Leichte Infanterie
Nelson:

Messer sollte man meiner Meinung nach grundsätzlich nicht zum Hacken hernehmen. Es gibt dafür auch gar keinen Grund. Es erstaunt mich immer sehr, wenn irgendwelche Outdoor-Enthusiasten und sogenannte Bushcrafter wie man das heute wohl so nennt mit ihren Messern Holz spalten etc Zudem hat jeder auch eine Drahtsäge dabei und sägen ist wesentlich leiser als Hacken. Als Jagdwaffe ist das schallgedämpfte Sturmgewehr wohl wesentlich besser geeignet - so man überhaupt auf die Jagd gehen will (das läuft mehr unter Gelegenheitsfälle) und als Hammer kann man alles mögliche andere nehmen, von Holzprügeln bis hin zu Steinen. So man überhaupt Hämmern will, auch das sind recht spezielle Sonderfälle.

Natürlich kann man mit einem leichten Messer nicht das was man mit einem großen stabilen Bowie-Messer könnte, aber man kann damit sehr viel mehr als du hier anscheinend annimmst. Und ein großes Messer ist in den meisten Fällen nur totes Gewicht. Für jedes Gramm dass man beim Messer einsparen kann, kann man ein paar Patronen mehr mitnehmen.

Das Verhältnis von Arbeiten ausführenden und Sichernden ergibt sich im Weiteren gerade eben aus der großen Verwundbarkeit und der Notwendigkeit bei einer Zufallsbegegnung sofort ausreichend Feuerkraft und Reaktionsvermögen zu haben. Bei einer 1 : 2 Gliederung wie du sie hier vorsiehst besteht die Gefahr dass die eigene sofort verfügbare Kampfkraft in vielen Fällen nicht mal dafür ausreicht die sofortige Flucht zu sichern. Ein 1 : 1 Verhältnis ist bereits grenzwertig risikoreich, eher sollten sogar noch mehr sichern im Verhältnis zu denen die arbeiten.

Die kurze russische Schaufel gefällt mir dahin gehend besser als der Linnemann-Spaten, als das sie vorne Spitzer ist und damit besser in schwierigen Boden hinein gräbt. Hab sowohl ein russisches Original als auch den Cold Steel Nachbau. Die Kanten sind scharf, eine Sägezahnung ist meiner Meinung nach überflüssig, könnte man aber natürlich leicht dazu nehmen. Gerade im Wald sind Wurzeln ein primäres Problem und Sägen wie geschrieben leiser als Hacken. Und Hacken ist zwar durchaus eine gute zusätzliche Fähigkeit, aber ich stehe tatsächlich einfach auf den Purismus dieser Schaufel. Zudem ist sie etwas kompakter und leichter als vergleichbare Modelle (beispielsweise der Glock-Spaten).

Man muss die einfach mal in der Hand gehabt haben und damit gegraben haben, dann versteht man den Vorteil sofort. Ich halte allgemein nicht viel von Cold Steel Produkten, aber ihr Nachbau der Schaufel ist noch besser als das Original, wenn sie ihn leider auch so marktschreierisch als Speznaz Schaufel verkaufen. Das ist natürlich Unfug, ändert aber nichts am enormen Wert speziell dieses einen Produktes. Schanzen ist aber ohnehin für echte leichte Infanterie eine fragwürdige Sache und wäre eine Ausnahme. Eher sollte man nicht schanzen, sondern in Bewegung bleiben. Graben tut man aus ganz anderen Gründen, beispielsweise für Minen / Sprengfallen etc
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