20.04.2021, 16:54
Nur als Ergänzung:
Ich denke nicht, dass wir unfreier werden würden, dieser Hinweis wurde nur von mir formuliert vor dem Hintergrund, dass ich mir gut vorstellen kann, dass dieses Argument kommen könnte. Vor allem aber würde genau dieser Hinweis wohl eher aus der Richtung der betroffenen Parteien kommen, die sich selbst herzlich wenig um die Freiheit bzw. Pressefreiheit scheren (wobei deren "robustes" Gewissen die Dramaturgie aber erlauben würde).
An der Stelle denke ich auch nicht, dass das Risiko besteht, dass die politischen Systeme der westlichen Hemisphere allzu sehr feindselig werden würden (nach außen gerichtet möglicherweise schon, nach innen eher nicht). Die Kontrollmechanismen sind hier m. M. n. überall ausreichend, um solche Entgleisungen einzufangen, zumal wenn sie von außerhalb kommen bzw. wenn die national-patriotische Karte ins Spiel kommt. Riskant kann es allerdings sein, wenn der Versuch von innen, d. h. von (eigentlich) staatstragender Substanz begonnen wird. Zwar würde auch hier wohl keine direkte Gefährdung des Staates an sich entstehen, aber sehr wahrscheinlich eine drastische Aufheizung der Atmosphäre im Inneren, was dann zu Gewalttätigkeiten führen könnte. Die USA unter Trump waren hier bspw. so ein Fall. Ohne die Angriffe Trumps mit Fake News auf die inneren Kontrollorgane - diese wurden von diesen weitgehend aufgefangen -, hätte es Radikalisierung der "Straße" nicht gegeben, die in extremer Form dann sogar den Angriff auf das Kapitol in letzter Konsequenz bedingten (was allerdings den Staat nicht gefährdete, wenngleich auch eine neue Eskalationsstufe erreicht wurde).
Hier wären wir dann bei Quintus' letztem Abschnitt: Und ja, alleine schon die Tatsache, dass ein solcher Angriff von Innen stattfinden kann, ja sogar teils Erfolg hatte, kann unterstreichen, dass die westlichen Demokratien sich in einer Krise befinden. Ob sich daraus dann aber generell ableiten lässt, dass die Ursache darin liegt, dass es eine Verunsicherung gibt hinsichtlich der Idee (besser: Ideal) unserer Gesellschaften, will ich so indessen nicht zur Gänze bejahen. Die Bereitschaft sich politisch-demokratisch zu engagieren, nimmt tendenziell zu, insofern gibt es auch Hoffnung...
Schneemann.
Ich denke nicht, dass wir unfreier werden würden, dieser Hinweis wurde nur von mir formuliert vor dem Hintergrund, dass ich mir gut vorstellen kann, dass dieses Argument kommen könnte. Vor allem aber würde genau dieser Hinweis wohl eher aus der Richtung der betroffenen Parteien kommen, die sich selbst herzlich wenig um die Freiheit bzw. Pressefreiheit scheren (wobei deren "robustes" Gewissen die Dramaturgie aber erlauben würde).
An der Stelle denke ich auch nicht, dass das Risiko besteht, dass die politischen Systeme der westlichen Hemisphere allzu sehr feindselig werden würden (nach außen gerichtet möglicherweise schon, nach innen eher nicht). Die Kontrollmechanismen sind hier m. M. n. überall ausreichend, um solche Entgleisungen einzufangen, zumal wenn sie von außerhalb kommen bzw. wenn die national-patriotische Karte ins Spiel kommt. Riskant kann es allerdings sein, wenn der Versuch von innen, d. h. von (eigentlich) staatstragender Substanz begonnen wird. Zwar würde auch hier wohl keine direkte Gefährdung des Staates an sich entstehen, aber sehr wahrscheinlich eine drastische Aufheizung der Atmosphäre im Inneren, was dann zu Gewalttätigkeiten führen könnte. Die USA unter Trump waren hier bspw. so ein Fall. Ohne die Angriffe Trumps mit Fake News auf die inneren Kontrollorgane - diese wurden von diesen weitgehend aufgefangen -, hätte es Radikalisierung der "Straße" nicht gegeben, die in extremer Form dann sogar den Angriff auf das Kapitol in letzter Konsequenz bedingten (was allerdings den Staat nicht gefährdete, wenngleich auch eine neue Eskalationsstufe erreicht wurde).
Hier wären wir dann bei Quintus' letztem Abschnitt: Und ja, alleine schon die Tatsache, dass ein solcher Angriff von Innen stattfinden kann, ja sogar teils Erfolg hatte, kann unterstreichen, dass die westlichen Demokratien sich in einer Krise befinden. Ob sich daraus dann aber generell ableiten lässt, dass die Ursache darin liegt, dass es eine Verunsicherung gibt hinsichtlich der Idee (besser: Ideal) unserer Gesellschaften, will ich so indessen nicht zur Gänze bejahen. Die Bereitschaft sich politisch-demokratisch zu engagieren, nimmt tendenziell zu, insofern gibt es auch Hoffnung...
Schneemann.