13.01.2021, 09:38
Pogu:
Ursprünglich aber war die Aufgabe von KPz eben abseits ausgebauter ziviler Infrastruktur zu agieren und gerade dort schnell vorzustoßen - und dies auch frontal entgegen feindlicher Stellungssysteme (1WK). Als diese aufgrund der Panzerabwehrfähigkeiten frontal nicht mehr so zu durchstoßen waren (2WK) begann man sie zu umgehen, wodurch erneut eine Befähigung abseits der zivilen Infrastruktur schnell vorstoßen zu können notwendig war. Spezifisch bei den Deutschen kam dazu noch der Aspekt von Defensiv-Panzern welche konträr dazu eine schwerere Panzerung benötigten und hier begann erstmals die Abhängigkeit von ziviler Infrastruktur.
Da man aber in dieser Zeit sich endlos ausdehnender HKL und tiefer Stellungssysteme weiterhin auch Panzer benötigte um feindliche Positionen zu durchstoßen führte dies bereits 2WK eben zu Überlegungen einer Trennung von schweren Panzern welche dem Durchstoß und der Defensive dienen und leichten Panzern welche der Umgehung und dem Angriff dienen.
Das MBT Konzept löste diese Dualität dann im Endeffekt auf so dass man je nach den Umständen mit ein und demselben System beide Aufgaben übernehmen konnte. Und mit dem MBT aber setzte sich dann diese Spirale in Gang, in welcher fortwährend die Panzerung, der Motor und die Kanone schwerer/leistungsfähiger/größer wurden. So wurden die MBT im Prinzip im Laufe der Dekaden wieder de facto zu schweren Panzern, also dem was man im 2WK ausschließlich zum Zweck des Stellungsdurchbruchs und der Defensive angedacht hätte.
Gleichzeitig stieg damit die Entourage (wie du es nennst), also der ganze Anhang welcher für den Betrieb eines solchen KPz notwendig ist.
Aus diesen Umständen (die dir ja alle bekannt sind) ergibt sich für mich eben zwingend die Schlußfolgerung, dass wir bei den Kampfpanzern weg müssen von diesem Irrweg einer ständig stärkeren Kanone, einer ständig stärkeren Panzerung und dem folgend zwingend eines ständig stärkeren Motors (fortwährend steigendes Gewicht). Stattdessen müssen wir zurück zu echten MBT bzw. eher sogar zu leichten Panzern mit maximaler Querfeldeinbeweglichkeit. Dies erhöht auch in vielen Situationen eben die Duellfähigkeit, wenn die feindlichen Panzer weiter primär entlang der "Schienen" operieren während man selbst unabhängiger von diesen ist. Zugleich sinkt so eben die Entourage. Und man wird deutlich weniger empfindlich für feindliche Aufklärung und feindliche Luftangriffe, die eigenen Kräfte können dislozierter eingesetzt werden und können viel eher im Gelände verborgen werden.
Um die Analogie von den Rittern noch einmal zu verwenden: im Spätmittelalter erzeugte jeder Ritter einen erstaunlich großen Anhang von Begleitern um überhaupt eingesetzt werden zu können. Bis schließlich Ritter primär gegen andere Ritter kämpften (da sie zu allem anderen kaum noch zu gebrauchen waren). Dem folgend aber entwickelte sich in der Neu-Zeit (wieder) eine normale Kavallerie welche in vielen Bereichen de facto wieder die Fähigkeiten erlangte welche Ritter in ihren Anfängen auch hatten. Die Entwicklung der Kürassierer im Dreißigjährigen Krieg - insbesondere die Entwicklung der schwedischen Kavallerie zeigen auf, wie eine solche Weiterentwicklung überschwerer Einheiten hin zu leichteren Einheiten kriegsgeschichtlich abgelaufen ist.
Die gleiche Entwicklung könnte und sollte jetzt auch bei uns in Bezug auf Kampfpanzer ablaufen. Wir benötigen zwingend leichtere Einheiten, welche viel leichter sind, einen geringeren logistischen Fußabdruck haben, eine deutlich größere Querfeldeinbeweglichkeit, eine größere operative und strategische Beweglichkeit und welche auch insgesamt deutlich weniger kosten und dadurch größere Stückzahlen ermöglichen.
