15.05.2021, 17:52
https://esut.de/2021/05/fachbeitraege/26...en-wiesel/
Ein Nachfolgemodell für den Wiesel
Seit 30 Jahren setzt die Bundeswehr den Wiesel als Plattform für unterschiedliche Zwecke ein. Längst sollte das Nachfolgemodell bei den deutschen Streitkräften eingeführt werden. Darauf muss allerdings noch gewartet werden. Deshalb setzt die Bundeswehr jetzt auf eine Runderneuerung.
Der Wiesel ist seit 1990/92 als leicht gepanzerte Kettenfahrzeugplattform in der Bundeswehr eingeführt. Dort wird er als Aufklärungs-, Führungs-, Wirkungs- und Unterstützungssystem genutzt. Es gibt ihn in zwei Grundformen als „kleiner“ Wiesel 1 (2,75 bis 3,30 Tonnen) und als größeren Wiesel 2 (4,1 bis 4,78 Tonnen).
Der Waffenträger Wiesel 1 ist die Feuerunterstützungsplattform der Infanterie, vor allem der Fallschirmjägerkräfte. Er zeichnet sich durch seine Lufttransportfähigkeit, seine hohe Mobilität im Gelände und seine Feuerkraft aus. Nach 30 Nutzungsjahren wird eine grundlegende Runderneuerung nötig, die zum einen Maßnahmen der Materialerhaltung, zum anderen den Austausch von Teilen haben. Das Fahrzeug wirkt von außen einfach und klein. so dass der Wiesel 1993 in Somalia von Somalis und z. T. von anderen UN-Truppen als „Pocket Tank“ bezeichnet wurde.
Schon bei der Entwicklung waren die technischen Anforderungen sehr hoch. Vor allem ging es darum, dass nicht unnötig viel Material benötigt wurde. So sollte Gewicht gespart werden. Eine der grundlegenden Forderungen damals wie heute war und ist es, dass der Wiesel in einem Hubschrauber CH-53 transportiert werden kann.
Eigentlich sollte seit 2020 eine neue Generation Luftlandefahrzeuge eingeführt werden, doch bisher wurde noch kein Beschaffungsvorhaben eingeleitet. Somit wird der Wiesel 1 auch in Zukunft noch gebraucht. Das Heer sich hat als Folge der Truppenreduzierung schon mit dem Planungsamt der Bundeswehr über die Aussonderung eines Teils der Wiesel 1 geeinigt. Diese Fahrzeuge werden „kannibalisiert“, um mit den dadurch gewonnenen Ersatzteilen die restliche Flotte auftragsgerecht zu erhalten.
Darüber hinaus sollen die ursprünglich angedachten Fähigkeiten aber auch den heutigen Bedürfnissen und dem Stand der Technik angepasst werden. Das umfasst vor allem die Bereiche Schutz, Ergonomie, Führungssystem, Beobachtungsmittel sowie viele kleinere Bereiche. Ziel ist es, das System bis mindestens 2030 zu nutzen. Als eine der ersten Maßnahmen wurde das System MELLS (Mehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörper-System) von EuroSpike integriert. Es ersetzt das Waffensystem TOW (Tube Launched Optically Tracked Wire Command-link Guided Missile). Derzeit plant das Heer mit 196 Fahrzeugen.
Die Verteilung sieht ca. 2/3 MK(?) 20 mm, ca. 1/3 Panzerabwehr-Waffenträger Wiesel 1 (MELLS) sowie 16 Fahrzeuge Aufklärung vor.
Nutzungsdauerverlängerung
Ursprünglich war geplant, dass die Entwicklung der nötigen Schritte zur Nutzungsdauerverlängerung des Wiesel 1 im Jahr 2017 beginnen, die dann bis 2019/20 umgesetzt sein sollten. Doch die Nutzungsdauerverländerung wurde im Zusammenhang mit der Instandhaltung erst im Dezember 2018 ausgeschrieben.
