30.05.2021, 01:03
(29.05.2021, 23:46)Quintus Fabius schrieb: Wir reden leider aneinander vorbei. Vermutlich drücke ich mich mal wieder zu unverständlich aus.
Nicht wirklich. Ich verstehe schon, worauf du hinaus willst. Ich bin nur einfach davon überzeugt, dass du damit falsch liegst.
(29.05.2021, 23:46)Quintus Fabius schrieb: Definition der Natur des Krieges:
Jeder Krieg hat aber eine von diesem Kriegsziel unabhängige eigene Natur, ein eigenes Wesen der Dinge. ...
Die Vernichtung ist daher nicht das politische Kriegsziel, sondern das Ziel des Krieges selbst.
Das ist mir zu philosophisch: "Der Krieg" an sich hat kein eigenes Wesen und er verfolgt auch keine eigenen Ziele. Der Krieg ist eine Form, in der Menschen miteinander umgehen. Quasi die härteste denkbare Kommunikation.
Menschen begehen aus ihrer Natur, ihren Trieben heraus bestimmte Handlungen. Und Menschen, die sich im Krieg befinden, handeln anders als sonst. Aber es sind immer noch die Menschen, die handeln, nicht der Krieg an sich.
Du hast ja recht mit den Eskalationsstufen. Aber die Aussage, dass der Krieg, sofern man ihn nicht vorzeitig abbricht, immer zur totalen Vernichtung mindestens einer Seite führen muss, der kann ich einfach nicht folgen. Wenn das in der realen Welt passiert, dann liegt das daran, wie der individuelle Mensch im Krieg handelt. Wie weit er z.B. bereit ist, die selbst auferlegten Regeln (oder halt Ritualisierungen) zu überschreiten, um seine oder die Ziele seines Kollektivs zu erreichen. Und ja: viele Menschen handeln so, wie du es beschreibst. Aber halt nicht alle.
(29.05.2021, 23:46)Quintus Fabius schrieb: Wenn der Krieg keine eigene unabhängige Entwicklungsrichtung hätte, wäre die Ritualisierung nicht einmal notwendig.
Diese Ritualisierung ist nötig, um den kriegführenden Menschen zu regulieren. Denn der ist es letztendlich, der entscheidet, wie er handelt und wie weit er die Eskalation treibt.