28.12.2020, 22:39
(28.12.2020, 22:23)Mondgesicht schrieb: Es wird spannend sein, die Wohlfahrtsverluste oder -gewinne zu beobachten und zu sehen, wo diese auftreten.
Die Londoner City wird leiden, sie stand bisher viel zu stark im Zentrum des brit, äh, englischen Denkens.
Denn die Finanzbranche wird Probleme bekommen.
Viele EU-Einwanderer, Billiglöhner, werden sich endgültig abwenden, sind aber eigentlich bereits systemrelevant geworden. Bobby, Dave und Dan werden nur ungern ihr kaltes Büchsenbier stehen lassen um den Müll abzufahren.
Dann ist da die Frage nach dem Lohnniveau. Wird dieses sinken, um Wettbewerbsfähig bleiben zu können? Würden sich die Menschen damit zufrieden geben?
Werden die Leute sich wehren, wenn der NHS trotz des Brexits nicht mit den angeblichen Milliarden gepampert wird, die bisher nach Brüssel flossen?
Werden die abgehängten Regionen Englands, die bisher massive Strukturhilfen aus Brüssel bekamen, nun aus London mit Geld versorgt werden?
Das wird ne interessante Geschichte.
Ich stimme zu dass die Finanzbranche wohl am Ehesten Probleme bekommen wird. Arbeitskräfte aus der EU werden aber sicher bleiben. Die etwa eine Million EU-Einwanderer die Sozialhilfe beziehen hingegen nicht. Die EU will wohl Abschlüsse aus GB nicht mehr direkt anerkennen, was dazu führen wird dass weniger britische Fachkräfte abwandern werden. Damit hat die EU den Torys sogar noch einen Gefallen getan. Einige Milliarden Pfund wird man also erst einmal einsparen plus die Sozialleistungen für etwa eine Million Menschen die wohl in die EU zurückkehren müssen. Ob diese Gelder dann anteilig ins Gesundheitssystem gesteckt werden oder als Strukturhilfen verteilt werden wird sich zeigen, ich gehe zumindest teilweise davon aus.