Globale Klimaveränderung
(12.08.2021, 12:04)Quintus Fabius schrieb: Natürlich speichert ein "alter" Wald eine bestimmte Menge CO2, aber entzieht der Luft zugleich auch viel weniger CO2. Ein junger Wald aber speichert ebenso CO2 indem er es der Luft entzieht ... Interessantererweise spricht das gegen eine sogenannte naturnahe Waldbewirtschaftung und stattdessen für eine möglichst intensive Forstwirtschaft, den Holz welches mit entsprechenden Baumarten welche schnell Masse ansetzen dem Wald entzogen und beispielsweise dauerhaft irgendwo verbaut wird ist hier rein von der CO2 Bilanz her nochmal deutlich überlegen, denn dann hat man beides: gespeichertes CO2 und junge Bäume welche mehr CO2 der Luft entziehen.
Das stimmt, so lange man nur den Aspekt des CO2-Effektes von Wäldern betrachtet. Deiner Schlussfolgerung würde ich dort zustimmen, wo wir von einer rein industriell-landwirtschaftlichen Forstwirtschaft sprechen können. Also quasi Holzplantagen. Da "Klimawandel" aber nun mal nicht unser einziges Umweltproblem darstellt, darf das nicht für alle vorhandenen Wälder so angenommen werden. Hier müssen wir uns auch mit Bodenerosion, Wasserhaushaltung, Artenvielfalt und anderem auseinander setzen. Daher ist bspw. die intensive Forstwirtschaft mit schnell wachsenden Nadelhölzern in deutschen Mittelgebirgen fehl am Platz. In kargen, dünn besiedelten Gegenden hingegen kann sie neben der CO2-Bindung und der Holzproduktion noch positive Nebeneffekte erbringen, wo mit langsam wachsenden Laubbäumen nichts zu erreichen wäre.

(12.08.2021, 12:04)Quintus Fabius schrieb: Natürlich nimmt die Waldfläche darüber hinaus ständig ab, aber das liegt halt eben an der Anzahl der Menschen und nicht an der Klimaveränderung.
Es gibt Wälder, die dem Klima zum Opfer fallen. Selbst wenn das durch den Klimawandel zunimmt, ist das trotzdem gesamtökologisch ganz normal und wäre auch kein großes Problem, wenn nicht gleichzeitig noch viele Wälder dem Menschen zum Opfer fallen würden. Und daran sind Überbevölkerung, Dekadenz, Egoismus und Ignoranz gleichermaßen schuld. Der Mensch halt.

(12.08.2021, 12:04)Quintus Fabius schrieb: Im übrigen wäre selbst eine weltweite drastische Aufforstung höchstwahrscheinlich unzureichend, und dass gerade in Deutschland immer dieser Ruf erschallt liegt wohl an kulturellen Gründen und einer bestimmten deutschen Affinität zum Wald.
Nur weil etwas alleine nicht ausreicht, heißt das ja nicht, dass es nicht trotzdem ein sinnvoller Beitrag wäre. Nur ist es halt nicht das Allheilmittel. Ein Allheilmittel wäre nur eine Welt ohne Menschen.

(12.08.2021, 12:04)Quintus Fabius schrieb: Auch das Artensterben erfolgt aktuell primär wegen der Überbevölkerung nicht wegen dem Klimawandel.
Der Klimawandel ist ein Aspekt der sich aus dem Handeln der Menschheit ergibt. Überbevölkerung ist ein anderer. und beide haben Einfluss auf die Artenvielfalt und aufeinander gegenseitig. Es macht keinen Sinn, hier die Schuld einem einzelnen Aspekt zuzuweisen. Erstmal erfolgt das Artensterben nämlich aufgrund des Verlustes von Lebensräumen und das hat unterschiedlichste Gründe.
Beispiel: Würden wir Beton/Zement weltweit durch Holz als Baustoff ersetzen, wäre das ein Riesen-Vorteil für das Klima und in der Folge den Erhalt natürlichen Lebensraums und somit für die Artenvielfalt. Nur müssten wird dann natürlich eben diese Wälder für unsere Baustoffe roden und der positive Effekt wäre dahin.
Das Artensterben basiert auf dem Bedarf des modernen Menschen. Dieser entsteht genauso aus der Überbevölkerung wie er auch aus der Dekadenz einiger Gesellschaften und dem Egoismus einzelner Politiker und Wirtschaftsakteure entsteht.

