Leichte Infanterie
Nelson:

Zitat:Da unsere Städte äußerst verkehrsfreundlich und unsere Wälder in ihrer Masse sehr zergliedert und forstwirtschaftlich genutzt sind, sehe ich sie größtenteils als "Mischräume", in denen auch abgesessene Panzergrenadiere operieren können (müssen).

Zweifelsohne können sie dass, aber sie gehen dann gegen echte leichte Infanterie schlicht und einfach unter. Den sie sind zu wenige und weniger beweglich, da aufgrund Minderzahl von der Kampfkraft her an die Fahrzeuge gebunden. Um es noch mal hervor zu heben: bei gleichem Gesamtaufwand kann man für nur ein Panzergrenadier-Bataillon mit einer ziemlich geringen Stärke im abgesessenen Bereich, also nur wenigen tatsächlich einsetzbaren Infanteristen im Vergleich, immer eine deutlich größere Zahl Infanteristen ohne Fahrzeuge aufstellen, deren Wirkmittel aber sowohl für die Schützenpanzer wie auch für die Grenadiere selbst in diesem Gelände im Prinzip das Ende bedeuten.
Zudem bluten Infanterie-Verbände rasant aus und haben Panzergrenadiere daher nicht die notwendige Durchhaltefähigkeit bei ernsthaften Verlusten.

Zitat:Lohnt es sich wirklich, einen hochbezahlten deutschen Zeitsoldaten in irgendein Kolonialscharmützel zu schicken, wenn ein Gurkha oder Tutsi die gleiche Aufgabe für ein Fünftel der Kosten übernehmen kann?

Die Frage ist: was ist der Kontext, was ist die Zielsetzung, wozu überhaupt diese Präsenz? Beispielsweise kann der Einsatz eines deutschen Soldaten schlicht und einfach auch schon das Ziel für sich selbst sein, ohne irgend etwas anderes in Wahrheit erreichen zu wollen.

Zitat:Ich wäre z.B. sehr gerne bereit, stehende Söldnereinheiten für derartige Zwecke in unsere Streitkräfte zu integrieren - etwa nach Vorbild der französischen Fremdenlegion oder der britischen und indischen Gurkhas. Beide Formationen haben ihre jeweiligen Dienstherren in jahrhundertelangem Dienst nie im Stich gelassen.

Man könnte hier natürlich jetzt auf die OAS verweisen, und darauf, dass die Gurkhas wie die Legion eigentlich genau genommen keine echten Söldner sind, sondern stehende Heereseinheiten die halt lediglich einen anderen ethnischen Hintergrund haben (viele Bundeswehrsoldaten sind mehr Söldner als die Gurkhas), und wo jetzt überhaupt die Linie zwischen Söldnern und Soldaten verläuft etc

Aber das führt einerseits zu weit weg und andererseits sind die Neben- und Fernwirkungen einer solchen Strategie meiner Meinung nach extrem schädlich für einen Staat. Es schwächt das Militärische in unserer Gesellschaft nur noch weiter, erhöht nur noch weiter die Wehrunfähigkeit und schafft Abhängigkeiten, noch darüber hinaus stellen solche Einheiten dann ein zunehmend destabilisierendes Element in ihren Herkunftsländern dar und insgesamt überwiegt der Schaden langfristig den kurzfristigen Nutzen den dies haben mag gewaltig. Nationen die nicht in der Lage und vor allem nicht Willens sind, für sich selbst zu kämpfen, haben in der gesamten Geschichte der Menschheit im Schnitt immer den kürzeren gezogen oder ihre jeweiligen Militärstrategien haben als mindestes immense sonstige Probleme hervor gebracht. Kurz und einfach: eine nationale leichte Infanterie ist am besten in Form einer Miliz für die Landesverteidigung darstellbar und als Teil einer gesonderten Teilstreitkraft ergänzend zu den Spezialeinheiten im Bereich der Berufssoldaten.
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