29.09.2020, 19:06
lime:
Es reichen wenige Monate. Und ob es zu ausreichend Kämpfen kommt liegt nicht unbedingt an der Intensität des Krieges sondern primär daran wie man diesen angeht. Wenn man übervorsichtig mit der absoluten primären Zielsetzung jedwede Verluste zu vermeiden nur so tut als ob man dort Krieg führt, dann natürlich nicht.
Eine ausreichende körperliche Leistungsfähigkeit und ausreichende Schießkunst sind darüber hinaus tatsächlich in wenigen Wochen trainierbar. Das ist auch so ein Punkt: die extreme Ineffektivität des Trainings beim Militär an sich. Was da Soldaten in normalen "Linieneinheiten" innerhalb von Monaten beigebracht wird, könnte man in Wahrheit in wenigen Wochen erlernen - und auch anwenden, wenn man den die entsprechenden ideellen Werte innerhalb der Truppe hätte - diese also vor allem anderen tatsächlich kämpfen wollte.
Viel wichtiger als jede antrainierte Sportlichkeit ist die Grund-Konstitution, die Resistenz gegen Krankheiten und Umweltbedingungen und vor allem anderen die mentale Seite. Die hohen körperlichen Anforderungen und das herausfordernde körperliche Training sollen vor allem anderen gerade diesen letztgenannten Punkt sicher stellen. Es geht dabei gar nicht um den Körper, sondern um die Psyche. Deshalb diese extremen Anforderungen: um Menschenmaterial zu finden welches eben diese Grund-Konstitution und die dazu passende psychische Belastbarkeit hat.
Das ist gerade eben der Bereich auf den ich primär hinaus wollte, dass Sondereinheiten vor allem nicht deshalb besser sind als normale leichte Infanterie weil sie so viel besser schießen könnten oder so viel fitter wären, sondern weil sie eine andere Mentalität, eine andere Einstellung zum Kampf, kurz und einfach: eine andere militärische Kultur haben. Und diese resultiert vor allem aus der Mentalität der Soldaten welche man für solche Einheiten rekrutiert.
Es wäre daher die eigentliche Frage, wie man eine solche Mentalität, eine solche Einstellung auch im Rest der Kampftruppen herstellen könnte.
Praktisch: Es macht beispielsweise einfach keinen Sinn solche hochspezialisierten Einheiten für die Bewachung von Kriegsgefangenen einzusetzen, sie mit Formaldienst, fiesepingelingen Vorschriften und Political Correctnes (welch deutsches Wort!) zu belästigen und sie ständig an eine möglichst kurze Leine zu nehmen etc. Ganz allgemein wird das Militär von Vorschriften erstickt. Das resultiert nicht zuletzt daraus, was für Menschen in Friedenszeiten hohe Ränge im Militär erlangen. Die unterscheiden sich psychologisch teilweise stark von denen welche im Krieg hochkommen. Nicht zuletzt aus diesem Faktor heraus gehen Armeen im Frieden zugrunde.
Signifikante Verluste hingegen sind nicht so relevant. Sie stärken sogar oft noch die ideellen Werte solcher Einheiten und da gerade eben deren Ausbildung und Schießfähigkeiten gar nicht so relevant sind wie es erscheint senken selbst sehr hohe Verluste die Qualität solcher Einheiten nicht zwingend.
Ein Musterbeispiel dafür wären die SOG Aufklärungseinheiten im Vietnamkrieg, insbesondere des CCN. Die Verluste dieser Einheiten waren nach jedem historischen Maßstab bizarr. Die Qualität wie die Leistung dieser Einheiten nahm aber während des Kriegsverlaufes sogar noch zu. Das ganze nahm irreale Ausmaße an was die tatsächlich real geleisteten Dinge angeht, obwohl die Verlustraten regelmässig über 100 % hinaus gingen.
Es war vor allem die organisch gewachsene und eigenständige militärische Kultur - völlig abseits der sonstigen US Militärkultur - die ideellen Werte dieser Einheiten also, welche deren Einsätze überhaupt erst möglich machten.
Zitat:Bis der genannte Effekt zum Tragen kommt müsste sich ein Krieg aber über viele Monate oder eher Jahre hinziehen und es müsste während dieser Zeit auch zu ausreichend Kampfeinsätzen kommen.