Dazu müssen sie zuvorderst kleiner und kompakter sein (je geringer die Oberfläche, desto leichter die Panzerung) und sie benötigen ein anderes Bewaffnungs-Konzept. Um einerseits noch feindliche Infrastruktur zerstören zu können ist ein Kaliber im Bereich von um die 50 bis 75mm ausreichend. Das reicht auch für einen Mission-Kill bei feindlichen KPz und gegen die Seiten- und Rückwärtige Panzerung derselben. Für den Durchschlag frontaler Panzerung hingegen wären Hochgeschwindigkeits-PALR die Lösung, um die Kanone vom Kaliber her klein und leicht zu halten. Ein Beispiel für ein solches System wäre CKEM.
Ein solcher Panzer könnte insbesondere auch vermehrt abseits der zivilen Infrastruktur kämpfen und benötigt damit auch weniger "Schutzhülle" wie du das Drumherum nennst. Eine solche Reduzierung des notwendigen Anhangs wäre bereits ein Wert an sich. Eine Maschinenkanone im genannten Kaliber würde darüber hinaus es auch ermöglichen mit sehr hoher Elevation zu agieren und diese Waffe auch gegen Luftziele einzusetzen womit diese Kampfpanzer auch Teil der streitkräftegemeinsamen Luftraumverteidigung wären. Aufgrund der Elevation könnte man die Kanonen auch im Bogenfeuer über weite Distanzen als Teil der streitkräftegemeinsamen Feuerunterstützung einsetzen, damit die Dachpanzerung feindlicher KPz angreifen und das Feuer von KPz welche sich nicht im Sichtbereich befinden zusätzlich im Kampf abrufen.
So weit mal meine grobe grundlegende Konzeption eines zukünftigen Kampfpanzers welcher ausdrücklich weiter ein MBT wäre - also die Aufgaben eines leichten Panzers und eines schweren Panzers zugleich übernehmen kann.
Zitat:KPz sind besonders entlang zivil ausgebauter Infrastruktur gefährlich. Sie können diese nämlich nutzen um schnell vorzustoßen (Die Stoßkraft ist unerreicht) und gleichzeitig sind sie in der Lage diese Infrastruktur für den Gegner zu zerstören.
Ursprünglich aber war die Aufgabe von KPz eben abseits ausgebauter ziviler Infrastruktur zu agieren und gerade dort schnell vorzustoßen - und dies auch frontal entgegen feindlicher Stellungssysteme (1WK). Als diese aufgrund der Panzerabwehrfähigkeiten frontal nicht mehr so zu durchstoßen waren (2WK) begann man sie zu umgehen, wodurch erneut eine Befähigung abseits der zivilen Infrastruktur schnell vorstoßen zu können notwendig war. Spezifisch bei den Deutschen kam dazu noch der Aspekt von Defensiv-Panzern welche konträr dazu eine schwerere Panzerung benötigten und hier begann erstmals die Abhängigkeit von ziviler Infrastruktur.
Da man aber in dieser Zeit sich endlos ausdehnender HKL und tiefer Stellungssysteme weiterhin auch Panzer benötigte um feindliche Positionen zu durchstoßen führte dies bereits 2WK eben zu Überlegungen einer Trennung von schweren Panzern welche dem Durchstoß und der Defensive dienen und leichten Panzern welche der Umgehung und dem Angriff dienen.
Das MBT Konzept löste diese Dualität dann im Endeffekt auf so dass man je nach den Umständen mit ein und demselben System beide Aufgaben übernehmen konnte. Und mit dem MBT aber setzte sich dann diese Spirale in Gang, in welcher fortwährend die Panzerung, der Motor und die Kanone schwerer/leistungsfähiger/größer wurden. So wurden die MBT im Prinzip im Laufe der Dekaden wieder de facto zu schweren Panzern, also dem was man im 2WK ausschließlich zum Zweck des Stellungsdurchbruchs und der Defensive angedacht hätte.
Gleichzeitig stieg damit die Entourage (wie du es nennst), also der ganze Anhang welcher für den Betrieb eines solchen KPz notwendig ist.
