31.08.2021, 22:07
(31.08.2021, 21:30)Quintus Fabius schrieb: Hingegen holt man also in Deutschland anerkannte Asylbewerber aus Afghanistan...
Jeden einzelnen Afghanen der dort mit einer deutschen Aufenthaltserlaubnis aufschlägt weil hierzulande Asylbewerber ist hätte ich vor Ort mit Gewalt vom Flughafen vertrieben.
Mir fehlt hier noch die handfeste Information, dass dies wirklich der Fall war und in welchen Mengen.
Ich gebe dir zwar recht, dass die Asylberechtigung infrage gestellt werden kann, wenn jemand freiwillig wieder in des Land reist, das ihn vorgeblich verfolgt und ins Asyl treibt. Aber wo sind die gesicherten Zahlen dazu? Für mich ist da noch ein zu großes Maß an Spekulation dabei.
(31.08.2021, 21:30)Quintus Fabius schrieb: Hingegen holt man also ... Künstler*innen, Frauenrechtler*innen usw. ... die Rechte irgendwelcher Akademiker und Künstler. So leid es mir tut, diese haben einfach kein Anrecht darauf hierher zu kommen und müssen zusehen wie sie selbst überleben.
Das stimmt juristisch betrachtet nicht. Da kann das Asylrecht ja tatsächlich greifen, sofern der Einzelfall das rechtfertigt. Gerade hinsichtlich Frauenrechtlerinnen und manchem gesellschaftlich aktiven Bildungsbürger dürfte eine tatsächlich vorhandene Gefahr vorliegen, die ein Asyl rechtfertigt.
(31.08.2021, 21:30)Quintus Fabius schrieb: Ich rege mich deshalb so auf, weil diejenigen welche dort für die Bundeswehr gearbeitet haben im Stich gelassen wurden, zum größten Teil im Land verblieben sind und die ganze Evakuierungsmission welche vor allem anderen damit begründet wurde dass wir diese Ortskräfte nun retten mussten dazu geführt hat, dass nur 138 Ortskräfte evakuiert wurden..... Alles moralisch/ethisch schön und gut, aber was ist mit den Ortskräften? ... Über die moralisch höhere Verpflichtung die Ortskräfte der Bundeswehr zuerst und priorisiert zu evakuieren hinaus gibt es für deren Priorisierung auch ganz praktische, realpolitisch zwingende Gründe, die wir hier ja schon dargelegt haben.
Und ich rege mich deshalb so auf, weil dies einerseits einmal mehr die Inkompetenz dieser Regierung aufzeigt und andererseits von einer politisch/miltärischen Kurzsichtigkeit sondergleichen ist und nicht zuletzt weil es sonst anscheinend niemanden in dieser Bundesrepublik groß interessiert außer ein paar Veteranen und anderen Bundeswehrsoldaten die den Ortskräften helfen wollen. Niemand scheint sich daran zu stören dass nur 138 jetzt gerettet werden konnten
Alles richtig, aber nichts wäre dadurch besser geworden, andere nicht auszufliegen. So lange es keine Belege dafür gibt, dass prioritär zu evakuierende Personen bewusst nicht ausgeflogen wurden, um Platz für andere zu haben, ist es einfach unangebracht, deren Evakuierung derart zu kritisieren. Wenn niemand erster oder zweiter Priorität da ist, dann fliegt man halt Leute dritter Priorität aus statt niemanden. Ich erinnere nur an den 7-Personen-Flieger...
Ja, es ist viel falsch gelaufen, aber das ist nicht die Schuld derer, die ausgeflogen wurden und auch nicht derer, die ausgeflogen haben. Die Fehler wurden früher und weiter oben gemacht. Darüber kann man sich natürlich aufregen.
(31.08.2021, 21:30)Quintus Fabius schrieb: Ich hatte ja schon eine Seite mit dieser Information hier vernetzt, so wuchs ja die Zahl von wenigen Hundert auf über Tausend und dann weiter. Aber 40.000? Es haben also in Afghanistan für die Bundeswehr, das Außenministerium, NGOs usw. derart viele Personen gearbeitet dass diese zusammen mit ihren Kernfamilien diese Zahl ergeben? Afghanische Familien haben im Schnitt aktuell um die 4 Kinder. Mann plus Frau plus vier Kinder ergibt 6 Personen. Dann hätten wir also dort ca 6700 Ortskräfte beschäftigt?
Wir hatten also dort mehr Ortskräfte als Bundeswehrsoldaten? Auf jeden Bundeswehrsoldaten in den letzten Jahren kamen also 6 Ortskräfte?
Die suchen jetzt halt jeden zusammen, der irgendwie in Frage kommt, nachdem es ihnen um Ohren geflogen ist, dass sie vorher alles versucht haben, die Zahlen möglichst klein zu halten. Und "Ortskräfte" ist halt ein recht abstrakter Begriff. Vor allem, wenn man nicht nur die der Bundeswehr betrachtet, sondern alle, die dort in irgendeiner Weise für deutsche (oder europäische?) Institutionen und Organisationen tätig waren. In 20 Jahren.