Es reichen wenige Monate. Und ob es zu ausreichend Kämpfen kommt liegt nicht unbedingt an der Intensität des Krieges sondern primär daran wie man diesen angeht. Wenn man übervorsichtig mit der absoluten primären Zielsetzung jedwede Verluste zu vermeiden nur so tut als ob man dort Krieg führt, dann natürlich nicht.
Eine ausreichende körperliche Leistungsfähigkeit und ausreichende Schießkunst sind darüber hinaus tatsächlich in wenigen Wochen trainierbar. Das ist auch so ein Punkt: die extreme Ineffektivität des Trainings beim Militär an sich. Was da Soldaten in normalen "Linieneinheiten" innerhalb von Monaten beigebracht wird, könnte man in Wahrheit in wenigen Wochen erlernen - und auch anwenden, wenn man den die entsprechenden ideellen Werte innerhalb der Truppe hätte - diese also vor allem anderen tatsächlich kämpfen wollte.
Viel wichtiger als jede antrainierte Sportlichkeit ist die Grund-Konstitution, die Resistenz gegen Krankheiten und Umweltbedingungen und vor allem anderen die mentale Seite. Die hohen körperlichen Anforderungen und das herausfordernde körperliche Training sollen vor allem anderen gerade diesen letztgenannten Punkt sicher stellen. Es geht dabei gar nicht um den Körper, sondern um die Psyche. Deshalb diese extremen Anforderungen: um Menschenmaterial zu finden welches eben diese Grund-Konstitution und die dazu passende psychische Belastbarkeit hat.
Das ist gerade eben der Bereich auf den ich primär hinaus wollte, dass Sondereinheiten vor allem nicht deshalb besser sind als normale leichte Infanterie weil sie so viel besser schießen könnten oder so viel fitter wären, sondern weil sie eine andere Mentalität, eine andere Einstellung zum Kampf, kurz und einfach: eine andere militärische Kultur haben. Und diese resultiert vor allem aus der Mentalität der Soldaten welche man für solche Einheiten rekrutiert.
Es wäre daher die eigentliche Frage, wie man eine solche Mentalität, eine solche Einstellung auch im Rest der Kampftruppen herstellen könnte.
Zitat:Und eine Verschwendung dieser Einheiten sehe ich nicht, denn das wäre nur der Fall wenn es signifikante Verluste geben würde.
Praktisch: Es macht beispielsweise einfach keinen Sinn solche hochspezialisierten Einheiten für die Bewachung von Kriegsgefangenen einzusetzen, sie mit Formaldienst, fiesepingelingen Vorschriften und Political Correctnes (welch deutsches Wort!) zu belästigen und sie ständig an eine möglichst kurze Leine zu nehmen etc. Ganz allgemein wird das Militär von Vorschriften erstickt. Das resultiert nicht zuletzt daraus, was für Menschen in Friedenszeiten hohe Ränge im Militär erlangen. Die unterscheiden sich psychologisch teilweise stark von denen welche im Krieg hochkommen. Nicht zuletzt aus diesem Faktor heraus gehen Armeen im Frieden zugrunde.
Signifikante Verluste hingegen sind nicht so relevant. Sie stärken sogar oft noch die ideellen Werte solcher Einheiten und da gerade eben deren Ausbildung und Schießfähigkeiten gar nicht so relevant sind wie es erscheint senken selbst sehr hohe Verluste die Qualität solcher Einheiten nicht zwingend.
Ein Musterbeispiel dafür wären die SOG Aufklärungseinheiten im Vietnamkrieg, insbesondere des CCN. Die Verluste dieser Einheiten waren nach jedem historischen Maßstab bizarr. Die Qualität wie die Leistung dieser Einheiten nahm aber während des Kriegsverlaufes sogar noch zu. Das ganze nahm irreale Ausmaße an was die tatsächlich real geleisteten Dinge angeht, obwohl die Verlustraten regelmässig über 100 % hinaus gingen.
Es war vor allem die organisch gewachsene und eigenständige militärische Kultur - völlig abseits der sonstigen US Militärkultur - die ideellen Werte dieser Einheiten also, welche deren Einsätze überhaupt erst möglich machten.