Aus diesen Umständen (die dir ja alle bekannt sind) ergibt sich für mich eben zwingend die Schlußfolgerung, dass wir bei den Kampfpanzern weg müssen von diesem Irrweg einer ständig stärkeren Kanone, einer ständig stärkeren Panzerung und dem folgend zwingend eines ständig stärkeren Motors (fortwährend steigendes Gewicht). Stattdessen müssen wir zurück zu echten MBT bzw. eher sogar zu leichten Panzern mit maximaler Querfeldeinbeweglichkeit. Dies erhöht auch in vielen Situationen eben die Duellfähigkeit, wenn die feindlichen Panzer weiter primär entlang der "Schienen" operieren während man selbst unabhängiger von diesen ist. Zugleich sinkt so eben die Entourage. Und man wird deutlich weniger empfindlich für feindliche Aufklärung und feindliche Luftangriffe, die eigenen Kräfte können dislozierter eingesetzt werden und können viel eher im Gelände verborgen werden.
Um die Analogie von den Rittern noch einmal zu verwenden: im Spätmittelalter erzeugte jeder Ritter einen erstaunlich großen Anhang von Begleitern um überhaupt eingesetzt werden zu können. Bis schließlich Ritter primär gegen andere Ritter kämpften (da sie zu allem anderen kaum noch zu gebrauchen waren). Dem folgend aber entwickelte sich in der Neu-Zeit (wieder) eine normale Kavallerie welche in vielen Bereichen de facto wieder die Fähigkeiten erlangte welche Ritter in ihren Anfängen auch hatten. Die Entwicklung der Kürassierer im Dreißigjährigen Krieg - insbesondere die Entwicklung der schwedischen Kavallerie zeigen auf, wie eine solche Weiterentwicklung überschwerer Einheiten hin zu leichteren Einheiten kriegsgeschichtlich abgelaufen ist.
Die gleiche Entwicklung könnte und sollte jetzt auch bei uns in Bezug auf Kampfpanzer ablaufen. Wir benötigen zwingend leichtere Einheiten, welche viel leichter sind, einen geringeren logistischen Fußabdruck haben, eine deutlich größere Querfeldeinbeweglichkeit, eine größere operative und strategische Beweglichkeit und welche auch insgesamt deutlich weniger kosten und dadurch größere Stückzahlen ermöglichen.
Dazu müssen sie zuvorderst kleiner und kompakter sein (je geringer die Oberfläche, desto leichter die Panzerung) und sie benötigen ein anderes Bewaffnungs-Konzept. Um einerseits noch feindliche Infrastruktur zerstören zu können ist ein Kaliber im Bereich von um die 50 bis 75mm ausreichend. Das reicht auch für einen Mission-Kill bei feindlichen KPz und gegen die Seiten- und Rückwärtige Panzerung derselben. Für den Durchschlag frontaler Panzerung hingegen wären Hochgeschwindigkeits-PALR die Lösung, um die Kanone vom Kaliber her klein und leicht zu halten. Ein Beispiel für ein solches System wäre CKEM.
Ein solcher Panzer könnte insbesondere auch vermehrt abseits der zivilen Infrastruktur kämpfen und benötigt damit auch weniger "Schutzhülle" wie du das Drumherum nennst. Eine solche Reduzierung des notwendigen Anhangs wäre bereits ein Wert an sich. Eine Maschinenkanone im genannten Kaliber würde darüber hinaus es auch ermöglichen mit sehr hoher Elevation zu agieren und diese Waffe auch gegen Luftziele einzusetzen womit diese Kampfpanzer auch Teil der streitkräftegemeinsamen Luftraumverteidigung wären. Aufgrund der Elevation könnte man die Kanonen auch im Bogenfeuer über weite Distanzen als Teil der streitkräftegemeinsamen Feuerunterstützung einsetzen, damit die Dachpanzerung feindlicher KPz angreifen und das Feuer von KPz welche sich nicht im Sichtbereich befinden zusätzlich im Kampf abrufen.
So weit mal meine grobe grundlegende Konzeption eines zukünftigen Kampfpanzers welcher ausdrücklich weiter ein MBT wäre - also die Aufgaben eines leichten Panzers und eines schweren Panzers zugleich übernehmen kann.