11.12.2021, 17:32
Die Entscheidung für die F-35 ist aus finnischer Sicht ganz einfach zu erklären, auch wenn aus den offiziellen Aussagen verschiedenstes herausgelesen werden kann: bei einem möglichen Konflikt wird sich Finnland an vorderster Front befinden und die Luftwaffe vom ersten Tag an in einem bedrohten oder sogar fremddominierten Luftraum agieren müssen, egal welchen Aufgaben sie nachkommt. Es gibt da aktuell nur zwei Wege, entweder per Stealth oder unter massivem EloKa - aus dem Grund auch die angebotenen Growler. EloKa bedeutet aber immer auch eine Aufteilung der Kräfte, und aufgrund der geringen Größe der finnischen Luftstreitkräfte fehlen dann im Zweifel die Stückzahlen. Diese haben letztlich auch dem Eurofighter und der Rafale das Genick gebrochen, und sie waren auch ausschlaggebend dafür, dass das Angebot von Boeing abgelehnt wurde.
Am Ende blieben dann nur noch Gripen und F-35, und bei allem Respekt vor dem, was die Schweden mit ihrer Luftfahrtindustrie (wenn auch inzwischen mit sehr vielen internationalen Partnern) auf die Beine stellen, abseits der Kooperation mit Schweden (was für Finnland durchaus Relevanz besitzt) bietet die Gripen in einem echten Konflikt keine Vorteile gegenüber der F-35.
Die französische Freizügigkeit hinsichtlich des militärischen Exports ist übrigens etwas, was in Finnland nicht gut angekommen ist. Das gilt auch für ein paar Punkte von französischem Protektionismus, etwa was die Bewaffnung angeht.
Insgesamt muss man sagen, dass Lockheed zum Gewinn der finnischen Ausschreibung aber auch sehr weit gegangen ist. Die Zugeständnisse hinsichtlich Kompensationsverträge ist für die F-35 beispiellos, der Grad an Autonomie bei der Nutzung ebenfalls, Finnland wird sogar als Knoten in das globale Servicenetz eingebunden, so dass Ersatzteile nicht nur vor Ort produziert, sondern in der Vielzahl auch zur Versorgung anderer Kunden (bspw. Norwegen (!) ) vorgehalten werden.
Am Ende blieben dann nur noch Gripen und F-35, und bei allem Respekt vor dem, was die Schweden mit ihrer Luftfahrtindustrie (wenn auch inzwischen mit sehr vielen internationalen Partnern) auf die Beine stellen, abseits der Kooperation mit Schweden (was für Finnland durchaus Relevanz besitzt) bietet die Gripen in einem echten Konflikt keine Vorteile gegenüber der F-35.
Die französische Freizügigkeit hinsichtlich des militärischen Exports ist übrigens etwas, was in Finnland nicht gut angekommen ist. Das gilt auch für ein paar Punkte von französischem Protektionismus, etwa was die Bewaffnung angeht.
Insgesamt muss man sagen, dass Lockheed zum Gewinn der finnischen Ausschreibung aber auch sehr weit gegangen ist. Die Zugeständnisse hinsichtlich Kompensationsverträge ist für die F-35 beispiellos, der Grad an Autonomie bei der Nutzung ebenfalls, Finnland wird sogar als Knoten in das globale Servicenetz eingebunden, so dass Ersatzteile nicht nur vor Ort produziert, sondern in der Vielzahl auch zur Versorgung anderer Kunden (bspw. Norwegen (!) ) vorgehalten werden.