13.12.2020, 18:59
Zitat: Was unter anderem nach Auffassung der Finnen (immerhin EU Mitglied) problemlos mit dem Ottawa Abkommen vereinbar wäre, sind ferngezündete Anti-Personen Wirkmittel (ähnlich der Claymore), nur dass Finnland hier inzwischen sehr viel weiter entwickelte Typen eingeführt hat, die beispielsweise bei Auslösung erstmal ein gutes Stück nach oben in die Luft gehen und von dort aus schräg nach unten wirken, so dass auch liegende (am Boden gleitende) Gegner massiv getroffen werden. Da diese finnischen Systeme bereits vollständig ausgereift und für die finnische Armee beschafft wurden, Finnland diese sicher auch exportieren würde, wäre hier ein Einkauf dieser Wirkmittel extrem einfach. Zudem sollen sie sehr günstig sein.
Immer her damit. "Ferngezündete Anti-Personen-Wirkmittel" wäre sogar ein Name, der halbwegs akzeptabel sein könnte.
Zitat: Drohnen und leichte Infanterie schließen einander aber nicht aus. Wo soll hier der Widerspruch sein? Offenes leeres Terrain geringer Truppendichte ist zunächst mal nur dahin gehend relevant, dass es der Gegner für seine Bewegung nutzt. Zweifelsohne muss man diese daher aufklären / unterbinden. Das machen die Drohnen für sich alleine. Wozu also Panzer in diesem Szenario ? Für den Aufwand von Panzern könnte man schon richtige Luftsturm-Truppen und Hubschrauber vorhalten, die hier nochmal wesentlich schneller und weitgreifender operieren können.
Panzer brauchen wir auch nicht zwingend. Nur eine Möglichkeit, um die Leichte Infanterie so schnell und sicher wie möglich zum aufgeklärten Feind zu transportieren (falls die Drohne die Bekämpfung nicht gleich selbst übernehmen kann). Ob das jetzt per Hubschrauber geschieht, per Badewannenpanzer oder per requiriertem Toyota ist dann nur eine Frage der Logistik. Mein Ausgangszenario war ja auch: Der Gegner ist bei Bedarf motorisiert (mit besagten Toyotas). Wenn ich ihn stellen will, muss ich ihm diese Mobilität entweder nehmen (indem ich etwa ein "Frei-Feuer-Gebiet" für Fahrzeuge außerhalb bestimmter Parameter erlasse) - oder ich muss mindestens so mobil sein wie der Gegner.
Zitat: Eine Sache aber scheint Mißverständnisse anzuziehen, nämlich die adäquate Einsatzweise von (echter) Leichter Infanterie. Über der Leichten Infanterie schwebt latent der Einwand, die Mobilität, Feuerkraft etc. wäre nicht ausreichend für ... und jetzt kommt's: ... die Einsatzweise, wie sie für Panzergrenadiere vorgesehen ist Wie an anderer Stelle erwähnt, ist die adäquate Einsatzweise Leichter Infanterie besser am Scharfschützen oder am Fernaufklärer abzulesen. Sowohl der eine als auch der andere bestreicht das Areal aus verschleierter Position heraus. Je eskalierter die Lage, desto "geisterhafter" die leichten Kräfte.
Um nicht wie Panzergrenadiere operieren zu müssen, muss Leichte Infanterie in Gelände eingesetzt werden, welches für Panzergrenadiere nicht oder nur schwer zugänglich ist. Sprich: Dschungel, Hochgebirge, Sümpfe, bestimmter urbaner Raum. Ist dieses Gelände nicht gegeben, dann ist auch die leichte Infanterie fehl am Platze.
Der Einsatz Leichter Infanterie in asymmetrischen Konflikten ist verführerisch (da logistisch leicht organisierbar) und kann, wie Quintus aufzeigt, auch durchaus erfolgreich sein (sofern die Zivilbevölkerung gewonnen wird). Unsere grundsätzliche Lösung müsste aber lauten: Wir entsenden keine eigene Infanterie in asymmetrische Konflikte. Entweder, wir verfügen über Partner die entsprechende Truppen stellen können - dann unterstützen wir diese mehr oder weniger indirekt durch Ausbildung, Waffenlieferung und Luftunterstützung. Sind "die Unsrigen" so korrupt, desorganisiert oder schlichtweg verrückt, dass sie selbst mit ein wenig Hilfe keine brauchbare Infanterie stellen können - dann wenden wir uns besser ihren Gegnern zu, denn die gewinnen dann über kurz oder lang eh. Sollten wir doch mal in der unglücklichen Lage sein, ein bestimmtes Regime unbedingt am Leben halten zu müssen, bleiben uns noch immer zwei Alternativen. A) Wir heuern die Armee eines dritten Staates an (Kenia z.B. hätte sich gerne für uns des Problems in Somalia angenommen) oder B) Wir greifen auf Söldner zurück.