01.12.2021, 02:35
(30.11.2021, 15:09)voyageur schrieb: Was Frankreich angeht, bitte nicht vergessen das Atommacht zu sein , auch bedeutet glaubwürdig zu sein. ...
Falls das falsch ankam: Ich wollte aussagen, dass die Aufstellung und Ausrüstung der Streitkräfte Frankreichs - unter anderem genau aus den von dir genannten Faktoren - gerade eben nicht dem Konzept von ObiBiber entspricht. Eben weil Frankreich nun mal mehr als nur einen Haufen VMBR und CAESAR hat. Sie haben eine nahezu vollständige schwere Heeresausstattung, nur halt auf Expeditionskriegsführung spezialisiert. Das hat nichts mit dem Ansatz vom Biber zu tun, nur weil Frankreich auch viele leichte Fahrzeuge hat.
(30.11.2021, 16:31)Helios schrieb: Die Aufstellung ist eine Liste von realen und fiktionalen Systemen, die nach deiner/eurer Ansicht im Rahmen eines realistischen Verteidigungshaushalts betrieben werden könnten, mit dem Ziel, die eigene Kampfkraft zu erhöhen und durch eine Schwerpunktbildung Spezialfähigkeiten im Bündnis zur Verfügung zu stellen...
In meinen Augen bleibt aber das größte Problem der Bundeswehr (abseits von den politischen Rahmenbedingungen) unberührt, nämlich das tatsächliche Erreichen der maximalen Kampfkraft der bestehenden Einheiten und Systeme. Das meine ich mit den "kranken" aktuell existierenden Strukturen, etwa wenn ich da an die Einsatzbefähigungen verschiedener Systeme denke, oder die Waffenintegration, oder die Beschaffung eines hinreichenden Arsenals um mehr als nur ein paar Stunden in einem echten Großkonflikt handlungsfähig zu sein, aber auch die Strukturen für Instandhaltung und Anpassung, die Verbesserung und Modernisierung von Versorgungs- und Unterstützungsstrukturen, usw.
Meines Erachtens ist das nicht nur eine Frage der Organisation und Personals, sondern eben auch des Geldes. Und aus dem Grund sollten wir nicht die aktuelle Situation als Bewertungsmaßstab dafür verwenden, was in einem realistischen Rahmen sonst möglich wäre, weil wir sonst nur diese bisher schon "kranken" Strukturen mit neuen Systemen in einer neuen Organisation fortschreiben.
Ich verstehe das und kann dem auch weitestgehend zustimmen. Diese Gliederung allein würde noch keine Verbesserung bringen. Wahrscheinlich würde sie sogar die Strukturen derart überfordern, dass einfach nur viele Bündnisbeiträge an sich nicht mehr erbracht werden könnten.
Eine Reform muss ganz andere Dinge als das von uns genannte enthalten, da dürften wir uns alle einig sein. Ich kann mir aber wiederum nicht vorstellen, dass man eine entsprechende Reform durchführen kann, ohne dabei auch an die Verbände und deren Gliederung sowie die Hauptwaffensysteme an sich heran zu gehen. Und einige jüngere Entwicklungen halte ich sogar für kontraproduktiv, da eine Stärkung durch Aufwuchs generiert werden soll. Fehlende Einsatzbereitschaft der Bataillone wird ja nicht besser durch mehr Bataillone auf dem Papier, im Gegenteil.
Somit ist unsere Konzept quasi als das Maximum dessen zu sehen, was im Rahmen einer allumfassenden Reform aus diesem Bereich zur Unterstützung beigetragen werden kann: Das vorhandene Personal so effizient wie möglich auf so wenig Hauptwaffensysteme wie möglich zu verteilen. Um diese dann gezielt einsatzbereit zu bekommen. Und je weniger verschiedene Waffen, desto besser können bekanntlich auch Munitionsbestände vorgehalten werden. Das alles kommt dem Gesamtziel zugute, kann aber natürlich alleine nicht funktionieren.
Aber da wir uns auch mit deutlich mehr Geld wohl kaum mehr Personal einfach einkaufen könnten, sollte man unsere anfangs selbst gesetzten Rahmenbedingungen vielleicht weniger auf den aktuell vorhandenen Etat bezogen sehen, als vielmehr auf die realistisch erreichbare Personalbasis.