08.09.2021, 20:09
(08.09.2021, 19:15)Schneemann schrieb: https://www.tagesschau.de/ausland/asien/...n-101.html
Das Ganze zeichnet eine sehr verfahrene Lage. Ich kann es irgendwo verstehen, wenn man sagt (auch bei uns im Forum), man solle alle Unterstützung für Afghanistan einstellen. Aber die Frage bleibt, ob ich damit a) nicht die treffe, die ich nicht treffen will, und b) ob der Westen damit nicht genau den gleichen Fehler macht wie vor 30 Jahren? Nach dem Abzug der Russen aus Afghanistan 1989/90 - nachdem also die zuvor mit Geld und Waffen hofierten Mudschahedin inkl. Haqqanis und Hekmatjar ihre Aufgabe erfüllt hatten -, haben sich damals die USA auch vom Land eher desinteressiert abgewendet (unter Vater Bush und dann Clinton) und den Pakistanis mehr oder minder alles überlassen. Das Ergebnis war ein Bürgerkrieg und eine Etablierung von Taliban und dann später al Qaida als Machtfaktoren im Land. Die Folgen kennen wir...
Schneemann.
Ich kann es absolut nicht nachvollziehen wie man es überhaupt noch in Erwägung ziehen kann den Taliban Gelder im besten Fall (an den ich nicht glaube) auch nur indirekt zur Verfügung zu stellen und somit ihre Herrschaft noch zu stabilisieren. Syrien hat der Westen dagegen viele Jahre aufs Härteste sanktioniert und tut es bis heute noch. Da fehlt mir im Vergleich jedwede Verhältnismäßigkeit. In der neuen Talibanregierung sitzen auf den wichtigen Posten teils gesuchte internationale Terroristen und der Rest sind Hardcore Islamisten.