11.10.2020, 13:38
(11.10.2020, 12:50)Helios schrieb: Nicht jede nationale Forderung ist aber eine "Goldrandlösung", hier muss man durchaus differenzieren. Ansonsten würden uns zur Geisel der Industrie machen, die dann nach ihrem Gutdünken darüber bestimmen könnte, was die Armee zu brauchen hat - denn alles andere wäre ja ein Sonderwunsch und damit "Goldrand".
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Was das erstere angeht, der geforderte deutsche Wertschöpfungsanteil, so ist das eine Goldrandlösung, nur weil sie gegenüber der bestehenden Infrastruktur teurer ist? Wie so oft gefordert soll hier schon im Zuge der Beschaffung auch der Betrieb gesichert und der hiesigen Industrie ein Anteil verschafft werden, und schon landet das wieder auf den Prüfstand, weil es mehr Geld als erwartet kostet? Was wird denn erwartet, eine kostenneutrale Lösung?
Warum können wir denn nicht einfach mal was von der Stange kaufen? Ohne eine einzige Änderung?
Angenommen: Wir haben ein Budget x.
Entweder ich kaufe jetzt mehr Goldrand (stärkere Triebwerke oder mehr "Wertschöpfungsanteil") und bekomme dafür weniger Hubschrauber, also Stückzahl.
Oder ich bekomme mehr Hubschrauber, also mehr Stückzahl, dafür weniger Goldrand (Wertschöpfungsanteil und Triebwerke).
Ist doch Jacke wie Hose. Wenn ich wirklich von der Stange kaufe und einen geringeren Klarstand (guck mal auf den Tiger, Haha ) habe, habe ich dafür mehr Stückzahl, das gleicht sich in etwa aus (Transformationskurve).
Hier wird offenbar durch Druck von Lobbyisten versucht, etwas passend zu machen. Wir haben keine eigene Hubschraubertechnologie auf diesem Niveau. Die Wertschöpfung ins Inland zu holen macht wenig Sinn. Hat was mit Spezialisierung zu tun.
Beim Sturmgewehr macht es Sinn, den Auftrag ins Land zu holen, weil wir Know-How nicht importieren müssen, alles ist da.