(12.08.2021, 12:04)Quintus Fabius schrieb: Rein theoretisch ja. Aber rein praktisch ist es erwiesener Fakt, dass wir eben nicht global sorgsam mit den Ressourcen umgehen können und diese eben nicht praktisch real besser verteilen können. ... Würde jeder so leben wie die US Amerikaner, bräuchten wir 9 Erden um das nachhaltig zu refinanzieren. Und selbst wenn alle sich bescheiden und in Würde verarmen und alle zusammen als eine Menschheit gemeinsam alles teilen (Kommunistische Utopie in Reinform) ist es ohne fossile Treibstoffe nicht möglich mehr als 4 Milliarden Menschen am Leben zu erhalten und das ist eine optimistische annahme.
Eine humane Schlussfolgerung wäre dann ja folgende Aufgabenverteilung:
- die Einen nehmen sich hinsichtlich Ihres Ressourcenverbrauchs zurück,
- die Anderen hinsichtlich ihrer Bevölkerungsentwicklung,
- und gleichzeitig brauchen wir alle eine Alternative zu fossilen Treibstoffen.
Als Fragen bleiben dann nur: Wie stark und schnell muss das alles passieren und wie kommen wir da hin?

(12.08.2021, 12:04)Quintus Fabius schrieb: Es gibt auch Ansichten das maximal nur 1 Milliarde Menschen möglich ist. Wie man es dreht und wendet: Milliarden werden sterben.
Tun sie ja jetzt schon, das lässt sich natürlich nicht mehr verhindern. Trotzdem sollten "wir", als die privilegierten Gesellschaften der Welt, denen es tatsächlich möglich wäre, etwas zu verändern, uns darum bemühen, diesen Effekt so weit es geht zu verringern, statt uns einfach nur gegen seine Folgen zu bewaffnen.
Dabei kann es durchaus auch sein, dass wir militärisch agieren müssen, um uns die erforderlichen Handlungsmöglichkeiten zu beschaffen. Z.B. führt der erfolgreiche Kampf gegen ultra-religiöse Regime, die Aufklärung und Bildung ihrer Bevölkerung unterbinden, im Endeffekt zu weniger Überbevölkerung.
Und die Produktion nachhaltiger Energie in sonnenreichen Regionen dieser Welt wird auch nur möglich sein, wenn die Sicherheitslage vor Ort ausreichend stabil ist. Ebenso der Ausbau der Landwirtschaft und somit Lebensgrundlage der Bevölkerung.

(12.08.2021, 12:04)Quintus Fabius schrieb: Aber es werden auch Milliarden übrig bleiben. So verbleibt die einzige Frage ob man zu denen gehört die überleben oder zu denen die sterben werden weil sie sterben müssen.
Ich bin immer noch der Meinung, dass es nicht heißen darf "die sterben müssen", sondern "die nicht geboren werden sollten". Das Sterben von Menschen sollte genauso verhindert werden, wie die Geburt von Menschen, die dann aufgrund der Übervölkerung "sterben müssen".

(12.08.2021, 12:04)Quintus Fabius schrieb: illusorisch wie der Wahn hierzulande man könne Klimaschutz betreiben indem man sich selbst einschränkt.
Sorry, aber das ist doch Blödsinn. Natürlich hilft Einschränkung im Ressourcenverbrauch und der CO2-Emmission in Deutschland auch global dem Klimaschutz. Der Effekt ist aufs Ganze betrachtet nur sehr gering, aber er ist trotzdem vorhanden. Und natürlich hilft bspw. eine CO2-Einsparung in Deutschland nur dann, wenn sie nicht einfach im Ausland kompensiert wird, das ist auch klar.
Der entscheidende Punkt wird aber eher sein, dass die westlichen Industrienationen immer noch global einen enormen Einfluss wirtschaftlicher Natur haben. Und da liegen die Möglichkeiten für uns, wirklich etwas zu erreichen.


Allgemein halte ich die Diskussion darüber, ob ein Symptom wie Waldbrände, Überschwemmungen oder Erdrutsche nun auf Klimawandel, Überbevölkerung oder sonst was zurückzuführen ist, für wenig Zielführend. So wie ich auch die aktuelle Fixierung auf Klimapolitik für unangebracht halte. Die Menschheit muss nachhaltig werden. Das betrifft alles, ob Artenvielfalt, Klimaschutz, fossile Rohstoffe, Abfälle, Gebäude, Flächenbedarf, Bodenqualitäten, Bevölkerungsausmaß, Nahrungsproduktion, Walderhalt und noch vieles, vieles mehr. Würden wir unser gesamtes Handeln auf Nachhaltigkeit ausrichten, wäre der Klimaschutz kein Thema mehr, er würde sich einfach selbstverständlich mit erledigen.
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