02.09.2021, 11:55
Helios:
Noch dazu:
Das stimmt natürlich, dass extreme Positionen immer extrem schwierig sind in Bezug auf ihre Praktikabilität. Du wirst aber seit ich in diesem Forum schreibe durchgehend eine rote Linie bei mir finden: die grundsätzliche Ablehnung ausländische Streitkräfte (in ihrer Gesamtheit) auszubilden, eine grundsätzliche Abneigung gegen jede Art von Waffenexporten (mit extrem wenigen Ausnahmen) und eine weitgehende Ablehnung von Auslandseinsätzen - mit ganz bestimmten Ausnahmen. Das so etwas dann in der praktischen Realität so nicht funktioniert ist eine ganz andere Frage, aber dessen ungeachtet vertrete ich da meiner Meinung nach schon eine recht klare und rigide Linie.
Allgemein:
Man schaut da jetzt in Afghanistan viel zu sehr auf die Großsysteme. Und wer hier über ein paar Drohnen klagt, am Flughafen standen als die Taliban ihn einnahmen ganze C130 herum. Das wahre Problem ist nicht dass die Taliban jetzt ein paar Flugzeuge erbeutet haben - und im Gegensatz zu manchen hier gehe ich davon aus, dass man das technische Können der Taliban unterschätzt und diese die Luftsysteme sehr wohl werden betreiben und Instand halten können. Ersatzteile, bestimmte technische Komponenten und Expertise könnten sie beispielsweise aus China oder Pakistan dafür bekommen. Aber wie gesagt ist das nicht das wahre Problem, und auch nicht, dass sie diese Waffen irgendwie gegen uns richten könnten.
Sondern wie ich es schon schrieb ist das Problem, dass all diese Waffen nun von den Taliban dazu benutzt werden können erfolgreich COIN gegen ihre eigene Bevölkerung zu betreiben, die Gegner im eigenen Land zu schlagen und dauerhaft niederzuhalten. Und auch hier werden selbst die einfachen Schützenwaffen in ihrer Bedeutung heillos unterschätzt. Ich will das an einem ganz einfachen plakativen Beispiel darlegen:
Ein M16A4 mit einem Aimpoint mit Magnifier ist einer in den Tribe-Territories aus allen möglichen Teilen zusammengebastelten halpakistanischen Frankenstein-AK welche über Kimme und Korn geschossen wird einfach so immens überlegen, dass sich der Schütze mit dem M16 im Feuerkampf durchsetzen wird. Entsprechend wird die Taliban-Infanterie durch solche Systeme in ihrer Leistungsfähigkeit gegenüber den anderen afghanischen Gruppen drastisch gesteigert und deutlich kampfstärker. Daher wird die sogenannte "Nord-Allianz 2.0" nicht lange bestehen und werden auch sonstige Widerstandsgruppen und Stammesmilizen zeitnah untergehen. Es sind solche Kleinigkeiten wie ein paar hunderttausend M16 und M4 mit neuester Optik und die ca 16.000 Nacht-/Thermalzielgeräte welche hier den Ausschlag geben.
Das Problem ist nicht, dass wir jetzt irgendwie durch die Taliban gefährdet wären weil diese nun das genannte Militärmaterial erbeutet haben, sondern dass die Taliban mit genau diesem Militärmaterial erfolgreich COIN gegen die afghanische Bevölkerung betreiben können und damit ihre Herrschaft gesichert und zementiert ist. Und im Gegensatz zu uns wird der COIN der Taliban nicht durch irgendwelche Legalismen und sonstige Hemmnisse eingeschränkt.
Noch dazu:
Zitat:Der beste Absolutismus überlebt nicht die erste Begegnung mit der Realität
Das stimmt natürlich, dass extreme Positionen immer extrem schwierig sind in Bezug auf ihre Praktikabilität. Du wirst aber seit ich in diesem Forum schreibe durchgehend eine rote Linie bei mir finden: die grundsätzliche Ablehnung ausländische Streitkräfte (in ihrer Gesamtheit) auszubilden, eine grundsätzliche Abneigung gegen jede Art von Waffenexporten (mit extrem wenigen Ausnahmen) und eine weitgehende Ablehnung von Auslandseinsätzen - mit ganz bestimmten Ausnahmen. Das so etwas dann in der praktischen Realität so nicht funktioniert ist eine ganz andere Frage, aber dessen ungeachtet vertrete ich da meiner Meinung nach schon eine recht klare und rigide Linie.
Allgemein:
Man schaut da jetzt in Afghanistan viel zu sehr auf die Großsysteme. Und wer hier über ein paar Drohnen klagt, am Flughafen standen als die Taliban ihn einnahmen ganze C130 herum. Das wahre Problem ist nicht dass die Taliban jetzt ein paar Flugzeuge erbeutet haben - und im Gegensatz zu manchen hier gehe ich davon aus, dass man das technische Können der Taliban unterschätzt und diese die Luftsysteme sehr wohl werden betreiben und Instand halten können. Ersatzteile, bestimmte technische Komponenten und Expertise könnten sie beispielsweise aus China oder Pakistan dafür bekommen. Aber wie gesagt ist das nicht das wahre Problem, und auch nicht, dass sie diese Waffen irgendwie gegen uns richten könnten.
Sondern wie ich es schon schrieb ist das Problem, dass all diese Waffen nun von den Taliban dazu benutzt werden können erfolgreich COIN gegen ihre eigene Bevölkerung zu betreiben, die Gegner im eigenen Land zu schlagen und dauerhaft niederzuhalten. Und auch hier werden selbst die einfachen Schützenwaffen in ihrer Bedeutung heillos unterschätzt. Ich will das an einem ganz einfachen plakativen Beispiel darlegen:
Ein M16A4 mit einem Aimpoint mit Magnifier ist einer in den Tribe-Territories aus allen möglichen Teilen zusammengebastelten halpakistanischen Frankenstein-AK welche über Kimme und Korn geschossen wird einfach so immens überlegen, dass sich der Schütze mit dem M16 im Feuerkampf durchsetzen wird. Entsprechend wird die Taliban-Infanterie durch solche Systeme in ihrer Leistungsfähigkeit gegenüber den anderen afghanischen Gruppen drastisch gesteigert und deutlich kampfstärker. Daher wird die sogenannte "Nord-Allianz 2.0" nicht lange bestehen und werden auch sonstige Widerstandsgruppen und Stammesmilizen zeitnah untergehen. Es sind solche Kleinigkeiten wie ein paar hunderttausend M16 und M4 mit neuester Optik und die ca 16.000 Nacht-/Thermalzielgeräte welche hier den Ausschlag geben.
Das Problem ist nicht, dass wir jetzt irgendwie durch die Taliban gefährdet wären weil diese nun das genannte Militärmaterial erbeutet haben, sondern dass die Taliban mit genau diesem Militärmaterial erfolgreich COIN gegen die afghanische Bevölkerung betreiben können und damit ihre Herrschaft gesichert und zementiert ist. Und im Gegensatz zu uns wird der COIN der Taliban nicht durch irgendwelche Legalismen und sonstige Hemmnisse eingeschränkt.