13.05.2021, 00:26
Ich wüsste gerne mal Eure konzentrierte Meinung zu den möglichen zukünftigen Entwicklungen europäischer Rüstungskooperationen.
Nachdem in der Vergangenheit vieles kolossal gescheitert ist und sich auch aktuell Projekte wie FCAS sehr schwer tun, hätte ich gerne ein Meinungsbild, in welche Richtung es sinnvollerweise gehen kann:
- Ist die deutsch-französische Zusammenarbeit alternativlos, wenn es darum geht, wirklich große europäische Projekte zu stemmen? Oder ist es vielleicht zielführender, wenn Deutschland Nationen wie Italien, Spanien und vielleicht sogar Polen oder GB um sich scharrt, um Produkte und Systeme selbst an führender Position zu entwickeln?
- Ist es überhaupt noch realistisch, ein europäisches Projekt zusammen mit der französischen Rüstungsindustrie zum Erfolg zu führen? Oder sollten wir die einfach alleine ihr Ding machen lassen? Airbus vielleicht sogar wieder entflechten, so dass nur noch die Zivilsparte gemeinsam mit den Franzosen bleibt und MBB-CASA mit Dassault, BAE und Leonardo konkurriert und kooperiert, vielleicht sogar anderweitig fusioniert?
- Wie leistungsfähig ist Leonardo tatsächlich? Und in welchen Bereichen? Wäre Italien für Deutschland der bessere Partner als Frankreich? Und wenn ja, warum? Nur weil sie weniger ambitioniert und egoistisch wären? Wäre das überhaupt so? Oder könnten sie auch echte Beiträge leisten, die unsere Industrie nicht auch selber im Portfolio hat?
- Wie seht Ihr die Rolle der Brexit-Briten, hauptsächlich in Gestalt von BAE bezüglich europäischer Entwicklungen? Kann deren Expansion auf den amerikanisch-internationalen Markt vielleicht sogar Impulse frei setzen, dadurch dass europäische BAE-Abteilungen wie Hägglunds, Bofors oder neuerdings RBSL als Quasi-Nachfolger von Alvis in Europa multinationale Kooperationen eingehen und damit weitere Märkte des Commonwealth für kontinental-europäische Rüstungskonzerne erschließen? Wird sich BAE auf kurz oder lang vielleicht sogar aus dem europäischen Geschäft weiter zurückziehen und seine europäischen Töchter an die Konkurrenz abgeben?
- Wie sollte Nordeuropas Antwort auf die Allianz aus Naval Group und Fincantieri aussehen? Sollten Damen, TKMS, GNYK und Lürssen eine echte Fusion anstreben? Wie sind Saab/Kockums und Navantia in dem Zusammenhang zu beurteilen? Kann Europa sich noch mehr als zwei (Nord/Süd) militärische Werftengruppen leisten?
- Können überhaupt noch realistisch Großprojekte wie FCAS/TEMPEST parallel von mehreren Konsortien betrieben werden, oder wird es auf kurz oder lang darauf hinauslaufen, dass entweder alle großen EU-Konzerne zusammenarbeiten oder wir amerikanisch einkaufen?
Fragen über Fragen.... Habt Ihr Antworten?
Nachdem in der Vergangenheit vieles kolossal gescheitert ist und sich auch aktuell Projekte wie FCAS sehr schwer tun, hätte ich gerne ein Meinungsbild, in welche Richtung es sinnvollerweise gehen kann:
- Ist die deutsch-französische Zusammenarbeit alternativlos, wenn es darum geht, wirklich große europäische Projekte zu stemmen? Oder ist es vielleicht zielführender, wenn Deutschland Nationen wie Italien, Spanien und vielleicht sogar Polen oder GB um sich scharrt, um Produkte und Systeme selbst an führender Position zu entwickeln?
- Ist es überhaupt noch realistisch, ein europäisches Projekt zusammen mit der französischen Rüstungsindustrie zum Erfolg zu führen? Oder sollten wir die einfach alleine ihr Ding machen lassen? Airbus vielleicht sogar wieder entflechten, so dass nur noch die Zivilsparte gemeinsam mit den Franzosen bleibt und MBB-CASA mit Dassault, BAE und Leonardo konkurriert und kooperiert, vielleicht sogar anderweitig fusioniert?
- Wie leistungsfähig ist Leonardo tatsächlich? Und in welchen Bereichen? Wäre Italien für Deutschland der bessere Partner als Frankreich? Und wenn ja, warum? Nur weil sie weniger ambitioniert und egoistisch wären? Wäre das überhaupt so? Oder könnten sie auch echte Beiträge leisten, die unsere Industrie nicht auch selber im Portfolio hat?
- Wie seht Ihr die Rolle der Brexit-Briten, hauptsächlich in Gestalt von BAE bezüglich europäischer Entwicklungen? Kann deren Expansion auf den amerikanisch-internationalen Markt vielleicht sogar Impulse frei setzen, dadurch dass europäische BAE-Abteilungen wie Hägglunds, Bofors oder neuerdings RBSL als Quasi-Nachfolger von Alvis in Europa multinationale Kooperationen eingehen und damit weitere Märkte des Commonwealth für kontinental-europäische Rüstungskonzerne erschließen? Wird sich BAE auf kurz oder lang vielleicht sogar aus dem europäischen Geschäft weiter zurückziehen und seine europäischen Töchter an die Konkurrenz abgeben?
- Wie sollte Nordeuropas Antwort auf die Allianz aus Naval Group und Fincantieri aussehen? Sollten Damen, TKMS, GNYK und Lürssen eine echte Fusion anstreben? Wie sind Saab/Kockums und Navantia in dem Zusammenhang zu beurteilen? Kann Europa sich noch mehr als zwei (Nord/Süd) militärische Werftengruppen leisten?
- Können überhaupt noch realistisch Großprojekte wie FCAS/TEMPEST parallel von mehreren Konsortien betrieben werden, oder wird es auf kurz oder lang darauf hinauslaufen, dass entweder alle großen EU-Konzerne zusammenarbeiten oder wir amerikanisch einkaufen?
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