12.08.2020, 15:53
(11.08.2020, 16:17)Mondgesicht schrieb: Aus Sicht der Türken ist es zwar ärgerlich, dass der griechische Fels namens Kastelorizo die Wirtschaftszone der Türkei einschränkt, aber so ist das nun einmal.Notiz dazu: Kastelorizo ist kein Fels, sondern eine mit etwa 9 km² doppelt so große Insel wie Helgoland mit dazu fast 500 Einwohnern in dem Dorf Megisti auf der Insel.
Die Begrifflichkeit ist insofern wichtig, als dass unbewohnbare Felsen nach internationalem Recht für die Deklarierung einer EWZ nicht verwertbar sind, und bei entsprechenden Streitigkeiten - weltweit - recht gerne genau diese Unterscheidung Fels/Insel propagandistisch verwertet wird.
Die "türkische Sicht" aus historischer Perspektive wird übrigens durch die Tatsache unterstützt, dass im Vertrag von Lausanne (1923) die Inseln in diesem Bereich nicht an Griechenland abgetreten wurden - sondern als Kolonie an Italien. Insofern ist der Umstand, dass von überall - inklusive Erdogan! - auf den Vertrag von Lausanne verwiesen wird, mehr eine Art blendende Fehlinterpretation. Erst mit dem Friedensvertrag zwischen Griechenland und Italien nach dem zweiten Weltkrieg kamen die Inseln formell an Griechenland. Gilt auch für die übrigen 26 bewohnten Inseln rund um Rhodos.