04.10.2020, 21:55
Die Azeris sagen klar, dass sie erst aufhören, wenn das Gebiet befreit ist. Für mich ist das ein Jetzt-oder-Nie-Verhalten. Ein Waffenstillstand, der vor der Eroberung von Bergkarabach in Kraft tritt, würde für Aserbaidschan und die Türkei einen Gesichtsverlust bedeuten. Also werden sie darauf nur eingehen, wenn die militärischen Verluste in den eigenen Reihen inakzeptabel werden. Danach siehts momentan noch nicht aus. Bei all der Propaganda (und davon gibts beidseitig reichlich) scheint es mir doch so, dass die aserbaidschanischen Streitkräfte die Oberhand haben. Es werden keine armenischen Geländegewinne oder Rückeroberungen gemeldet, auf der anderen Seite aber schon. Die Bayraktar-Drohnen scheinen gegen Grossgerät am Boden sehr effektiv zu sein, Abschüsse wurden davon noch keine gemeldet.
Die Situation ist somit gänzlich anders als in Idlib, wo die türkischen Streitkräfte anfangs zwar viele Erfolge verbuchen konnten, aber sofort stehen geblieben sind, als sich Russland einmischte. Bei der Offensive in Idlib sind auch einige der türkischen UCAV abgeschossen worden (in Bergkarabach bislang nur UAV), was die Effektivität der Türken ins Stocken brachte. Die Armenier scheinen bislang kein Mittel gegen die Bayraktar-Drohnen zu haben.
Anm.: Ich gehe davon aus, dass mit Ausnahme der Harop als Selbstmorddrohnen nur die Bayraktar TB2 der Aserbaidschaner bewaffnet sind. Sonstige Drohnen (von denen einige abgeschossen wurden) dienen wohl nur der Aufklärung.
Eine direkte Unterstützung durch Frankreich halte ich zum Zeitpunkt auch für ausgeschlossen, andererseits stelle ich mir langsam die Frage, wie weit man die Türkei noch machen lässt in der NATO.
Russland wird sich voraussichtlich nur einmischen, wenn Teile Armeniens besetzt werden. Die Position der Russen ist aber insofern heikel, da sie ja anderswo dasselbe machen wie die Armenier: Unterstützung von Separatismus bzw. Annexion in der Ukraine und in Georgien. Man kann schlecht den Aserbaidschanern Bergkarabach gewähren und gleichzeitig der Ukraine Gebiete wegnehmen, "weil das die Lokalbevölkerung ja so will."
Die Situation ist somit gänzlich anders als in Idlib, wo die türkischen Streitkräfte anfangs zwar viele Erfolge verbuchen konnten, aber sofort stehen geblieben sind, als sich Russland einmischte. Bei der Offensive in Idlib sind auch einige der türkischen UCAV abgeschossen worden (in Bergkarabach bislang nur UAV), was die Effektivität der Türken ins Stocken brachte. Die Armenier scheinen bislang kein Mittel gegen die Bayraktar-Drohnen zu haben.
Anm.: Ich gehe davon aus, dass mit Ausnahme der Harop als Selbstmorddrohnen nur die Bayraktar TB2 der Aserbaidschaner bewaffnet sind. Sonstige Drohnen (von denen einige abgeschossen wurden) dienen wohl nur der Aufklärung.
Eine direkte Unterstützung durch Frankreich halte ich zum Zeitpunkt auch für ausgeschlossen, andererseits stelle ich mir langsam die Frage, wie weit man die Türkei noch machen lässt in der NATO.
Russland wird sich voraussichtlich nur einmischen, wenn Teile Armeniens besetzt werden. Die Position der Russen ist aber insofern heikel, da sie ja anderswo dasselbe machen wie die Armenier: Unterstützung von Separatismus bzw. Annexion in der Ukraine und in Georgien. Man kann schlecht den Aserbaidschanern Bergkarabach gewähren und gleichzeitig der Ukraine Gebiete wegnehmen, "weil das die Lokalbevölkerung ja so will."