Im Vorfeld wurden durch die Flensburger Fahrzeugbau GmbH (FFG) bereits drei Prototypen entwickelt. Kernelemente der Nutzungsdauerverlängerung sind die Verbesserung der Geräusch- und Vibrationssignatur und des Schutzes sowie die Optimierung der Gewichts- und Energiebilanz. Dies betrifft die Fahrwerkskomponenten, den ballistischen Schutz, den Minenschutz, die Regeneration von Obsoleszenzen bei der Waffenanlage sowie das Führungsinformationssystem, die Beleuchtung, die Batterien und Verbesserungen der Ergonomie sowie des Arbeitsschutzes. Der Auftrag besteht weiter aus der Lieferung eines Ersatzteilerstbedarfs, eines Ersatzteilvorrats, von Sonderwerkzeugen und aus der Aktualisierung der Dokumentation.
Die Ausschreibung sah die Nutzungsdauerverlängerung der Wiesel-1-Flotte und die Instandsetzung der Instandhaltungsstufe drei mit Schadabstellung vor. Ziel ist es, dass im Rahmen dieses Auftrages der Konstruktionsstand vereinheitlicht wird, sodass am Ende statt neun Varianten des Wiesel 1 nur noch vier Varianten existieren, die dann bis mindestens 2030 genutzt werden können. Das Besondere bei diesem Auftrag ist die Kombination von Nutzungsdauerverländerung und Instandhaltung/-setzung.
Wiesel-Nachfolger „LuWa“
Der Wiesel soll bei den Fallschirmjägern durch den luftbeweglichen Waffenträger (LuWa) ersetzt werden. Die Jägerverbände werden künftig mit dem schweren Waffenträger Boxer mit der 30-mm-Maschinenkanone des Puma ausgestattet.
Jetzt wurden erstmals Einzelheiten zum Prototypen des luftbeweglichen Waffenträgers bekannt. Das Gewicht für die Variante Maschinenkanone (MK) wird bei rund 4,5 Tonnen liegen. Damit wird eine der wichtigsten Forderungen nach Luftverlastbarkeit erfüllt. Ein MTH (??) könnte immer noch ein Fahrzeug, ein Schwerer Transporthubschraube zwei Fahrzeuge als Innenlast transportieren. Natürlich ist der „LuWa“ auch außenlastfähig.
Ein Nachfolgemodell für den Wiesel
Seit 30 Jahren setzt die Bundeswehr den Wiesel als Plattform für unterschiedliche Zwecke ein. Längst sollte das Nachfolgemodell bei den deutschen Streitkräften eingeführt werden. Darauf muss allerdings noch gewartet werden. Deshalb setzt die Bundeswehr jetzt auf eine Runderneuerung.
Der Wiesel ist seit 1990/92 als leicht gepanzerte Kettenfahrzeugplattform in der Bundeswehr eingeführt. Dort wird er als Aufklärungs-, Führungs-, Wirkungs- und Unterstützungssystem genutzt. Es gibt ihn in zwei Grundformen als „kleiner“ Wiesel 1 (2,75 bis 3,30 Tonnen) und als größeren Wiesel 2 (4,1 bis 4,78 Tonnen).
Der Waffenträger Wiesel 1 ist die Feuerunterstützungsplattform der Infanterie, vor allem der Fallschirmjägerkräfte. Er zeichnet sich durch seine Lufttransportfähigkeit, seine hohe Mobilität im Gelände und seine Feuerkraft aus. Nach 30 Nutzungsjahren wird eine grundlegende Runderneuerung nötig, die zum einen Maßnahmen der Materialerhaltung, zum anderen den Austausch von Teilen haben. Das Fahrzeug wirkt von außen einfach und klein. so dass der Wiesel 1993 in Somalia von Somalis und z. T. von anderen UN-Truppen als „Pocket Tank“ bezeichnet wurde.
Schon bei der Entwicklung waren die technischen Anforderungen sehr hoch. Vor allem ging es darum, dass nicht unnötig viel Material benötigt wurde. So sollte Gewicht gespart werden. Eine der grundlegenden Forderungen damals wie heute war und ist es, dass der Wiesel in einem Hubschrauber CH-53 transportiert werden kann.
