Leichte Infanterie
@ Quintus


Zitat: Terrain wird nicht durch motorisierte / mechanisierte Patrouillen kontrolliert, dass ist eine Illusion. Im günstigsten Fall erzeugt so etwas Begegung und dem folgend Verzögerung. Alles was nicht zur Fuß patroulliert werden kann, ist nicht unter Kontrolle. Und man unterschätzt die Reichweite und den tatsächlichen Einsatzradius zur Fuß. Heute rücken (aus vielerlei Gründen) selbst mechanisierte Einheiten oft pro Tag nicht weiter vor als man es tatsächlich auch zur Fuß könnte und das selbst im konventionellen Krieg. Es könnte der Punkt kommen, wo man zur Fuß nicht langsamer sein wird als mit Fahrzeugen, aufgrund der Notwendigkeit der Tarnung, Dislozierung und der notwendigen Vorsicht beim Vorgehen.

Das kommt sehr stark aufs Terrain, die größe des Gebiets und die eigenen Kräfte an. Ein zu Fuß operierender Verband kontrolliert ja auch nur das, was er gerade sieht. Im Dschungel oder in der Großstadt mag es dazu keine Alternative geben. Je offener das Terrain jedoch ist, desto mehr kann (und muss!) ich die eigentliche Überwachungsaufgabe an Drohnen deligieren. Wir haben schlichtweg nicht genügend Leute, um den Norden Malis zu Fuß abzugrasen. Das Ziel müsste es natürlich sein, die Bevölkerung zu gewinnen - nur brauchen wir dafür lokale Eliten. Und meistens sind gewichtige Teile dieser Eliten der Hauptgrund dafür, warum wir überhaupt eingreifen mussten. In Punkto Aufklärung und Tarnung: Wie gut lässt sich hier eigentlich LIDAR zur Aufklärung feindlicher Stellungen nutzen?


Zitat: Die Gesundheit insgesamt über die ganze Menge ist deutlich besser. Die Körper sind durch gute Ernährung und medizinische Versorgung insgesamt im Schnitt leistungsfähiger. Die Bildung (Schule) und Ausbildung bieten immense Möglichkeiten zur Durchführung komplexer Handlungen und Taktiken, sowie das Fundament für den heutigen technischen Krieg und die Verwendung von Hochtechnologie. Die Intelligenz ist durchschnittlich höher, ebenso das Wissen insgesamt an sich. Die heutigen jungen Menschen bieten rein von ihren Körpern und ihrem Wissen her ein herausragend gutes Menschenmaterial, dass im Schnitt keinen Vergleich mit früher zu scheuen braucht.

Schulische Bildung hat natürlich ihre Vorzüge, allerdings sehe ich ihre positive Wirkung bei den Jägern doch als vergleichsweise gering an (ein Beispiel: Kartenlesen oder Erste-Hilfe wird nicht gelehrt, aber dafür können die meisten Gymnasiasten dir eine Gedichtinterpretation auf drei Sprachen liefern) zumal das Niveau der schulischen Bildung (zumindest in Deutschland, aber sichtbar auch in den USA) systematisch abgesenkt wird. Die zweifellos gegebene Vertrautheit mit Hochtechnologie würde ich vor allem im Drohnen-Sektor nutzen, sie könnte aber auch sehr nützlich werden, wenn (wie beim neuen amerikanischen NGSW-Programm) "smarte" Zielvorrichtungen und Brillen zum Einsatz kommen. Zudem sind die Menschen zwar größer und besser ernährt - aber auch wesentlich übergewichtiger. Die reine Muskelmasse dürfte - da die wenigsten Jugendlichen an körperliche Arbeit gewöhnt sind - auch nicht sonderlich beeindruckend sein. Unser größter Vorteil (der durch die demographische Entwicklung teilweise wieder ausgeglichen wird) ist aber, dass wir heute in wesentlich größerem Umfang Frauen rekrutieren und militärisch sinnvoll einsetzen können. Vielleicht nicht unbedingt bei den Jägern, aber einem Panzer dürfte es völlig egal sein, welche Chromosomen sein Fahrer mit sich rumschleppt.


Zitat: Was man hierzulande praktisch real tun könnte wäre, die Bushcraft- und Survival Szene massiv zu fördern (auch indirekt) und noch mehr die Jäger, Angler, die Trekking-Szene usw. und insbesondere auch die Sportschützen. Es gibt gerade hier in dieser Bundesrepublik durchaus einen zunehmenden Drang zurück in die "Natur" (auch wenn es in Deutschland eine solche de facto nicht mehr gibt) auf welchen man hier aufsteigen könnte. Stattdesen bekämpft der Staat all die genannten Gruppierungen immer mehr - statt zu begreifen, dass die Förderung dieser Gruppen militärisch relevant ist. Kindern und Jugendlichen beispielsweise die Jagd zu ermöglichen und hier weitgehend die Gesetze zu liberalisieren ist aktive Landesverteidigung. Das wird von Grundauf nicht mehr verstanden

Ich würde noch die Sportvereine hinzusetzen. Es ist mir völlig unverständlich, weshalb jeder halbwegs seriöse Sportverein keinerlei Probleme damit hat, Zivilisten im möglichst gezielten Erwürgen oder Erschlagen ihrer Nachbarn zu schulen (Judo, Karate, Taekwondo, Ringen...), es aber kaum vereinsmäßige Anlagen für Paintball oder Softair gibt. Zudem bräuchten wir eine verbesserte Vernetzung der Schützenvereine zu den Schulen. An meiner Schule wurde Judo angeboten und am Sporttag auch schon mal eine Delegation auf den Golfplatz oder zum Baseball geschickt - aber der Schützenverein blieb mit der lapidaren Bemerkung beiseitegedrückt, wem in der 11. Klasse ich denn bitteschön ein Gewehr in die Hand drücken wollen würde. Das war übrigens noch zur Zeit der aktiven Wehrpflicht...
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