01.09.2021, 13:24
Ich las gerade einen Artikel über die Minderheit der Hazara in Afghanistan, in dem deren Furcht vor Verfolgung und Vertreibung durch die Taliban geschildert wurde.
Da habe ich mir die Frage gestellt ob es bei der Schaffung der afghanischen Armee nicht besser gewesen wäre, wenn man von Anfang darauf geachtet hätte auch komplette Einheiten aus nur einer ethnischen Minderheit zu bilden? Im jetzt eingetretenen Szenario des schlimmsten Falls, bei der die gesamte Armee binnen weniger Tage sich kampflos auflöst, wären solche Einheiten aus bedrohten Minderheiten vielleicht "loyaler" oder "treuer" und hätten sich den auch weiterhin den Taliban widersetzt. Bzw würden sie sich vielleicht in die Gebiete ihrer jeweiligen Ethnie zurück ziehen und könnten zumindest ihre Leute vor Verfolgung und Vertreibung schützen, wenn die Taliban gewinnen. Das hätte ja auch ein politischer Unterpfand bei Verhandlungen mit den siegreichen Taliban sein können, wenn sie ihnen nicht gänzlich hilflos ausgeliefert sind.
Ich frage das nur ob das nicht eine Lehre aus Afghanistan für andere Nationbuilding Einsätze sein könnte. Beispielsweise in der Sahelzone mit Mali und Niger. Da machen wir ja mit anderen Europäern zusammen auch Ausbildungsmissionen. Es ist nicht auszuschliessen das auch dort so ein Worst Case eintritt.
Ist der Gedanke von mir Quatsch, undurchführbar oder wurde das sogar in Afghanistan gemacht?
Mir fiel auch gerade ein das es ja eine gewisse Ähnlichkeit beim Kampf des Islamischen Staates im Irak und Syrien gab. Anfangs war der IS sehr erfolgreich weil sich auch dort die irakischen und syrischen Polizisten und Soldaten kampflos ergaben bzw flohen. Das aber vor allem in Gebieten mit sunnitischer Mehrheit, die die jeweilige staatliche Ordnung wohl eher ablehnen bzw von ihr benachteiligt wird.
Auf Widerstand stieß der IS erst als sie entweder auf Einheiten trafen die mehrheitlich aus von ihnen bedrohten Minderheiten wie Christen und Kurden bestanden oder die mehrheitlich aus Menschen bestanden deren Ethnien direkt von der jeweiligen staatlichen Ordnung profitieren, wie Alawiten und Schiiten.
Wäre der Aufbau von ganzen militärischen Einheiten entlang ihrer ethnischen Zugehörigkeit ein besseres Modell nach den Erfahrungen in Afghanistan, Irak und Syrien?
Da habe ich mir die Frage gestellt ob es bei der Schaffung der afghanischen Armee nicht besser gewesen wäre, wenn man von Anfang darauf geachtet hätte auch komplette Einheiten aus nur einer ethnischen Minderheit zu bilden? Im jetzt eingetretenen Szenario des schlimmsten Falls, bei der die gesamte Armee binnen weniger Tage sich kampflos auflöst, wären solche Einheiten aus bedrohten Minderheiten vielleicht "loyaler" oder "treuer" und hätten sich den auch weiterhin den Taliban widersetzt. Bzw würden sie sich vielleicht in die Gebiete ihrer jeweiligen Ethnie zurück ziehen und könnten zumindest ihre Leute vor Verfolgung und Vertreibung schützen, wenn die Taliban gewinnen. Das hätte ja auch ein politischer Unterpfand bei Verhandlungen mit den siegreichen Taliban sein können, wenn sie ihnen nicht gänzlich hilflos ausgeliefert sind.
Ich frage das nur ob das nicht eine Lehre aus Afghanistan für andere Nationbuilding Einsätze sein könnte. Beispielsweise in der Sahelzone mit Mali und Niger. Da machen wir ja mit anderen Europäern zusammen auch Ausbildungsmissionen. Es ist nicht auszuschliessen das auch dort so ein Worst Case eintritt.
Ist der Gedanke von mir Quatsch, undurchführbar oder wurde das sogar in Afghanistan gemacht?
Mir fiel auch gerade ein das es ja eine gewisse Ähnlichkeit beim Kampf des Islamischen Staates im Irak und Syrien gab. Anfangs war der IS sehr erfolgreich weil sich auch dort die irakischen und syrischen Polizisten und Soldaten kampflos ergaben bzw flohen. Das aber vor allem in Gebieten mit sunnitischer Mehrheit, die die jeweilige staatliche Ordnung wohl eher ablehnen bzw von ihr benachteiligt wird.
Auf Widerstand stieß der IS erst als sie entweder auf Einheiten trafen die mehrheitlich aus von ihnen bedrohten Minderheiten wie Christen und Kurden bestanden oder die mehrheitlich aus Menschen bestanden deren Ethnien direkt von der jeweiligen staatlichen Ordnung profitieren, wie Alawiten und Schiiten.
Wäre der Aufbau von ganzen militärischen Einheiten entlang ihrer ethnischen Zugehörigkeit ein besseres Modell nach den Erfahrungen in Afghanistan, Irak und Syrien?