02.05.2021, 20:09
(02.05.2021, 18:19)Quintus Fabius schrieb: Nur das Inst und Co in Friedenszeiten relevant sind, der San-Dienst aber weit weniger. Die Kosten für die San-Truppe könnte man daher weitgehend aus dem Wehretat auslagern, ohne dass dadurch eine Einschränkung entstünde, wie es bei der Logistik, Fuhrpark usw. der Fall war.
Das kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen. Natürlich ist das alles eine Frage der Umsetzung, aber ein Soldat mit seinem Gerät benötigt für sich Verpflegung und medizinische Versorgung und für sein Gerät Nachschub und Instandhaltung. Das alles kann er im Frieden gleichermaßen zivil beschaffen, wie es ihm im Einsatz von der Truppe gestellt werden muss. Wo ist der Unterschied zwischen einem privat betriebenen Bundeswehrkrankenhaus und einer privat betriebenen Panzer-Werkstatt oder dem geleasten LKW?
(02.05.2021, 18:19)Quintus Fabius schrieb: Praktisch ist es allerdings gar nicht so einfach hier sinnvolle Grenzen und Unterscheidungen zu finden, zumal immer weiter "unten" immer mehr spezialisierte Fähigkeiten zusammen kommen und organisch zusammen in einer Einheit vorhanden sein sollten. Eine solche Armee setzt ein immens hohes Können voraus, insbesondere in der höheren Führung und die Notwendigkeit Offiziere sehr weitgehend über Teilstreitkräftegrenzen hinaus auszubilden und zu befähigen.
Einfach sind Transformationen ja nie, vor allem nicht so tiefgreifende.
Es liefe darauf hinaus, dass man die Struktur von Truppen- und Waffengattungen komplett überarbeiten müsste, da diese die Aufgaben der TSK weitestgehend übernehmen müssten, ohne über dafür geeignete Institutionen zu verfügen.
Ich denke auch, dass es kaum funktionieren kann, so etwas "im laufenden Betrieb" umzusetzen. Das läuft eher auf eine Neuaufstellung unter Verwendung von vorhandenem hinaus. Deshalb würde ich die Auflösung der TSK auch nicht für die aktuelle BW vorschlagen, sondern sehe das eher als Utopie oder vielleicht als einen Ansatz für eventuell irgendwann neu aufzustellende multinationale Streitkräfte, bei denen man auf Althergebrachtes keine Rücksicht nehmen muss.
Allerdings würde ich den Grundgedanken dahinter schon für die Auflösung dieser "Pseudo-TSK" heranziehen.
Für den SanDienst könnte ich mir vorstellen, dass anstelle der zentralen Bundeswehrkrankenhäuser auf die Zusammenarbeit mit zivilen Krankenhäusern an den BW-Standorten zurückgegriffen wird (dort dann ggf. auch eigene Stationen). So könnte der SanDienst komplett in die Befehlsstruktur der Verbände eingebunden und eine eigene Sanitätsversorgung auch auf allen Ebenen gewährleistet werden, ohne dass die BW sich mit dem Betrieb eines stationären Krankenhauses belasten muss.
Hier kenn' ich mich allerdings null aus...