genannten Zahlen und eher in dem Bereich, der hier von Quintus genannt wurde.
Interessanter für eine Einschätzung, wenn auch schon etwas älter, ist hingegen ein Verkauf von 28 neu gebauten sowie 9 modernisierten gebrauchten, insgesamt also 37 AH-64E an die Vereinigten Arabischen Emirate zu einem Gesamtpreis von 3,5 Milliarden US-Dollar.
https://www.dsca.mil/press-media/major-a...d-services
Ich halte eine Einführung von AH-64E in die Bundeswehr zu einem Gesamtpreis von unter 100 Millionen Euro pro Exemplar für kaum realistisch.
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Und ich bitte darum, hier jetzt nicht wieder eine Diskussion über den Apache zum Zaun zu brechen. Hier geht es um den Kampfhubschrauber Tiger und dessen weitere Entwicklung
30 bis 60 Millionen für eine einsatzfähige Maschine inklusive entsprechendem Ausbildungs- und Unterstützungsumfang sind jedenfalls realistisch nicht haltbar, und die im Link genannte Zahl im Falle Marokkos stimmt ebenfalls nicht. Tatsächlich liegt der bewilligte Gesamtumfang von maximal 36 Maschinen (24 neu und 12 modernisierte gebrauchte) bei 4,25 Millarden US-Dollar, wobei dieser Wert eine doch recht umfangreich Bewaffnung einschließt. Jedoch auch wenn man diese mit realistischen Preisen ausschließt liegt man fernab der genannten Zahlen und eher in dem Bereich, der hier von Quintus genannt wurde.
Interessanter für eine Einschätzung, wenn auch schon etwas älter, ist hingegen ein Verkauf von 28 neu gebauten sowie 9 modernisierten gebrauchten, insgesamt also 37 AH-64E an die Vereinigten Arabischen Emirate zu einem Gesamtpreis von 3,5 Milliarden US-Dollar.
https://www.dsca.mil/press-media/major-a...d-services
Ich halte eine Einführung von AH-64E in die Bundeswehr zu einem Gesamtpreis von unter 100 Millionen Euro pro Exemplar für kaum realistisch.
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Und ich bitte darum, hier jetzt nicht wieder eine Diskussion über den Apache zum Zaun zu brechen. Hier geht es um den Kampfhubschrauber Tiger und dessen weitere Entwicklung