25.03.2021, 10:14
(24.03.2021, 13:26)Helios schrieb: Letztlich sind das alles keine Neuigkeiten, der wesentliche Stand und die Absichten sind klar, und über eine Entscheidung hinsichtlich der neuen Version des Tigers wird so oder so weder der Botschafter noch der Generalinspekteur informieren, wenn dann geschieht das über andere Kanäle. Natürlich sind "Nicht-Nachrichten" auch Nachrichten, aber zu viel würde ich da aktuell nicht hineininterpretieren. Schon gar nicht in Richtung "Typwechsel", der meines Erachtens aktuell rein aus finanziellen Gründen sowieso quasi ausgeschlossen ist. Zudem klingt genau diese Erkenntnis aus allen Nachrichten der vergangenen Wochen und Monate durch:
- ASGARD hat Priorität
- das Erhöhen der Verfügbarkeit hat Priorität
- man rechnet mit einer Einsatzzeit deutlich über 2030 hinausgehend
Wie ich hier bereits vor mehreren Monaten festgestellt habe gibt es meines Erachtens zwei sinnvolle Szenarien:
- entweder man verzichtet auf das Mark-III-Update, sorgt für eine ausreichende Unterstützung des aktuellen Stands (ASGARD), konzentriert sich auf die Verfügbarkeit und Obsoleszenzbeseitigungen und schaut sich dann ab etwa 2030 nach einem marktverfügbaren Nachfolger mit einem IOC von etwa 2035 um
- oder man vereinbart die Entwicklung des Mark-III-Updates und nutzt dieses als Basis für die Zusammenarbeit an einem Nachfolger, dessen IOC dann irgendwo um 2040 herum erfolgen könnte
Gegen die zweite Variante und alle anderen Vorschläge sprechen die hohen finanziellen Verpflichtungen bei Programmen (Marinerüstung inklusive MPA, VJTF, FCAS-Grundsatzentscheidung, usw), die sich nicht einfach verzögern lassen und damit politisch eine höhere Priorität genießen.
Deine Aussage zu einem Typenwechsel kann man so nicht stehen lassen. Wenn ein Typenwechsel billiger daherkommt als die Kosten einer Aufrüstung, dann ist ein Typenwechsel durchaus diskutabel. Und genau dies wird ja auch nach diversen Medienberichten im Verteidigungsministerium verfolgt und beobachtet. Gegenwärtig ist der Frust über den Tiger dermaßen groß, dass man die Fühler in alle Himmelsrichtungen ausstreckt und Möglichkeiten auslotet. Airbus steht hier ebenfalls sehr unter Druck. Es ist für Airbus das eingetreten was sie selbst haben kommen sehen. Nämlich das durch den Deutschen Sonderweg in diesem Projekt personelle Ressourcenengpässe im Bereich Weiterentwicklung entstehen. Wenn Deutschland also in diesem Projekt weiter so verfährt wie bisher, dann ist das Projekt schlicht und ergreifend tot. Es wird andauernd Verzögerungen geben. Mal ganz zu schweigen von den Kosten die der Steuerzahler für dieses Projekt aufbringen muss. Auch beim TLVS sehen wir das die BW sich zunehmend von diesem Projekt verabschiedet und immer mehr Richtung Patriot blickt. Ich denke schon das momentan im Verteidigungsministerium einiges im Umbruch ist.