15.01.2021, 21:49
Kul14:
Dem kann ich allerdings nur zustimmen.
Ich hatte ja betont, dass schnelle Entscheidungen entschlossen durchgeführt werden müssen und dass dies der Kern zum Erfolg ist. Wenn man also Anforderungen aufstellt, dann muss man das Projekt so wie es ist - also mit diesen Anforderungen - entschlossen durchführen. Auch das ist dann nicht perfekt (beispielsweise weil der Preis steigt) aber die Geschwindigkeit ist eben viel wesentlicher als der Grad der Perfektion.
Von daher gilt meine Argumenation wenn ich so darüber nachdenke auch für deine Ausführungen dazu und belegt eigentlich was du geschrieben hast. Ich schrieb:
Wenn man einen Anforderungskatalog aufstellt und dieser hat dann einen höheren Preis zur Folge, ist das genau genommen eine solche halbwegs gute Entscheidung. Also müsste man dass dann so wie beschlossen entschieden und mit Hochdruck umsetzen.
Stattdessen versucht man gerade weil die Entscheidung nur halbwegs gut ist (Preis) eine bessere, perfekte Lösung zu finden. Und scheitert gerade aus diesem Bestreben heraus und hat am Ende nicht nur ewig Zeit verloren sondern auch noch darüber hinaus oft eine noch schlechtere Lösung.
Mein Argument - von dem ich dachte dass es deinem Standpunkt entgegen wirkt - ist so meiner Ansicht nach sogar eines, welches deinen Standpunkt hier eher noch unterstreicht.
Marinefan_Hannover:
Eine feste Preis-Obergrenze ist völlig sinnfrei, wenn man sie ohne vorherige gründliche Prüfung dessen was man benötigt einfach so festlegt. Überhaupt sollte man deutlich mehr Geld in die Hand nehmen. Die Bundeswehr gibt in Wahrheit gar nicht so viel Geld für Material aus. Wesentliche Schlüsselfähigkeiten müssen beschafft und müssen dann finanziert werden, gleich ob das mehr kostet oder nicht. Ob schwere Transporthelis solche sind wurde hier ja schon ausgiebig diskutiert. Aber wenn man sie will, dann muss man dafür mehr Geld bereit stellen.
Allgemein:
Es ist gerade diese Fixierung auf den End-Kunden (die Bundeswehr und die Politik) welche hier in die Misere führt. Rüstungsunternehmen hauen teilweise aberwitzige Behauptungen raus was bestimmte Systeme angeblich kosten sollen (viel zu niedrig) weil sie ja wissen, dass der niedrige Preis das Primärargument ist und sie sonst nicht zum Zuge kommen. Also werden darüber hinaus gehende Kosten so weit wie möglich verborgen und über jeden nur erdenklichen Trick und Betrug untergejubelt. So steigen dann die Kosten immer zwingend, weil man von anfang an nie ehrlich war - weil man dies angesichts des Kunden und der Kundenfixierung gar nicht sein konnte.
Dazu kommt noch der Wahnsinn des Ausschreibungsrechtes, welches man gerade für die militärische Rüstung als erstes abschaffen müsste.
Zitat:Aber ich kann nicht nachvollziehen warum man Sicht erst die Mühe macht Anforderungen aufzustellen, nur um letztendlich doch "irgendeinen" Hubschrauber zu kaufen, egal ob er die Anforderungen erfüllt werden oder nicht.
Dem kann ich allerdings nur zustimmen.
Ich hatte ja betont, dass schnelle Entscheidungen entschlossen durchgeführt werden müssen und dass dies der Kern zum Erfolg ist. Wenn man also Anforderungen aufstellt, dann muss man das Projekt so wie es ist - also mit diesen Anforderungen - entschlossen durchführen. Auch das ist dann nicht perfekt (beispielsweise weil der Preis steigt) aber die Geschwindigkeit ist eben viel wesentlicher als der Grad der Perfektion.
Von daher gilt meine Argumenation wenn ich so darüber nachdenke auch für deine Ausführungen dazu und belegt eigentlich was du geschrieben hast. Ich schrieb:
Zitat:Eine halbwegs gute Entscheidung sofort und entschlossen umgesetzt ist im militärischen Bereich im Schnitt immer besser als eine im Vergleich deutlich bessere Entscheidung wesentlich später.
Wenn man einen Anforderungskatalog aufstellt und dieser hat dann einen höheren Preis zur Folge, ist das genau genommen eine solche halbwegs gute Entscheidung. Also müsste man dass dann so wie beschlossen entschieden und mit Hochdruck umsetzen.
Stattdessen versucht man gerade weil die Entscheidung nur halbwegs gut ist (Preis) eine bessere, perfekte Lösung zu finden. Und scheitert gerade aus diesem Bestreben heraus und hat am Ende nicht nur ewig Zeit verloren sondern auch noch darüber hinaus oft eine noch schlechtere Lösung.
Mein Argument - von dem ich dachte dass es deinem Standpunkt entgegen wirkt - ist so meiner Ansicht nach sogar eines, welches deinen Standpunkt hier eher noch unterstreicht.
Marinefan_Hannover:
Zitat:Die Hersteller bekommen eine komplette Preis Grenze inkl Ersatzteile und Wartung und Schulung und Zeitplan und sagen dann nur noch, was sie dafür liefern können,
Eine feste Preis-Obergrenze ist völlig sinnfrei, wenn man sie ohne vorherige gründliche Prüfung dessen was man benötigt einfach so festlegt. Überhaupt sollte man deutlich mehr Geld in die Hand nehmen. Die Bundeswehr gibt in Wahrheit gar nicht so viel Geld für Material aus. Wesentliche Schlüsselfähigkeiten müssen beschafft und müssen dann finanziert werden, gleich ob das mehr kostet oder nicht. Ob schwere Transporthelis solche sind wurde hier ja schon ausgiebig diskutiert. Aber wenn man sie will, dann muss man dafür mehr Geld bereit stellen.
Allgemein:
Es ist gerade diese Fixierung auf den End-Kunden (die Bundeswehr und die Politik) welche hier in die Misere führt. Rüstungsunternehmen hauen teilweise aberwitzige Behauptungen raus was bestimmte Systeme angeblich kosten sollen (viel zu niedrig) weil sie ja wissen, dass der niedrige Preis das Primärargument ist und sie sonst nicht zum Zuge kommen. Also werden darüber hinaus gehende Kosten so weit wie möglich verborgen und über jeden nur erdenklichen Trick und Betrug untergejubelt. So steigen dann die Kosten immer zwingend, weil man von anfang an nie ehrlich war - weil man dies angesichts des Kunden und der Kundenfixierung gar nicht sein konnte.
Dazu kommt noch der Wahnsinn des Ausschreibungsrechtes, welches man gerade für die militärische Rüstung als erstes abschaffen müsste.