07.02.2021, 17:06
Ich denke, dass Nawalny nur ein Baustein von vielen ist, auf die sich derzeit in Russland der Unmut stützt. Aktuell lässt sich beobachten, dass die Zustimmung zur Herrschaft von Putin abnimmt. Das ist sicherlich ein sehr schleichender Prozess, aber er ist da, über Jahre hinweg. Und die Frage ist, wie er sich gestalten wird, wenn Putin irgendwann einmal abtritt. Übernimmt dann ein stabilisierender Thronfolger - ich sehe niemanden, der hierfür in Frage käme - oder taumelt das Land wieder einer neuen Phase der Unsicherheiten wie in den 1990ern entgegen?
Autokratische Herrschaftsformen zeichnen sich ja auch dadurch aus, dass sie, wenn sie bestehen, jahrelang Stabilität suggerieren. Brechen sie jedoch zusammen, was sehr oft rasch und unvermittelt geschieht, zeigt sich häufig, dass sie keine Substanz im Inneren aufgebaut haben (was ihre große Schwäche ist) und das Chaos erst einmal ausbricht. Insofern: Nawalny hatte seine argumentativen Höhen und Tiefen - egal wie man zu ihm stehen will -, aber er ist zugleich nur ein Symptom des Protestes gegen ein an sich unausgegorenes, festgefahrenes System der Vetternwirtschaft und der Autokratie, dem wiederum der Sturz ins Bodenlose droht, wenn der Patriarch nicht mehr ist...
Schneemann.
Autokratische Herrschaftsformen zeichnen sich ja auch dadurch aus, dass sie, wenn sie bestehen, jahrelang Stabilität suggerieren. Brechen sie jedoch zusammen, was sehr oft rasch und unvermittelt geschieht, zeigt sich häufig, dass sie keine Substanz im Inneren aufgebaut haben (was ihre große Schwäche ist) und das Chaos erst einmal ausbricht. Insofern: Nawalny hatte seine argumentativen Höhen und Tiefen - egal wie man zu ihm stehen will -, aber er ist zugleich nur ein Symptom des Protestes gegen ein an sich unausgegorenes, festgefahrenes System der Vetternwirtschaft und der Autokratie, dem wiederum der Sturz ins Bodenlose droht, wenn der Patriarch nicht mehr ist...
Schneemann.