Umfrage: Sollte es in der nächsten Dekade einen Schwerpunkt geben, und falls ja, wo sollte dieser liegen?
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Bundeswehr - Wunschkonzert 2021
#12
Ich kann dir bezüglich der Ränge und ihrer Orientierung an den jeweiligen Ebenen durchaus zustimmen, aber man benötigt deshalb nicht zwingend getrennte Laufbahnen. Zumal die eigentliche militärische Führung sowohl auf der Taktischen bis zur Strategischen Ebene durchaus überwiegend durch Offiziere erfolgt. Dann ist noch der Aspekt zu bedenken, dass man für eine echte Auftragstaktik ein größeres Verständnis der jeweiligen Ränge für die nächsthöheren Ebenen bzw. zumindest für die nächsthöheren Einheiten der Binnenstruktur (wie du es nennst) benötigt. Und dass man in einer Kaderarmee (und etwas anderes kann die Bundeswehr selbst im Idealfall nicht sein) ebenfalls Kenntnisse benötigt die über den jeweiligen Rang hinaus gehen.

Meiner Ansicht nach ist das primäre Problem, dass wie bei jeder solchen größeren Organisation bestimmte Stellen künstlich mit nicht notwendigen Anforderungen aufgebläht werden, nur um damit den Stand und Status zu halten, Pfründe zu erhalten oder gar noch dazu zu gewinnen. Sehr vieles was in Deutschland früher eine einfache Berufsausbildung war, wird heute zum Studium aufgebläht. Unmengen unnötigen Wissens werden mit dem Vorwand einer angeblich notwendigen ganzheitlichen und über das vorgebliche Fachidiotentum hinaus gehenden Bildung erlernt, dass eigentliche handwerkliche Können und im Fall des Militärs das Kriegshandwerk de facto verlernt.

So studieren heute junge Offiziere bei der Bundeswehr allen Ernstes Erziehungswissenschaften, erreichen den Rang eines Major und sind rein militärisch nicht über die Verzögerung und das setzen von ein paar Versorgungspunkten für ein Bataillon auf einer Karte bei einer Computersimulation hinaus gekommen. Sie wissen dann wirklich sehr viel über alles möglich, insbesondere im Bereich der Menschenrechte, der politischen Gesamtumstände wie sie nach vorgegebener Meinung zu sein haben, der sogenannten Inneren Führung und anderem dergleichenen Schwachsinn der mit der Einsatzrealität nichts zu tun hat.

Sie sind keine Kriegshandwerker mehr, sie sind Geisteswissenschaftler mit lediglich rudimentären Kenntnissen der Kriegsführung. Sie sind keine Soldaten mehr, sie sind Studenten.

Ein wesentlicher Aspekt wäre beschließend meiner Meinung nach noch die Frage der Aufstiegsgeschwindigkeit und allgemein der Geschwindigkeit der Ausbildung. Wir sind viel zu langsam. Den nächsten Krieg wird der schnellere gewinnen und diese Schnelligkeit muss auf allen Ebenen das Primat werden. Es wird bei der Bundeswehr unfassbar viel Zeit verschwendet. Wenn jemand fähig ist und in kürzerer Zeit mehr erlernen kann und dann deutlich fähiger ist als andere, muss er auch deutlich schneller aufsteigen können. Diese Geschwindigkeit im Aufstieg wäre ein großer Anreiz für Mehrleistung, ebenso eine sich aus solcher Mehrleistung ergebende Berufssicherheit. Viele sagen zu sich: warum sich anstrengen? ich werde so oder so kein Berufssoldat, und meine Beförderung kriege ich nach so und soviel Monaten ebenso völlig gleich was die Umstände sind. Wenn gewährleistet würde, dass man überspringend rasant hoch kommen kann (mit dem entsprechenden deutlich höheren Sold und der Stellung welche ich in ihrer Bedeutung erheblich ausbauen würde), wäre dies für die militärische Leistungsfähigkeit förderlich und würde insgesamt eine schnellere Befähigung zur Folge haben.

Nun wird immer erwiedert: aber was ist mit denen, die nicht aufsteigen können - wie soll man Leute dazu motivieren Leistung zu bringen wenn sie den gleichen Sold kriegen völlig gleich ob sie Leistung bringen oder nicht? Und darüber hinaus auch von der Karriere her nicht hochkommen können, es also ökonomisch gesehen keinen Grund für sie gibt nicht ständig Minderleistungen zu bringen, weil sie so ihren persönlichen Vorteil steigern können? Dies wird oft auch als Hauptargument dafür angeführt, warum eine Begrenzung der Dienstzeit so wesentlich ist, warum Zeitsoldaten gut seien und man ständig besser alle durch Jüngere ersetzt wie es zur Zeit ja der Fall ist.

Die Antwort darauf lautet: Berufssicherheit in Form einer Lebenslangen Verwendung bei fortwährender und nicht nachlassender Erbringung der notwendigen Mindest-Beurteilung sowie eine Erhöhung des Soldes trotz gleichen Ranges, wenn die Beurteilung deutliche Mehrleistung aufzeigt. Im Prinzip eine Leistungslaufbahn ohne (Dienstgrad) Karriere. Gerade in den zunehmend prekären Beschäftigungsverhältnissen der Gegenwart die jetzt aufgrund der Pandemie stark zunehmen werden, würde eine solche Leistungslaufbahn ohne Erlangung höherer Ränge ein starker Anreiz sein möglichst große Leistung zu erbringen.

Warum strebt man eine Karriere mit Steigerung des Dienstgrades überhaupt an? Weil man mehr Macht hat, aber auch weil es mehr Geld bingt. Wenn man Geld und Macht entkoppelt gibt das auch denen weiter Anreize, welche in der Macht aufgrund der Umstände nicht steigen können. Gleichzeitig aber darf es nicht wie beispielsweise bei der Polizei eine Art Lebenszeit-Verbeamtung geben - wer also nicht gewisse Leistung erbringt, dessen zeitlich immer für bestimmte Zeiträume befristeter Vertrag endet. Gerade dazu muss aber zuvorderst wie geschrieben dass Besoldungsrecht komplett neu geschaffen und vollständig vom Beamtenrecht getrennt werden.


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