18.05.2021, 19:17
(17.05.2021, 22:09)Quintus Fabius schrieb: Noch viel ausführlicher: https://www.ifri.org/sites/default/files...020_v2.pdf
Zitat:Die für den Leclerc-Ersatz von Frankreich geforderten Fähigkeiten für den neuen Panzer richten sich eher auf die Interventionsfähigkeit des Systems, vor allem in Nordafrika – also eher leichtes Gewicht für die Verlegbarkeit. Der „Leo“-Nachfolger dagegen soll eher auf einen europäischen Kontinentalkrieg ausgerichtet, also eher schwer sein, ganz im Sinne der deutschen Doktrin des „Gefechts der verbundenen Waffen“. So jedenfalls werden die Differenzen in Berlin gesehen.
Das ist ein ernstzunehmender Zielkonflikt. Ich würde mal davon ausgehen, dass von den heutigen LEO2-Nutzern wohl die meisten derzeit eher auf dem deutschen Kurs unterwegs sein sollten. Der französische Ansatz könnte vielleicht für die Iberer interessant sein, aber sonst? Gerade die zu erhoffende harmonisierende Modernisierung der osteuropäischen Streitkräfte dürfte da wohl anderen Prämissen folgen.
Wenn man das mal bewusst überspitzt, könnten zu große Zugeständnisse an Frankreich darauf hinauslaufen, dass KMW noch ewig Leoparden nachbaut und modernisiert, weil die einfach den Anforderungen in der LV/BV besser entsprechen als das neue MGCS, das dann hauptsächlich arabische Abnehmer findet.
Ich bin absolut Verfechter gemeinsamer europäischer Rüstung und Verteidigung, Aber je mehr ich mich mit dieser Sache beschäftige, desto mehr komme ich zu dem Schluss, dass die Ziele von Frankreich und Deutschland (so wie auch den meisten anderen EU-Ländern) momentan immer noch zu unterschiedlich sind, um derartige Systeme gemeinsam zu entwickeln. Vielleicht müssten wir hier doch mit anderen Partnern Vorlieb nehmen.