Eigentlich sollte seit 2020 eine neue Generation Luftlandefahrzeuge eingeführt werden, doch bisher wurde noch kein Beschaffungsvorhaben eingeleitet. Somit wird der Wiesel 1 auch in Zukunft noch gebraucht. Das Heer sich hat als Folge der Truppenreduzierung schon mit dem Planungsamt der Bundeswehr über die Aussonderung eines Teils der Wiesel 1 geeinigt. Diese Fahrzeuge werden „kannibalisiert“, um mit den dadurch gewonnenen Ersatzteilen die restliche Flotte auftragsgerecht zu erhalten.
Darüber hinaus sollen die ursprünglich angedachten Fähigkeiten aber auch den heutigen Bedürfnissen und dem Stand der Technik angepasst werden. Das umfasst vor allem die Bereiche Schutz, Ergonomie, Führungssystem, Beobachtungsmittel sowie viele kleinere Bereiche. Ziel ist es, das System bis mindestens 2030 zu nutzen. Als eine der ersten Maßnahmen wurde das System MELLS (Mehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörper-System) von EuroSpike integriert. Es ersetzt das Waffensystem TOW (Tube Launched Optically Tracked Wire Command-link Guided Missile). Derzeit plant das Heer mit 196 Fahrzeugen.
Die Verteilung sieht ca. 2/3 MK(?) 20 mm, ca. 1/3 Panzerabwehr-Waffenträger Wiesel 1 (MELLS) sowie 16 Fahrzeuge Aufklärung vor.
Nutzungsdauerverlängerung
Ursprünglich war geplant, dass die Entwicklung der nötigen Schritte zur Nutzungsdauerverlängerung des Wiesel 1 im Jahr 2017 beginnen, die dann bis 2019/20 umgesetzt sein sollten. Doch die Nutzungsdauerverländerung wurde im Zusammenhang mit der Instandhaltung erst im Dezember 2018 ausgeschrieben.
Im Vorfeld wurden durch die Flensburger Fahrzeugbau GmbH (FFG) bereits drei Prototypen entwickelt. Kernelemente der Nutzungsdauerverlängerung sind die Verbesserung der Geräusch- und Vibrationssignatur und des Schutzes sowie die Optimierung der Gewichts- und Energiebilanz. Dies betrifft die Fahrwerkskomponenten, den ballistischen Schutz, den Minenschutz, die Regeneration von Obsoleszenzen bei der Waffenanlage sowie das Führungsinformationssystem, die Beleuchtung, die Batterien und Verbesserungen der Ergonomie sowie des Arbeitsschutzes. Der Auftrag besteht weiter aus der Lieferung eines Ersatzteilerstbedarfs, eines Ersatzteilvorrats, von Sonderwerkzeugen und aus der Aktualisierung der Dokumentation.
Die Ausschreibung sah die Nutzungsdauerverlängerung der Wiesel-1-Flotte und die Instandsetzung der Instandhaltungsstufe drei mit Schadabstellung vor. Ziel ist es, dass im Rahmen dieses Auftrages der Konstruktionsstand vereinheitlicht wird, sodass am Ende statt neun Varianten des Wiesel 1 nur noch vier Varianten existieren, die dann bis mindestens 2030 genutzt werden können. Das Besondere bei diesem Auftrag ist die Kombination von Nutzungsdauerverländerung und Instandhaltung/-setzung.
Wiesel-Nachfolger „LuWa“
Der Wiesel soll bei den Fallschirmjägern durch den luftbeweglichen Waffenträger (LuWa) ersetzt werden. Die Jägerverbände werden künftig mit dem schweren Waffenträger Boxer mit der 30-mm-Maschinenkanone des Puma ausgestattet.
Jetzt wurden erstmals Einzelheiten zum Prototypen des luftbeweglichen Waffenträgers bekannt. Das Gewicht für die Variante Maschinenkanone (MK) wird bei rund 4,5 Tonnen liegen. Damit wird eine der wichtigsten Forderungen nach Luftverlastbarkeit erfüllt. Ein MTH (??) könnte immer noch ein Fahrzeug, ein Schwerer Transporthubschraube zwei Fahrzeuge als Innenlast transportieren. Natürlich ist der „LuWa“ auch außenlastfähig.