28.11.2021, 21:26
(28.11.2021, 17:14)Quintus Fabius schrieb: Und deshalb habe ich ja hier explizit nun 200 Eurofighter vorgeshen und nur noch 20 F-35A für die NT und als Ergänzung in spezifischen Situationen (Stealth-Voraufklärer für die EF etc)
Meine Aussage war ja nur eine Bestätigung dessen
Zitat:Und wieder was gelernt. Ich erinnerte mich nur daran, dass ich immer wieder gehört und gelesen habe, dass die F127 besser auf der Basis der F126 entwickelt werden sollte damit beide Einheiten möglichst viel gemeinsam haben. Item nahm ich an, dass es irgendeine Möglichkeit geben könnte auch der F126 solche Fähigkeiten zu verleihen. Mir fehlen da einfach die Fachkenntnisse.
Wenn es um möglichst viele Gemeinsamkeiten geht, dann ist in der Regel nicht der Schiffsentwurf selbst gemeint, sondern die einzelnen Systeme, von der mechanischen und digitalen Schiffsinfrastruktur über das FüWES bis hin zu Teilen der Sensorik und der Wirkmittel-Auswahl. Eine F127 basierend auf der F126 würde also die wesentlichen Komponenten aufgreifen, um die notwendigen AAW-Systeme ergänzen und das ganze dann in einen neuen Schiffsentwurf integrieren. Eine tatsächliche Verwendung des gleichen Schiffsentwurfs mit nur minimalen Anpassungen kommt zwar auch vor, funktioniert aber nur wenn dieser von sich aus die einzelnen Varianten unterstützt. Im AAW-Bereich brauchst du vor allem eine leistungsfähigere Sensorik (was Gewicht bedeutet, dass zudem auch noch relativ weit oben montiert werden muss) und deutlich mehr Platz für die entsprechenden Wirkmittel, beides lässt sich wie gesagt nicht modularisieren.
Zitat:Also 10 U-Boote insgesamt.
Ursprünglich waren mal 12 Einheiten vom Typ 212 geplant, die Zahl wurde dann immer weiter nach unten korrigiert, selbst das zweite Los hat man dann ja auf zwei Einheiten reduziert. Im gegebenen Finanzrahmen wird es kaum möglich sein, eine größere Zahl unter zu bringen. Insofern sind die genannten zehn Einheiten reine Fiktion (ich hatte mich im vorherigen Beitrag ja schon zum Ursprung geäußert).
Trotz deiner Fokussierung auf die Dominanz des Luftraums würde ich allerdings trotzdem nicht von gewissen Investitionen in diesem Bereich abrücken wollen. Durch die Kooperation mit Norwegen lässt sich der Zulauf besser kontrollieren und länger strecken, vier Boote 212CD bis Ende der 30er Jahre und zwei weitere Anfang der 40er Jahre als Ersatz aller Einheiten des Typs 212A erscheint mir durchaus auch finanziell machbar und in Gedanken an die besonderen Vorteile dieses System entsprechend sinnvoll.
Zitat:Wir benötigen einen Schwerpunkt, einen Fokus, und dieser muss in der Luft liegen den da wird der nächste große Krieg gewonnen oder verloren. Das heißt mehr Kampfflugzeuge welche tatsächlich uneingeschränkt einsetzbar sind, dass heißt viel mehr ECR Flugzeuge (extrem teuer) und sehr viel mehr Wirkmittel usw.
Deine Gedanken sind für mich da durchaus nachvollziehbar, aber einen starken Schwerpunkt zu setzen bedeutet nicht, dass dem alles untergeordnet werden muss, und schon gar nicht, dass das überhaupt sinnvoll wäre. Insofern würde ich eine reine quantitative Fortführung der U-Boot-Waffe bei einer gleichzeitigen Qualitätserhöhung nicht als Problem betrachten, und schon gar nicht würde es deinem größeren Ziel relevant im Weg stehen.
Zitat:Das ist meiner Wahrnehmung nach ein ganz grundsätzlicher Unterschied zwischen uns (man siehe die Diskussion darüber ob das USMC eine Armee ist oder mit einer Armee vergleichbar und viele andere solche Diskussionen auch). Meiner Ansicht nach brauchen wir einen Schwerpunkt, einen absolut klaren Fokus, und für diesen muss man bewusst an anderer Stelle Lücken zulassen. Das ist risikoreich, aber wie auch sonst im Krieg ist eine gewisse Risikobereitschaft absolut notwendig und ist der Versuch alles so gut wie möglch abdecken zu wollen der Grund warum man scheitert und verliert.
Ich würde nicht gerade dies als grundsätzlichen Unterschied zwischen uns betrachten, denn ich stimme dir ja im wesentlichen zu und dementsprechend habe ich so meine Probleme mit Argumentationen, die eine noch größere Fähigkeitsauffächerung wünschen (bspw. mit Blick auf die ewige Diskussion um einen deutschen Flugzeugträger). Vielmehr sehe ich Unterschiede darin, welchen tatsächlichen Bezug zur Realität wir jeweils wählen, und das wird gerade in diesen Diskussionen, die aus der Realität heraus alternative Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen, deutlich. Ich bin mir dabei sogar ziemlich sicher, würden wir dieses Wunschkonzert auf einem weißen Papier beginnen, und die anderen Streitkräfte Europas ebenso auf einem weißen Papier beginnen lassen, könnten wir uns vermutlich relativ schnell einig darüber werden, wie das jeweils auszusehen hätte.
Zitat:Inzwischen bin ich da ja geradezu ausgeglichen im Vergleich (man merkt es wenn man sich lange zwischen lauter Marine-affinen bewegt)
Ich bin ja froh, dass dir die ewige Erkenntnis anders als vielen deiner Kameraden doch noch gekommen ist